Die grosse Fahrt der Sable Keech
kaputtzugehen, und dieser Albtraumkopf mit der Kapuze drehte sich und wurde für Janer deutlich erkennbar. Die Kreatur stockte, und ihre Kapuze schwenkte wie ein Scheinwerfer. Janer ging hinter einem Stapel Plasmelfässer in Deckung. Etwas weckte sein Interesse, und er blickte zu Boden. Knochen. Vom Fleisch gesäubert, aber blutig. Ein Kopf, eine Seite davon sauber abgenagt. Stücke von Krabbenpanzerung. Janer kümmerte sich nicht um die Waffe, die dort lag – sie hatte ihrem Besitzer nicht viel genützt.
Der Kapuzler stieg über die gekippte Behausung und wandte sich den beiden Schützen zu. Jemand anderes feuerte eine Rakete ab und pustete das vordere Ende des Kapuzlers vom Erdboden hoch, aber das Tier setzte seinen Weg unbeirrt fort, bäumte sich über einem der Söldner auf und stürzte schwer auf ihn herab, noch während der Mann in die heißen Augen und das Chirurgenbesteck des Monsters feuerte. Erneut bäumte es sich auf und verstreute dabei menschliche Überreste, drehte sich und schnitt mit dem Kapuzenrand den anderen Mann in zwei Teile. Janer bemerkte auf einmal, dass niemand von dieser Seite des Lagers auf das Tier feuerte. Er zog sich weiter in den Schatten zurück und blickte die blutverspritzte Waffe an, die im Staub lag. Zum Glück hatte sich der Kapuzler inzwischen den Schüssen zugewandt, die aus der anderen Richtung auf ihn abgegeben wurden.
»Jetzt wäre an guter Zeitpunkt, um dich zu verstecken«, schlug die Schwarmintelligenz vor.
Janer lief aus der Deckung hervor und folgte der Kreatur. In einer schmalen Gasse zwischen Unterkunftsbauten fielen ihm die Risse in den Wänden auf, die vom entlangstreifenden hartkantigen Panzer des Tieres stammten. Ein Stück weiter hatte dieses offenkundig etliche Söldner erwischt, deren Zahl Janer nur abschätzen konnte, indem er die Köpfe zählte. Wahrscheinlich fünf oder sechs. Es war eine blutige Schweinerei, und blutnasser Staub verklebte ihm die Stiefel, als er weiterlief.
Im unbebauten Zentralstück des Lagers zog der Kapuzler eine Bogenbahn. Zwei Söldner hockten in der Nähe hinter einigen Kisten und kümmerten sich um einen Kameraden am Boden. Janer lief zu ihnen und sah, dass es Shive war. Der Mann hustete Blut, während seine Kameraden ihn mit Medikamentenpflastern eindeckten und einen Sauerstoffspender in die Drosselvene einführten. Die beiden blickten kurz zu Janer auf und arbeiteten weiter. Er vermutete, dass sie das lieber taten, als sich da draußen dem Untier in den Weg zu stellen.
»Die Kladiten bewaffnen sich«, sagte Janer probeweise.
Shive bleckte nur blutige Zähne und drehte den Kopf zur Seite, damit der Sauerstoffspender am Hals angesetzt werden konnte. Janer wandte sich wieder dem Monster zu und sah, dass es sich vor einer kleinen Gruppe Hooper aufbäumte.
»Oh Scheiße … Ron!« Janer richtete sich kerzengerade auf.
Der Alte Kapitän stand vor seinen Leuten, dem Kapuzler direkt gegenüber, und hielt eine gewaltige Machete zum Hieb bereit. Der Kapuzler senkte sich zögernd auf ihn herab, als glaubte er, dass dort vielleicht eine Gefahr lauerte. Der Kapitän schlug mit der Machete heftig zu, unglaublich heftig, denn die Klinge grub sich tief in die Panzerschale ein, die von den batianischen Raketen nur zernarbt worden war. Das Monster wich mit einem Ruck zurück und entriss die Machete damit dem Griff des Kapitäns. Die Hooper hinter ihm wichen zurück, gefolgt von dem Alten Kapitän, der vielleicht erkannte, dass er ein klein bisschen zu optimistisch an die Sache herangegangen war. Der Kapuzler ging jedoch erneut auf ihn nieder wie eine Katzenpfote.
Janer lief los und nahm dabei Kurs auf den Kapitän, ohne dass er richtig wusste, was er eigentlich vorhatte, außer dass er einfach irgendwas unternehmen musste. Dann stieg die Kapuze immer weiter auf, als Ron sich wie ein Herkules in eine aufrechte Haltung wuchtete, nur um wieder niedergeschlagen zu werden. Feuer entzündete jetzt die Nacht: Ein ausgefranster Strahl aus violetter Energie traf den Kapuzler in der Mitte. Janer ging zu Boden und spürte die Hitze im Gesicht und entlang einer Flanke. Einen Augenblick lang hielt der widerstandsfähige Panzer des Kapuzlers der Energie stand und ging dann in Flammen auf wie Stroh in einer Acetylenflamme. Wer immer die Waffe bediente, zog den Strahl jetzt zum Kopf des Monsters, aber das vordere Zehn-Meter-Segment wand sich in die Höhe und beugte sich aus der Schussbahn. Es krachte gegen einen Schuppen, rutschte darüber hinweg und auf
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