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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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war aber schon lange nicht mehr dazu fähig. Nichts über die zusätzlichen Kosten und eine wahrscheinliche Übernahme durch Lineworld. Windtäuscher war eindeutig dafür bezahlt worden, das Projekt zu verlegen. Allerdings führte Bloc hier nur ein Scheingefecht. Er hatte sich offenkundig bereits für seine Marschrichtung entschieden.
     
    Das Segel Schnauf hatte von Menschen, KIs und Windtäuscher erfahren, dass es sich an seinen Namen deshalb erinnerte, weil es cleverer als das durchschnittliche Segel war – aus einem gewissen entsetzlichen Grund. Nachdem der batianische Söldner Shib Schnaufs Hals an den Mast von Kapitän Drums Schiff, der Ahab, genagelt und nachdem Jay Hoops irre Gattin Rebecca Frisk später Schnaufs Schädel mit einem Laser gekocht hatte, war das Gehirn ohne die übliche feste Verdrahtung nachgewachsen. Keuch behielt, wie man vermutete, aus ähnlichen Gründen ihren Namen im Gedächtnis, und sie erzählte Schnauf, dass sie sich nur vage an den Heirodonten erinnerte, der ihren Schädel zwischen die Kiefer genommen hatte, als sie über die Kante des Kleinen Flints spähte, um mal zu sehen, ob sie nicht eine der Hammerschnecken aufschnappen konnte, die dort unten nisteten. Schnauf spekulierte, dass ein ähnlicher Umstand zu Windtäuschers gesteigerter Intelligenz geführt hatte, vielleicht zu der Zeit, als die Acht über den Planeten herrschten und ebenso gern auf einheimische Kreaturen Jagd machten wie auf Menschen, die aus der Entkernungsanlage flüchteten. Windtäuscher sprach nicht davon. Allerdings hatte keine derartig dramatische Verletzung zur zerebralen Neuverkabelung des dritten Segels geführt, und damit war auch nicht zu rechnen. Schnauf musterte ihren Gefährten.
    Zephir war so groß wie Windtäuscher, und kein Heirodont besaß die Kiefermuskeln, um Zephirs Keramalschädel zu zermalmen; niemand würde ihn jemals an einen Mast nageln. Die widerstandsfähige Kohlenstoff-Polymer-Haut wies die Färbung gebläuten Stahls auf. Die Zähne bestanden aus Kettenglas und die Knochen aus kompositverstärktem Blasenmetall. In der Brust trug er zwei Fusionsreaktoren modernster Bauart herum, die sowohl seine Kohlenstofffasermuskeln antrieben als auch das Kristallgehirn und die formidable Sinnesbestückung. Die Augen bestanden aus glänzenden Smaragden. Als Golemsegel hatte Zephir nur wenig zu fürchten.
    Schnaufs und Keuchs Partnerschaft bestand seit zehn Jahren. Damals hatten sie festgestellt, dass sie miteinander vieles gemeinsam hatten, mit ihren übrigen Artgenossen hingegen nur wenig. Als Zephir vor weniger als einem Jahr hier eintraf, war er gedanklich noch nicht so fit gewesen wie jetzt. Windtäuscher war ihm zunächst mit Argwohn begegnet; die Reaktion der übrigen Segel bestand in Verwirrung. Schnauf und Keuch akzeptierten Zephir jedoch als einen Außenseiter wie sie selbst. Sie zeigten ihm ihre Welt und redeten und flogen mit ihm. Bald waren sie fasziniert von der seltsamen Kombination aus realistischer Weisheit und seinen beinahe durchgeknallten Verkündigungen über Leben und Tod. Sie debattierten und flogen und lernten und entfernten sich somit nur noch mehr von ihren Artgenossen. Als Zephir schließlich sie drei freiwillig für eine Aufgabe meldete, von der andere Segel nichts wissen wollten, wurde er zum Anführer, und Schnauf und Keuch wurden zu seinen Gefolgsleuten.
    »Ich denke, ich sehe es jetzt«, sagte Schnauf.
    »Das tust du«, bestätigte Zephir. »Und jetzt müssen wir schneller werden.« Das Golemsegel beschleunigte.
    Schnauf und Keuch musterten einander fragend und griffen mit den Flügeln in die Luft, um ihren Gefährten einzuholen.
    »Wozu die Eile?«, beschwerte sich Keuch. »Dafür bekommen wir auch nicht mehr Geld. Sie werden auf keinen Fall ohne uns segeln.«
    Zephir wandte den Blick zur Seite. »Ich werde das seelenlose Segel erblicken.«
    »Und …?«, wollte Schnauf wissen.
    Zephirs Tonfall wechselte, als würde das Golemsegel jetzt eine nüchternere Haltung einnehmen. »Neben dem Grund, der für euch bald erkennbar sein wird, haben wir noch einen Grund, um diesen Teil so schnell wie möglich hinter uns zu bringen.« Zephir hielt das Geschirr hoch, das er in einer Klaue hielt. »Wir sind hier vielleicht nicht innerhalb der Polis, aber dieser Hüter wird wenig von unserem Vorhaben halten, falls er uns ertappt. Man hat mir berichtet, dass er nicht sonderlich an die Regeln und Bestimmungen glaubt, die angeblich für eine Intelligenz von seinem Status gelten.«
    »Was

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