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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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finanzieren: ihr Museum. Es wuchs ständig weiter, während man immer neue Spuren von Hoops Herrschaft fand. Auch auf anderen Planeten tauchten entsprechende Artefakte auf, die Olian meist ersteigern konnte; und die jüngste Entspannung zwischen der Polis und dem Dritten Königreich gab ihr Gelegenheit, einige Objekte direkt von den Prador zu erwerben. Derzeit stammte das Höchstgebot für einen Menschenhautmantel Rebecca Frisks, der Frau Jay Hoops – die in ihrem Konservierungszylinder direkt draußen vor der Tür schwamm –, von Olian. Sie war auch richtig aufgeregt über die Möglichkeit, persönlich ins Königreich zu reisen und sich aus erster Hand Frisks früheres Haus auf einem Pradorplaneten anzusehen. Alles lief ganz wundervoll. Bis sie die zersägenden Explosionen hörte.
    Olian stand auf und ging um den Schreibtisch herum. Im selben Moment verließen die beiden hautlosen Golems ihre übliche Position an den Wänden; sie verbrachten ihre Cybercorp-Dienstzeit bei ihr und waren von ihr beide auf den Namen Chrome getauft worden – denn sie konnte sie nicht auseinander halten.
    »Was war das?«, fragte Olian.
    »Es klang wie der Feuerstoß einer Strahlenwaffe«, antwortete einer der Golems knapp.
    »Dann schlage ich vor, dass ihr beide euch bewaffnet. Wir sind derzeit für Abhebungen geschlossen, und ich sähe es gern, wenn es dabei bliebe.«
    Einer der Golems legte die Handfläche auf das Schloss eines Wandschranks und öffnete ihn. Er holte eine Schusswaffe zur Aufruhrbekämpfung heraus und warf diese seinem Gefährten zu, ehe er sich selbst einen batianischen Karabiner nahm. Als die beiden hinaus ins Foyer gingen, folgte ihnen Olian gerade noch rechtzeitig, um ein scheußliches Kreischen von außerhalb der Doppeltür zum Museum zu hören. Die Golems blieben stehen und blickten zu ihr zurück; sie nickte, und sie öffneten die Doppeltür und gingen hindurch. Einen Augenblick später folgte ihnen Olian, tat schnell einen Schritt zur Seite und tastete hinter sich, um die Sensortaste direkt neben jener Säule zu bedienen, in der David Grenant steckte. Die Lampen gingen an.
    Die äußere Museumstür war noch geschlossen, aber etwas stimmte hier ganz offensichtlich nicht. Neben der Statue des Skinners ragte eine Art Metallkonstruktion auf, und der Fußboden war ringsherum mit Trümmern übersät. Olian blickte auf und entdeckte ein großes Loch in der Decke; dann senkte sie den Blick, als die Metallkonstruktion kreischte und breite Metallflügel ausbreitete. Türkises Feuer zuckte von ihr zu der Statue hinüber. Olian warf sich zu Boden, als ein Krachen ertönte, gefolgt von einem Geräusch, das vom Einsturz eines Objektes kündete.
    Als sie blinzelte, um wieder deutlich sehen zu können, stellte sie fest, dass die Skinnerstatue nur noch ein Haufen rauchender Schutt war. Das andere Ding drehte sich um – und sie erkannte jetzt das Golemsegel, dessen Ankunft auf Spatterjay so viele Spekulationen nach sich gezogen hatte. Einer der eigenen Golems brauste an ihr vorbei, zurück ins Büro, und kehrte mit einem Schwerlastlaser zurück, wie man ihn gewöhnlich auf ein Stativ montierte.
    »Wir können ihn vielleicht nicht aufhalten!«, warnte sie der Golem, ehe er wieder ins Museum hinausrannte.
    An diesem Punkt trat der andere Skelettwachmann aus seinem Versteck hinter einem Sklavenregler-Schaukasten hervor und feuerte Sprenggranaten auf das Golemsegel ab. Er traf ein ums andere Mal, und die Einschläge trieben das Segel allmählich rückwärts, schienen es aber nicht zu beschädigen. Die Augen des Eindringlings leuchteten auf, und ein Partikelstrahl peitschte durch den Raum, sägte dem Golem die Beine ab und traf den Schaukasten. Der Golem brach zusammen. Dem Schaukasten schien einen Augenblick lang nichts zu passieren, aber selbst robustes Kettenglas konnte einem solchen Angriff nicht standhalten. Es erzeugte ein scharrendes Kreischen, das sich über das Spektrum menschlichen Hörens hinaus ausbreitete, und zerplatzte in einer glitzernden Explosion. Olian kroch rasch ins Foyer zurück und schloss die Doppeltür hinter sich. Sie zuckte zusammen, als sie einen weiteren Schaukasten zerplatzen hörte, kehrte in ihr Büro zurück und setzte sich an den Schreibtisch.
    Sie drückte Tasten auf der Konsole und sagte: »Hüter, ich scheine hier ein kleines Problem zu haben.« Als keine Antwort erfolgte, versuchte sie über den planetaren Server zu gehen und betrachtete schließlich finster das Wartesymbol auf ihrem Monitor.

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