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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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zwischen Sicherungskopien ihrer Erinnerungen und ihrer gegenwärtigen Einstellung durch. Da schien ein vager Hinweis vorzuliegen, dass sie zu einer früheren Mentalität zurückgekehrt war, die sich enger an ihr Polis-Aufgabengebiet hielt und ganz allgemein umsichtiger zu Werk ging. Die Ursache für diesen Rückfall konnte in der Komprimierung liegen, der sie sich unterzogen hatte, um nicht von der Drohne Sniper absorbiert zu werden. Das war jedenfalls überstürzt geschehen, bedingt durch den Schock der Erkenntnis, dass die uralte Kriegsdrohne einen größeren und mächtigeren Geist aufwies als der Hüter selbst – entwickelt auf dem Fundament von Jahrhunderten Lebenserfahrung. Vielleicht lag darin das Problem: Das ganze Erlebnis war demütigend gewesen. Eine andere Möglichkeit war jedoch, dass sich Dreizehns Wahrnehmung verändert hatte: Eine freie Drohne zu werden, das konnte sich als erhellende und erschreckende Umwandlung erweisen.
    »Ja, was gibt es, Sieben?«
    Die Sub-KI bemühte sich seit einigen Mikrosekunden um die Aufmerksamkeit des Hüters.
    »Kapitän Sprage, Boss. Er hat erneut über diese Konferenzschaltung, die er da hat, einen Kanal nach hier oben geöffnet.«
    »Dann kannst du dem Kapitän erneut ausrichten, dass, obgleich Erlin Taser Drei Indomial eine geschätzte Polisbürgerin ist, es mich nichts angeht, wenn sie die Grenze überschreitet und sich selbst in Gefahr bringt. Und ich bin nicht dein ›Boss‹, Sieben. Ich bin der Polishüter von Spatterjay.« Im Anschluss an diese Worte spürte der Hüter so etwas wie Verlegenheit. Hätte ich früher so etwas gesagt?
    »Er ruft nicht deshalb an. Er ruft wegen eines vermissten Schiffs an.«
    »So was kommt vor. Auch das geht mich nichts an.«
    »Aber … Hüter, er kennt ein paar Koordinaten der Stelle, wo die Konferenzschaltung der Vignette offline ging! Er ist darüber sehr besorgt, möchte aber nur wissen, ob du vielleicht etwas mit irgendeinem deiner Augen gesehen hast.«
    Der Hüter sondierte rasch sein Polis-Aufgabengebiet und stellte fest, dass die geschilderte Situation zu einer dieser Grauzonen gehörte. Obwohl es hier womöglich nur um den Verlust einiger Einzelpersonen ging, war es ihm von einem der Quasi-Herrscher der hiesigen Menschenbevölkerung gemeldet worden und könnte somit etwas Wichtiges betreffen.
    »Sehr gut.«
    Sieben sendete die Koordinaten und den genauen Zeitpunkt, an dem die Verbindung abgebrochen war. Der Hüter sondierte die Speicherdaten des zuständigen Satellitenauges – die jeweils für einige Tage aufbewahrt und dann gelöscht wurden. Die Koordinaten lagen im Zentrum einer Wolkenmasse, was sofort den Argwohn des Hüters weckte – falls jemand seine Handlungen vor ihm verbergen wollte, dann würde er sie unter einer solchen Wolkenmasse durchführen. Als die KI nun das Spektrum der Satellitendaten durchforstete, fand sie kaum etwas, bis sie in den Infrarotbereich vordrang. Da der undeutliche Klecks des Schiffs, eine Explosion, dann ein Brand, und schließlich ging die Hitze flackernd aus, zusammen mit dem Klecks selbst, als das Schiff zweifellos sank. Ein Unfall? Hooper waren nicht besonders anfällig für Unfälle, obwohl sie andererseits Schießpulver, Sprengstoff und zuzeiten Poliswaffen an Bord hatten. Darüber hinaus fiel das Leumundszeugnis der Vignette nicht besonders gut aus. Der Hüter grübelte nach, wie er reagieren sollte, ehe er dann die relevanten Informationen widerstrebend komprimierte und sendete.
    »Sniper, überprüf das bitte, ja?«, sendete er ebenfalls – und machte sich dann Sorgen, dass er womöglich Napalm geschickt hatte, um ein Feuer zu löschen.
     
    Die Golems und sonstigen Cybercorp-Maschinen arbeiteten schnell, geradezu Furcht erregend schnell. Ron hatte zuvor sein Interesse bekundet, an dem Bau beteiligt zu werden, aber Bloc hatte ihm erklärt, dass Menschen keinen Zutritt zur Baustelle hätten – es wäre einfach zu gefährlich für sie. Während Janer jetzt verfolgte, wie ein Skelettgolem vorbeistürmte, einen Zehn-Meter-Balken auf der Schulter, wie die Maschine unvermittelt stehen blieb, den Balken herumwirbelte und dann durch eine Lücke in den Rumpfplanken hinaufwarf, verstand er den Grund. Ein einziger Augenblick der Unaufmerksamkeit hätte gereicht, damit ein Mensch als Fleck an der Holzkonstruktion endete.
    »Wie du bemerkst, benutzen sie nicht nur Holz«, sagte Wade und deutete durch den Umfassungszaun.
    Janers Blick schweifte forschend über die Baustelle, und er

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