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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Steinbuttdrohne verfolgte Sniper, wie Kapitän Ron den Lastschlitten nahe heranfuhr, das Haltegerüst mit der glänzenden Nautilusdrohnenhülse zu fassen bekam und es zu den Lagerschuppen an der Seite der Mondbasis hinüberschob. Als Sniper sah, wohin der Mann strebte, wurde ihm plötzlich klar, wie er die Dinge beträchtlich beschleunigen konnte.
    »Ron, bring die Hülse nicht zu den Lagerschuppen. Du findest eine Freifläche an der linken Seite der Basis, von dir aus gesehen. Die Drohne direkt über dir zeigt dir den Weg.«
    Kapitän Ron blickte auf, nickte und schob den Lastschlitten hinter der Drohne her, als diese wendete und langsam zu der von Sniper gewiesenen Stelle hinüberschwebte. Derweil suchte Sniper die von ihm beherrschten Systeme ab. Ja, falls er das wünschte, konnte er sich direkt in die Drohnenhülse übertragen, sofern sie nicht weiter als hunderttausend Kilometer entfernt war, aber beim letzten Mal waren Datenverluste eingetreten, als er sich hier zum Hüter heraufgesendet hatte – Verluste, die nach seiner Schätzung etwa zwei Prozent betrugen. Und die Hülse über die Lagerschuppen zu transportieren würde Zeit kosten, da eine Menge Zeug hier abgefertigt wurde. Aber er brauchte weder auf die eine noch auf die andere Art vorzugehen.
    Wie zahlreiche Polisbürger vor zehn Jahren herausfanden, als sich das Pradorschiff zeigte und seinen Angriff einleitete, wurde diese Basis von starken Waffen geschützt. Die Waffe, für die sich Sniper speziell interessierte, war ein Projektor für die elektronische Kriegsführung, aber nicht einfach von der Art, die Systeme nur mit einem elektromagnetischen Impuls lahm legte. Dieser Projektor übermittelte außerdem Killerprogramme, Viren und Würmer und das ganze Füllhorn an Verwüstung, das sich seit Anbeginn des Informationszeitalters entwickelt hatte. Sniper spürte dieses System jetzt auf, schaltete den Alarm aus und entkoppelte es von den übrigen Waffen, die in einer konzertierten Aktion gegen eine Gefahr aus dem Erdboden herausfahren konnten; dann schaltete er den Projektor ein.
    »Na, da laus mich doch der Affe«, sagte Ron.
    Vor dem Kapitän explodierte der Erdboden förmlich, genau im Zentrum der ebenen Zone, und eine Säule stieg daraus auf, die an der Spitze die klobige Struktur einer gepanzerten Senderphalanx trug. Sie stieg zwanzig Meter weit ins Vakuum auf; dann spaltete sich die Struktur, öffnete sich wie eine Tulpenknospe und legte die eigentlichen Sender frei. Sniper begann nun, sein Bewusstsein aus den vielen von ihm gesteuerten Systemen zurückzuziehen. Er schaltete das Runcible ab, aber nicht für lange – nur zwei Personen fanden sich auf dem falschen Planeten wieder, und nur zwei weitere sahen ihre Abreise von hier verzögert. Die Bandbreite einer Waffe für elektronische Kriegsführung war ausreichend groß, groß genug für die halbintelligenten Killerprogramme und groß genug für Sniper. Er sondierte zunächst die Drohnenhülse, prüfte ihre Aufnahmefähigkeit, und die Hülse fuhr nun die bislang schlafenden Energiequellen hoch.
    »Es könnte eine gute Idee sein, falls du die Hülse einfach dort ablegst und dich zurückziehst, Ron.«
    »Yeah, das könnte es wohl.«
    Sniper bemerkte, wie der Kapitän forschend die Spuren von Bewegung an den Silbertentakeln des Nautiloiden betrachtete und das gelegentliche Aufglimmen von Lichtern in den optischen Schnittstellen des Kopfes. Ron senkte die Hülse nun mitsamt ihrem Haltegerüst auf den Boden, gab sie frei und schaltete den Lastschlitten heftig in den Rückwärtsgang.
    Sniper war jetzt bereit, musste aber vorher noch etwas erledigen. Rasch fand er eine Verbindung, die er aus einem Gefühl für Anstand heraus nicht häufig benutzte. Auf einmal blickte er über das blaue Meer hinweg zu einer Insel hinüber, auf der selbstaufblasende Habitate gelandet waren und Roboter Piere und andere Konstruktionen angelegt hatten. Die Augen, aus denen Sniper jetzt blickte, waren, wie er gut wusste, türkis und steckten im Kopf eines fliegenden eisernen Seepferdchens.
    »Wie geht es, Dreizehn?«
    »Mittelmäßig«, antwortete diese Unterformation des alten Hüters, SKI 13.
    »Vielleicht wirst du die Lage bald für mehr als nur mittelmäßig halten. Ich habe gerade einen Betrag überwiesen, um die letzte Rate auf deine Dienstverpflichtung zu begleichen. Du bist jetzt eine freie Drohne.«
    »Hm«, sagte die SKI. »Ich wollte das eigentlich selbst machen.«
    »Ah, aber der alte Hüter übernimmt bald wieder

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