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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, die ihnen eine Rückabsorption in den Hüter eintragen konnten. Vor mehreren Jahren war es anscheinend zu Veränderungen gekommen, aber Orbus hatte sich nicht genug dafür interessiert, um sich genauer zu informieren.
    »Drohst du mir?«, fragte die große Drohne.
    Der Fisch meldete sich zu Wort: »Blöde Idee, Kapitän.«
    Die Kammmuschel ergänzte: »Ein möglicherweise schädlicher Schritt.«
    Orbus blickte zur Seite und sah, dass alle zwölf verbliebenen Mitglieder seiner Mannschaft auf Deck waren. Ihm schien, dass es jetzt darum ging, das Gesicht zu wahren. Er hob die Waffe auf, die an seinem Stuhl lehnte. Sie hatte ihn eine Schiffsladung Quietschkraut gekostet. Er legte einen Schalter an der Seite um, und das Gasdruck-Impulsgewehr baute jaulend die Ladung auf. Auf einen nachträglichen Einfall hin hob er auch die glitzernde Rolle seiner Flexalpeitsche auf. Er rechnete damit, dass er die große Drohne lediglich vertreiben konnte, aber falls es ihm gelang, eines der kleinen Scheißdinger mit der Peitsche zu fangen und heranzuziehen, dann wusste er, dass er es mit seiner Körperkraft als Alter Kapitän in Stücke reißen konnte. Schweigend wartete er ab. In spätestens einer Minute hatten sie sicher entschieden, dass er die Mühe nicht lohnte, und sich davongemacht. Und danach gedachte er aufs Unterdeck zu steigen und dieses süffisante Grinsen aus Droobles Gesicht zu prügeln.
    Die große Drohne seufzte theatralisch. »Weißt du, in meiner Zeit als Hüter hatte ich Zugriff auf sämtliche Dateien über die Alten Kapitäne, und jetzt führe ich Kopien davon mit. Deine Datei ist interessant zu lesen: ein Sadist, der den Befehl über eine Mannschaft aus Masochisten schwingt. Nun habe ich von jeher die Einstellung ›leben und leben lassen‹ …« Die große Drohne brach kurz ab, als die Kammmuschel schnaubte, und Orbus vermutete, dass unhörbar ein kurzer Gedankenaustausch stattfand. »… aber wie steht es mit den Hoopern, die aus Torheit oder Verzweiflung bei dir angeheuert haben? Soweit deine Datei zurückreicht, ist es auf deinem Schiff zu sechs Morden und vier Selbstmorden gekommen, und der Verbleib von weiteren acht Personen bleibt ungeklärt.« Die Drohne ruckte kurz auf und ab. »Was sagst du dazu?«
    »Ich sage: Verpiss dich!«, entgegnete Orbus. Er öffnete die Peitsche mit einem Schlag nach hinten und legte das Impulsgewehr an.
    »Oh, scheiß drauf«, sagte die Drohne.
    Orbus schoss. Ein glänzender Tentakel peitschte täuschend schnell aus der Drohne hervor. Die Gewehrschüsse verpufften einfach an ihrer Außenhaut und erzeugten dabei Perlmuttwolken, während sich der Tentakel um den Hals des Alten Kapitäns schlang und ihn in die Luft hob. Weitere Tentakel zuckten heran, und er spürte, wie ihm Peitsche und Gewehr aus den Händen gerissen wurden; dann hing er auf einmal kopfunter, einen Tentakel um die Fußknöchel geschlungen, und wurde durch die Luft gezerrt. Und schon baumelte er kopfunter an einer Spiere des Fockmastes. Er blickte zu den Knöcheln hinauf und sah, dass sie mit seiner eigenen Peitsche an das Birnholz gebunden worden waren.
    »Durchsucht es!«, befahl die große Drohne.
    Die beiden anderen Drohnen zischten zum Deck hinab und blieben über der Vorderluke schweben. Drooble lief hinüber, starrte die Drohnen kurz an und packte den Lukengriff.
    »Lass die verdammte Luke in Ruhe!«, brüllte Orbus.
    Drooble grinste anzüglich und zog die Luke auf. Die Drohnen fegten hindurch.
    »Lasst mich herunter!«, schrie Orbus, dem die Art und Weise nicht gefiel, wie seine Mannschaft jetzt zu ihm heraufgrinste. Er wand sich hoch und versuchte, die Peitsche zu öffnen, aber sie war nicht nur um seine Knöchel festgeknotet worden, sondern die Flexalschlaufen waren auch zusammengeschweißt. Er ließ sich wieder fallen und blickte in das nach unten hängende Krokodilgesicht des Segels.
    »Dumm«, sagte es. »Überraschend dumm.«
    Wenig später tauchten die kleinen Drohnen wieder aus der Luke auf.
    »So sauber wie nur möglich«, plapperte der Fisch.
    »Keine Spur von einem Golem«, setzte die Kammmuschel hinzu.
    Und mit tiefem Dröhnen stiegen alle drei wieder zum Himmel auf.
    »Holt mich herunter!«, schrie Orbus erneut.
    »’ne Minute noch, Käp’n. Ich muss erst das Tau verstauen«, sagte Drooble.
    »Ich denke, ich habe noch eine Ratsche übersehen«, sagte Lannias.
    Weitere Mannschaftsmitglieder folgten dem Beispiel der beiden und machten sich an die vielen

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