Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
er die Ergebnisse auf bestimmte Elemente in bestimmten Mengenverhältnissen reduziert. Ein Art Sprengstoff, aber das verriet ihm nichts, was er nicht ohnehin schon vermutet hätte. Er nahm an anderer Stelle eine weitere Probe, während Elf und Zwölf die Umgebung nach gehäuteten Fischen absuchten. Beim fünften Versuch erhielt Sniper einen auffälligen Wert von einem ungewöhnlichen Element. Es war ein exotisches Metall, eines jener Metalle, die Menschen erst nach ihrem Aufbruch aus dem Sonnensystem kennen gelernt hatten, das aber einer anderen Lebensform schon lange vorher bekannt gewesen war. Sniper erkannte es sofort denn damit war er im Lauf der Jahre reichlich beschossen worden.
    »Verschwinden wir«, sagte er. »Hier finden wir keine Überlebenden.«
     
    Nachdem er eine Klaue, ein paar Hände, einen großen Teil seiner Panzerschale und beinahe sein Leben durch einen Alten Kapitän namens Drum verloren hatte, verwirrte Vrell das Verhalten seiner Gefangenen. Aber vielleicht verhielten sich Hooper-Mannschaften immer so: so gefügig wie Pradorkinder, gelenkt durch die Pheromone des Vaters? Nein, das traf nicht zu. Pradorkinder waren nur dem eigenen Vater gefügig, nicht irgendeiner äußeren Gefahr. Der gefangene Kapitän selbst war nicht so entgegenkommend und hatte sich zweimal Vrells Zugriff entzogen. Aber warum befahl er seiner Mannschaft nicht den Angriff? Es war alles sehr seltsam.
    Vrell hatte sich dafür entschieden, Spinnenregler zu benutzen. Er kannte die Gefahr, aber der Vorteil, Leermenschen mit noch einer gewissen Autonomie zu verwenden, wog schwerer. Allerdings gedachte er diese Menschen vollständig zu entkernen, falls sie ihre Sklavenregler abstießen. Derzeit musste er aber zunächst die ersten drei, die er versklavt hatte, an die Arbeit gehen lassen. Die Versklavung der Übrigen musste warten.
    Den ersten Leermenschen programmierte er als Piloten, den zweiten als Navigator und den dritten als Techniker, der unter Vrells Anleitung die beiden Leermenschen steuerte, die derzeit in der Speisekammer hausten. Die beiden erstgenannten standen jetzt an den wiederhergestellten Konsolen der Steuersektion. Der dritte wartete mit Flicken und Schweißgeräten am Schwachpunkt des Schiffs – dort, wo die feindliche Drohne eingedrungen war. Vrell überwachte selbst die allgemeinen Schiffssysteme. Es war eine Erleichterung, nicht mehr alles selbst tun zu müssen, aber zugleich brachte es eigene Schwierigkeiten mit sich, drei weitere an die Unterseite des Panzers geschweißte Sklavenregler zu bedienen. Das erforderte leichtes Antippen und ständige Wachsamkeit. Als der Navigator damit fertig wurde, einen Kurs vom derzeitigen Standort des Schiffs direkt neben den Seagre-Inseln bis hinaus in den Lamarckgraben zu planen, konnte sich Vrell nur knapp überwinden, nicht in die Planungen eines optimalen Kurses durch den Leermenschen einzugreifen. Der Navigator war schon dazu programmiert worden, einen Kurs zu wählen, der so tief wie möglich blieb und dabei doch hoch genug über größere Schlickzonen hinwegführte, um diese nicht unnötig aufzurühren. Und als der Pilot die vier großen Unterwasserturbinen startete, stieß Vrell einen blubbernden Schrei aus, ehe er sich daran erinnerte, dass dies alles zum Plan gehörte.
    Über eine außerhalb des Schiffs schwimmende Sonde verfolgte der Prador auf einem der sechseckigen Bildschirme vor ihm, wie das Schiff vom Meeresgrund aufstieg und dabei eine Explosion aus Schlick und glitzernden Muschelschalen erzeugte. Als es dann in die Tiefsee glitt, erhielt er freien Blick auf trichterköpfige Würmer unter dem Schiffsrumpf, die sich jetzt in ihre Bauten zurückzogen. Anhand der Belastungsanzeigen lokalisierte er Schwachpunkte am Schiffsrumpf, die ihm bislang entgangen waren, aber keiner davon war gefährlich. Die internen Schäden, vor allem durch Energiespitzen und explodierte Generatoren erzeugt, wirkten sich nicht auf die tragende Struktur aus. In einer vollkommenen Welt hätte er die fünf Gravomotoren benutzt, die er repariert hatte, obwohl sie mit einer solchen Masse Wasser über ihnen nicht ganz so gut funktionierten. Allerdings hätte ein solches Ausmaß an Antischwerkraftgebrauch sofort den Hüter aufmerksam gemacht.
    Vrell lenkte die Sonde jetzt hinter das Schiff und war erleichtert, als er sah, wie das gewaltige Fahrzeug über eine Unterwasserklippe hinwegglitt und zu sinken begann. Der meiste Schutt auf dem Rumpf war längst heruntergespült worden, sodass die

Weitere Kostenlose Bücher