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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Geschützturm zu nähern, drehte er sich um und drückte Forlam die Hand auf die Brust.
    »Sei still!«, wies er ihn über Funk an.
    Forlam erstarrte und sah einen Turbulschwarm über ihnen vorbeiziehen. Der Drang, vor Wade zurückzuweichen und auf und ab zu hüpfen, war fast unerträglich, aber er konnte ihn unterdrücken. Unvermittelt wurde ihm klar, dass ihn die Veränderungen umbringen würden, die sich über die Jahre in ihm eingestellt hatten – und verstärkt worden waren durch seine Probleme auf der Skinner-Insel, wo er letztlich so ausgesehen hatte wie die Leute, die er gerade eben an Bord des Seglers deponiert hatte. Seine jetzige Erkenntnis war jedoch nur eine intellektuelle Einschätzung: Die Aussicht auf Gefahr und Tod stimulierte in ihm eine unheimliche Erregung.
    »Komm weiter«, sagte Wade, sobald die Turbul außer Sicht waren.
    Diesmal erinnerte sich Forlam mühelos an die Route durch das Pradorschiff. Sie ließen sich in die Lagersektion hinabsinken, wo sich Dreizehn mit abgeschalteter AG an einem Wandsims festhielt. Dann näherten sie sich den letzten beiden Seeleuten.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Wade. »Ich muss zurück.«
    »Warum?«, wollte Forlam wissen und zerrte einen der beiden Hooper zum Haken der Winsch.
    »Es ist kompliziert«, antwortete Wade.
    »Was ist denn nicht kompliziert?«
    »Okay: Ich stehe derzeit in ständiger Verbindung zu jemandem da oben und versuche dieses Individuum davon zu überzeugen, dass es die Sable Keech nicht verlässt. Es kaut derzeit auf einer Spiere, und ich denke nicht, dass die von den Bordwaffen dieses Schiffs …« Wade schloss mit ausladender Handbewegung die gesamte Umgebung ein. »… ausgehende Drohung es noch lange im Zaum halten wird.«
    »Du sprichst von Zephir.«
    Wade warf ihm einen seltsamen Blick zu und schaltete mit der Fernbedienung in seiner Hand die Winsch ein. Forlam packte den Haken, über den er die Handfesseln des Crewmitglieds der Vignette gestreift hatte, und fuhr mit ihm hinauf. Oben angekommen, nahm er den Mann vom Haken und zerrte ihn ein Stück zur Seite, ehe er mit der Winsch wieder hinabfuhr.
    »Was bringt dich auf diesen Gedanken?«, fragte Wade.
    »Oh, komm schon, wir alle haben gesehen, wie du jeden Tag auf ein Schwätzchen diesen Mast hinaufgestiegen bist. Ich verstehe allerdings nicht, warum du das tust, falls du von überallher mit Zephir Verbindung aufnehmen kannst.«
    Sie hängten den zweiten Mann an den Haken, und diesmal fuhr Wade mit ihm nach oben und blieb dort, um den Haken wieder zu Forlam hinabzulassen.
    »Wenn ich von Angesicht zu Angesicht mit ihm rede, kann er das Gespräch nicht beenden, außer indem er mich von einer Spiere stößt«, erklärte Wade.
    »Worum geht es denn dabei?«, fragte Forlam, dem es widerstrebte, den Haken zu ergreifen.
    »Komm schon, wir müssen …«
    Auf einmal vibrierte das Pradorschiff. Dreizehn schoss von dem Sims und blieb in der Mitte des Raums schweben, wobei sie sich langsam drehte und wie eine wütende Katze mit dem Schwanz zuckte.
    »Was ist das?«, fragte Forlam.
    »Turbinen«, antwortete die Drohne kurz.
    »Komm rauf!«, schrie Wade.
    Forlam wandte sich an die Drohne. »Kannst du die Tür öffnen, die hier hereinführt?«
    »Das kann ich, aber die Schiffssensoren würden jeden entdecken, der sich außerhalb bewegt.«
    »Forlam, tu das nicht!«, warnte ihn der Golem.
    In einem früheren Gespräch hatte Forlam die Position des Maschinenraums erfahren: hundert Meter durch den Hauptkorridor nach achtern, dann links abbiegen. Falls er schnell handelte, konnte er es hinbekommen, ehe Vrell reagierte.
    »Schaffst du es allein, die beiden hinüberzubringen?«, fragte er Wade.
    »Ich kann dir nicht helfen!«, warnte ihn der Golem. »Was ich zu tun habe ist zu wichtig.«
    »Dreizehn, öffne die Tür, ja?« Während die Drohne durch die Lagersektion schwebte, hob Forlam den Laserkarabiner auf und zog das Keramalmesser aus dem Stiefel.
     
    Die unreifen Rhinowürmer, die sich in den Untiefen getummelt und gelegentlich ans Ufer gewagt hatten, bis Ambel sie mit Fußtritten zurückschleuderte, verschwanden wie Nebel im Sturm. Die Riesenwellhornschnecke stieg aus tieferem Wasser empor, und Ambel bemerkte, dass ihr Anblick draußen auf See oder als Anhängsel an einem springenden Heirodonten keinen wirklichen Eindruck von ihrer Größe vermittelt hatte. Die Kreatur war wirklich gigantisch, und Ambel entwickelte erste Vorbehalte bezüglich des eigenen Plans. Aber daran konnte er jetzt

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