Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
Auferstehung des Fleisches, aber sein Projekt, reifizierte Personen hierher zuführen, diente nur einem einzigen Ziel – der Selbstvergötterung –, obwohl er als logische Folge dieses Vorhabens schon zum Anführer von etwas geworden war, was manche als »die militanten Toten« bezeichneten. Bloc ärgerte sich außerdem jedes Mal mächtig, wenn ihm etwas in die Quere kam, wie es derzeit mal wieder geschah. Bestimmt ging die Verlegung auf Machenschaften von Lineworld Developments zurück – denn je mehr Geld das Unternehmen hineinpumpen musste, desto größer wurde sein Anteil am Ertrag, und eine Investition, die über ein bestimmtes Niveau hinausging, ermöglichte es Lineworld auch, das ganze Projekt zu übernehmen.
    »Natürlich bringt eine Verlegung des Projektsweg von dem, was hier als Zivilisation durchgeht – andere Vorteile mit sich, auch wenn es anfänglich viel Geld verschlingt«, ergänzte Bloc.
    Aesop wusste, was das bedeutete. »Aber für beide Seiten«, deutete er an.
    »Ich habe einen Vorteil, von dem Lineworld Developments nichts ahnt.«
    Aesop reagierte darauf nicht. Ungeachtet seiner vielen Jahre Erfahrung musste Bloc erst noch lernen, dass man Menschen nicht dazu zwingen konnte, einen zu vergöttern – dass man dergleichen nicht durch Einschüchterung und Mord erreichte. Aesop wusste das, denn er hatte sich diese Dinge zum Beruf gemacht.
    Besatzungsangehörige, große schwere Gesellen mit deutlich egelnarbiger und bläulicher Haut, warfen anderen Personen ähnlichen Schlages auf der Mole die Taue zu. Aesop verfolgte interessiert, wie die zweite Gruppe daraufhin an den Tauen zog. Er hatte schon davon gehört, aber die Erzählungen für übertrieben gehalten. Als die Fähre jetzt seitlich an die Birnstockplattform herangezogen wurde, musste er jedoch rasch eine Neueinschätzung vornehmen. Vielleicht war es gar keine so gute Idee gewesen, dass Bloc so viele Hooper angeheuert hatte.
    Als die drei Reifis von Bord gingen, bemerkte Aesop, dass die übrigen Fahrgäste der Fähre auf Distanz zu ihnen blieben. Bloc stank allmählich, wollte aber zweifellos diese Begegnung hinter sich bringen, ehe er erneut den Reiniger benutzte. Oder vielleicht wurde er einfach achtlos. Aesop war aufgefallen, dass Bloc sich in jüngster Zeit recht seltsam benahm – was möglicherweise an dem Druck lag, unter dem er stand. Als Aesop die Mole betrat, drehte er sich um und sah, wie eine Hooperfrau etwas Quiekendes mit einem Fußtritt ins Wasser beförderte. Die Frau grinste ihn an.
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Man trifft immer nur einen oder zwei auf der Mole an.«
    Aesop gab keine Antwort, sondern folgte Bloc in den rundum geschlossenen Gang. Von dort aus erblickte er zahlreiche Augen an Stielen, die aus den Muschelhaufen am Strand aufragten und sich drehten, um den Passagieren auf ihrem Weg zu folgen. Aesop riss sich zusammen, als ein paar dieser Muscheln hochsprangen und an das Schutzgewebe prallten, ehe sie auf den Strand zurückfielen. Der schrille Schrei eines Mannes in der Nähe verriet ihm jedoch, dass andere nicht ganz so gefasst reagierten.
    »Hat einer von euch irgendwelche komischen Meldungen der internen Diagnose erhalten?«, fragte Bloc.
    »Mich hat noch kein Egel gebissen«, antwortete Aesop.
    Bones gab keinen Laut von sich – seine Antwort erfolgte auf anderem Weg.
    »Eine Virusinfektion ist auch über andere Medien möglich«, stellte Bloc fest.
    Das verlangte nicht nach einer Antwort, also gab Aesop auch keine.
    Unter denen, die das Thema untersucht hatten, herrschte allgemein die Auffassung, dass Keechs Erfolg mit der Wandel-Nanofabrik teilweise auf seine Infektion durch das Spatterjay-Virus zurückging. Allerdings musste man noch weitere Faktoren bedenken wie seine Schussverletzungen, seinen Gebrauch von Intertox-Inhibitoren und die Verzögerung, die eintrat, ehe er in den notdürftig konstruierten Tank mit sterilisiertem Meerwasser steigen konnte. Das war alles sehr riskant, und Aesop hätte eine solche Prozedur, solange er die Wahl hatte, nie auf sich genommen. Er versorgte sich in satter Dosierung mit Inhibitoren, um eine Virusinfektion zu verhindern, und bewahrte sich seine Hoffnungen. Man wusste einfach zu wenig von dem verdammten Virus. Bloc freute sich wahrscheinlich auf die erste Meldung. »Funktionsparameter überschritten« kam aus seiner internen Hardware, die von einer erfolgten Infektion kündete.
    Sie stiegen eine umschlossene Wendeltreppe an der Seite des Flints hinauf. Nach ein paar

Weitere Kostenlose Bücher