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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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nichts mehr ändern. Er spannte den Doppelhahn der Donnerbüchse, legte die Waffe an und zielte auf die Augen der Schnecke.
    Als diese quer zur Treader war, stoppte sie, richtete ein Auge auf das Schiff und drehte das andere Ambel zu. Dann riss sie einen der riesigen weißen Tentakel aus dem Meer und peitschte damit horizontal übers Heck, riss den hinteren Mast so mühelos um, wie man Spinnweben wegfegte, und schleuderte das Gewirr aus Mastspieren und Takelage ins Meer.
    »Oh, du Mistvieh!«, sagte Ambel und drückte ab.
    Die Büchse krachte los, stieß eine Rauchwolke aus und schleuderte ihre Ladung aus Steinen in den Unterkörper der Kreatur rings um ein Auge. Die Schnecke blinzelte, rieb mit einem kleineren Tentakel am Ansatz des entsprechenden Augenstiels und brauste plötzlich auf Ambel zu. Der Kapitän drehte sich um und rannte in den Wald aus Birnstockbäumen. Hinter ihm bohrte sich die Schnecke in den Sand. Er hörte ein Geräusch wie von einem gewaltigen Korken, der aus einer Flasche gezogen wurde, drehte sich um und sah, wie ein kompletter Baum mit den Wurzeln ausgerissen und auf die Flutlinie geschmettert wurde. Auch das versprach nichts Gutes, was den Plan anging. Endlich erreichte er die vorher festgelegte Stelle und drehte sich wieder zum Monster um.
    Das Schneckenhaus ragte bis zu den höchsten Asten auf und bürstete, während sich die Kreatur in den Wald schob, ganze Schauer von Blutegeln herunter. Ambel bemerkte, wie die Augenstiele jetzt seitlich vom Zentralkörper ausgestreckt waren, als würde die Kreatur ihren Gegner triangulieren. Die Fleischschürze breitete sich etliche Meter nach vorn aus, und die beiden davon ausgehenden Haupttentakel waren jetzt fast in Ambels Reichweite. Trotzdem zögerte die Schnecke.
    »Komm schon! Worauf wartest du?«, brüllte der Kapitän.
    Das Monster rückte jetzt langsam vor, und Ambel wich zurück. Dann trat Drum von rechts her ins Blickfeld, eine Egelharpune in der Hand. Er stieß einen knurrenden Schrei aus und warf die Waffe mit voller Wucht. Die Spitze bohrte sich gerade tief genug in den Zentralkörper der Schnecke, damit die Widerhaken zupacken konnten. Hinter Drum packte Roach das Tau und zog es straff, während hinter diesem zwei Junioren das Tauende zweimal um einen Birnstockbaum schlangen. Die Kreatur schlug mit dem Tentakel nach Drum, traf aber stattdessen das Tau. Knarrend legte sich der Baum auf die Seite, und einer der Junioren, der das Tau noch festhielt, wurde heftig an den Stamm gerissen. Er prallte ab und landete schlaff auf dem Boden.
    »Hier herüber!«, schrie Anne von der anderen Seite, legte mit dem Karabiner los und zog rauchende Linien durch das Fleisch des Monsters. Es schwenkte zu ihr herum und lockerte den Baum damit noch mehr. Ein weiterer Seemann lief eifrig heran und schlug mit der Machete nach einem Tentakel in seiner Nähe. Die Klinge prallte nur ab, und während der Mann sie noch verwirrt anblickte, peitschte der fragliche Tentakel hoch und traf ihn mit einem Geräusch, als krachte ein Vorschlaghammer in eine Birne. Er wurde vom Boden hochgerissen und verschwand in fünf Metern Höhe im Laub.
    »Fertig, Jungs!«, sagte Ambel und hob die Harpune zu seinen Füßen auf. Er trat vor und schleuderte diese zweite Waffe mit aller Kraft. Sie drang tief in eine weiche Stelle direkt unter dem Schneckenhaus ein. Hinter dem Kapitän packten Silister und Davy-bronte das Harpunentau und wickelten es um einen Felsvorsprung. Ambel rannte jetzt nach links und sah dabei, wie sich Drum nach rechts entfernte. Der andere Kapitän packte sich eine dritte Harpune.
    »Wir müssen näher ran!«, schrie Ambel ihm zu. »Wir dürfen nicht riskieren, dass sich eine davon lockert!«
    Auf der Drum gegenüberliegenden Seite der Kreatur zerrte Boris die abmontierte Deckskanone aus ihrer Deckung. Als er sie abfeuerte, schleuderte ihn der Rückstoß auf den Rücken. Der Geschosshagel traf das Schneckenhaus und schleuderte glitzernde Scherben über Drum hinweg, der jetzt mit angelegter Harpune heranstürmte. Peck pumpte eine Patrone nach der anderen in seine Schrotflinte und gab Boris Deckung, als dieser sich aufrappelte und die Kanone wieder an sich nahm. Drum erwischte die Kreatur mit der Harpune und trieb diese unter dem Auge der Schnecke einen halben Meter tief hinein; dann bohrte er sie mit Gebrüll und einem weiteren kräftigen Stoß einen vollen Meter tief ins Fleisch. Der blubbernde schrille Schrei der Schnecke war schmerzhaft anzuhören.
    Eine weitere

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