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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Bitterkeit an Bord bestand, eine Stimmung, die sich lieber bald zerstreuen sollte, oder er würde sich glatt noch für ihren Grund interessieren. Sogar das Segel, das sich ihnen ohne Kenntnisse von den Ereignissen auf Chel angeschlossen hatte, wurde allmählich nervös. Gut, dass Segel heutzutage unter Vertrag arbeiteten. Ohne das entsprechende Stück Papier hätte dieses Segel die Vignette schon lange verlassen.
    Wie er da auf seinem Stuhl auf der Kapitänsbrücke lümmelte und die heiße Morgensonne und den Blick über den blassgrünen Ozean genoss, wusste Orbus, dass diese Fahrt weder besonders erfreulich noch besonders profitabel zu werden versprach. Er verwarf jede Vorstellung, Sprine erbeuten zu wollen. Eine zu kleine Mannschaft trieb ein solch gefährliches Unterfangen über die Grenze ins Tödliche. Orbus machte es nichts aus, hin und wieder jemanden zu verlieren, wenn er die Leute übrig hatte, aber das war diesmal nicht der Fall. Ihm schien die einzig sinnvolle Möglichkeit darin zu liegen, ein bisschen nach Turbul zu fischen, falls sich eine Gelegenheit bot, während sie unterwegs waren, um diese spezielle Art Sargassum zu finden, die seinem Maat den Untergang gebracht hatte. Quietschkraut zu gewinnen war die einzige Möglichkeit, wieder Profit zu machen, und vielleicht brauchte er seine Mannschaft diesmal nicht so hart anzutreiben. Er würde locker an die Sache herangehen. Kein Kielholen auf dieser Fahrt, keine Prügel … Ja, er würde es locker angehen. Er sah sich an, wie halbherzig die Crew derzeit ihrer Arbeit nachging. Zumindest plante er keine Bestrafungen, solange es nicht wirklich nötig wurde. Er stemmte sich vom Stuhl hoch.
    »Lannias, hast du schon die Ratschen geschmiert?«, wollte er lautstark wissen.
    »Ja, Käp’n.«
    »Drooble, wird es nicht langsam Zeit, dass du diese Taue verstaust?«
    »Yeah, wahrscheinlich«, antwortete Drooble und warf Orbus einen gehässigen Seitenblick zu.
    »Möchtest du der Erste sein, den wir an den Mast binden, Drooble?«, fragte Orbus.
    Drooble blickte weiter gehässig zu ihm herauf und leckte sich die Lippen. Auf einmal wurde es Orbus mulmig. Die übrigen Alten Kapitäne pflichteten ihm zwar darin bei, dass für Mord durch Sprine nur eine Strafe in Frage kam, hatten sich aber vernichtend über seine Fähigkeiten geäußert. Wie hatten Kapitän Drums Worte noch gleich gelautet?
    »Deine Mannschaft kann dich jederzeit verlassen, Orbus, und als der Mistkerl, der du nun mal bist: Hast du dich schon gefragt, warum überhaupt einer bei dir bleibt?«
    »Ich bin ein strenger Mann, und Hooper brauchen die Disziplin!«, hatte Orbus protestiert.
    »Eher«, brachte Drum seine Meinung vor, »mögen sie die Disziplin.«
    Orbus wusste, dass er in den Augen der übrigen Kapitäne zu streng war und zu schnell mit Strafen zur Hand und dass seine Crew zu leicht bereit war, sie einzustecken.
    »Sieh zu, dass du weitermachst«, sagte er zu Drooble und wandte sich ab.
    In diesem Augenblick riss das Segel den Kopf hoch und blickte forschend auf etwas, das einen Schatten übers Deck warf. Orbus blickte in den grellen Schein gespiegelten Sonnenlichts hinauf. Einen Augenblick lang glaubte er eine religiöse Erfahrung zu machen und kurz vor einer Offenbarung zu stehen, aber dann sagte eine Stimme: »Okay, Kapitän, ich habe euch aus der Ferne sondiert, aber unsere Beute benutzt vielleicht Chamäleonware. Ich würde gern dein Schiff durchsuchen.«
    Orbus blinzelte, und das Bild löste sich schließlich zu einer riesigen glänzenden Nautilusdrohne auf, die sich neben der Vignette herabsenkte. In größerer Höhe bewegten sich noch andere Gestalten, die er nicht richtig erkennen konnte, und zur Rechten wurde die großen Drohne von einer anderen kleinen Drohne begleitet, die eisenfarbig war und an eine Kammmuschel erinnerte. Eine dritte zog ihre Bahn durch die Luft und erinnerte an irgendeinen mythischen Fisch, dessen große Schuppen metallisch grün glitzerten.
    »Die Polis hat hier keine Jurisdiktion«, sagte Orbus, der sich noch immer über seine anfänglichen Gefühle ärgerte. »Falls eine von euch auf meinem Schiff eindringt, wird sie dafür teuer bezahlen müssen. Jetzt verpisst euch!«
    Orbus hatte diesen Nautiloiden noch nie gesehen, aber die übrigen Drohnen des Hüters entfernten sich gewöhnlich, wenn man sie laut genug anbrüllte. Sie alle hatten Angst davor, gegen die komplizierte Charta zu verstoßen, die Earth Central für sie festgelegt hatte, und sie versuchten allen

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