Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
und könnte sich als ein bisschen gereizt erweisen. Am besten erledigen wir es also jetzt.«
    »Ich verstehe … Ist deine Hülse eingetroffen?«
    »Ganz gewiss«, antwortete Sniper und trennte die Verbindung.
    Jetzt blieb nichts weiter zu tun. Er blickte als Hüter von Spatterjay auf interessante zehn Jahre zurück, in deren Verlauf er Windtäuschers Aufstieg zur Macht sowie die vom Segelboss eingeleiteten Veränderungen auf dem Planeten miterlebte. Immer wieder hatte sich Sniper jedoch dabei ertappt, dass er wirklich körperlich dabei sein wollte, und hatte sich nur mit Mühe verkniffen, eine der diversen Drohnen zu übernehmen, die auf dem Planeten verstreut waren. Jetzt konnte er sich wieder ins Spiel stürzen.
    »Alles gehört wieder dir, Hüter«, sagte er und leitete die Übermittlung all dessen, was er darstellte, über die optischen und Supraleiterverknüpfungen in die Sender der Waffe ein. Er wurde dünner, spürte die Versetzung und die Aufspaltung des Selbstgefühls. Während dieses Vorgangs spürte er auch, wie der Hüter aus dem Speicher schlüpfte und sich wieder in den von Sniper geräumten Ressourcen ausbreitete.
    Eine Unterbrechung.
    Sniper breitete sich in der Drohnenhülse aus und überprüfte die ihm zur Verfügung stehenden Systeme, während er sich in die letzten Winkel des neuen Körpers vortastete. Er fuhr Diagnoseprogramme und startete den Fusionsreaktor, der bislang in Stasis gewesen war. Er öffnete kristalline, orangene Augen und tastete die Umgebung sowohl mit Radar ab als auch mit einem Laserresonanz-Spektrometer und vielen weiteren Instrumenten. Ultraschall, Infraschall und Sonar mussten warten, bis er dafür in besser geeigneter Umgebung war. Erstreckte die beiden langen Spachteltentakel aus und zog sie durch den Steinstaub vor ihm, ehe er nach hinten griff und Schutzverpackung und Haltegerüst abriss. Er schaltete die Gravomotoren ein und schüttelte die letzten Reste Verpackung ab.
    »Ein sehr schöner Schwan«, verkündete er, schaltete die Fusionstriebwerke ein und brauste über die Mondbasis und dann den ganzen Mond hinweg. Er kontrollierte das Waffenkarussel, entschied sich für eine Rakete mit geringer Sprengkraft, zielte auf einen Felsbrocken der Mondoberfläche und spuckte den schwarzen Zylinder auf ihn. Der Felsen löste sich in einer weißglühenden Explosion auf – und verteilte Bruchstücke im Weltraum. Sniper wählte nun nacheinander einen Laser aus, einen Partikelstrahler und dann eine APW und verwandelte nacheinander sämtliche Bruchstücke in Dampf.
    »Jetzt kochen wir!«
    Die blaue und goldene Kugel von Spatterjay stieg über dem steinigen Horizont auf. Sniper nahm Kurs darauf und beschleunigte.
     
    Als Aesop an Deck stieg, gefolgt von Bones, betrachtete er die langen rötlichen Schlangen, die im Meer herumpeitschten und dabei oft die Rhinozerosköpfe aus den Wellen hoben, die Mäuler voller zappelnder Blutegel. Dann wandte sich Aesop dem Strand zu und stellte fest, dass das, was er ursprünglich für Möwenschwärme gehalten hatte, in Wirklichkeit eine Ansammlung kränklich weißer Spiralmuscheln war. Froschschnecken. Das schien ein so unpassender Name für Kreaturen zu sein, die begeistert jeden Menschen bis auf den Knochen abgenagt hätten, der seinen Fuß auf den Strand setzte. Dankenswerterweise führte ein umschlossener Weg über dieses Ufer, ausgehend von der Mole, an der die Fähre gerade längsseits ging.
    Aesop folgte dem Deck zu der Stelle, wo Taylor Bloc Ausschau hielt ohne Maske und Kapuze.
    »Mit welcher Reaktion rechnen Sie?«, fragte Aesop.
    Bloc wartete zunächst mit einer Antwort und fragte sich wahrscheinlich, ob er einem seiner Sklaven eine solche Vertraulichkeit gestatten wollte. Dann antwortete er: »Wie auch immer sie ausfällt – wir werden uns auf diesem Planeten etabliert haben, und das Schiff wird gebaut.«
    Und wie sehr sich Taylor Bloc wünschte, dass dieses Schiff gebaut wurde! In den ersten Jahren hatte Aesop einige Zeit gebraucht, um aus dem Reifi schlau zu werden, schon deshalb, weil kaum Gesichtsausdruck vorhanden war, den man hätte deuten können. Jetzt glaubte er jedoch zu wissen, was Bloc umtrieb. Nur wenige intelligente Reifis glaubten an die Lehren des Kultes vom Auferstandenen Anubis, da die meisten von ihnen mit der Zeit einfach zu alt wurden und zu viel Erfahrung sammelten, um sich von all dem gefangen nehmen zu lassen, aber viele blieben aus alter Gewohnheit so, wie sie einmal waren. Bloc glaubte wirklich an die

Weitere Kostenlose Bücher