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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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gefahren hatten. Außerdem waren sie unbewaffnet.
    »Okay, ihr alle«, sprach Sniper sie an. »Sucht weiter nach diesem Golem. Ich melde mich wieder.«
    »Ja, Sniper«, antworteten sie alle gleichzeitig.
    »Elf, zwölf, ihr kommt mit«, sendete Sniper.
    SKI12 war in dieser entscheidenden Schlacht vor einem Jahrzehnt der Stellvertreter des Hüters gewesen, und obwohl sie physisch vernichtet wurde, hatte sie sich in einen Herzmuschel-Drohnenkörper hinaufladen können. Als Sniper den Hüter verdrängte, absorbierte er die überlebenden SKIs nicht, sondern gestattete ihnen, ihren eigenen Weg zu gehen. Zwölf entschied sich für einen neuen Körper, der ihrem alten weitgehend ähnelte, aber diesmal eine Kammmuschel von zwei Metern Durchmesser war. Elf, die als Signal-Relaisstation gedient und dabei die ganze Action versäumt hatte, entschied sich für eine Drohnenhülse in der mythischen Delfingestalt, die man häufiger als Türklopfer antraf als in irgendeinem Ozean, die jedoch in diesem Fall zwei Meter Länge erreichte. Beide waren mit elektromagnetischen Nadlern und Lasern bewaffnet, verfügten über Fusionsbooster und hatten eine leicht angepasste Version der »Einstellung« geladen.
    Sniper drehte sich in der Luft und sah die Drohnen anfliegen. Zwölf hatte die Hülse aufgeklappt und zwei Booster ausgefahren und hämmerte rückwärts auf Sniper zu. Elfs Booster war mit anatomischem Humor platziert worden. Sniper sendete ihnen Koordinaten und beschleunigte, und die Drohnen passten ihre Kursbahnen seiner an.
    »Probleme, Boss?«, fragte Elf.
    »Scheint, dass die Vignette gebrannt hat und gesunken ist«, antwortete Sniper.
    »Könnte das an uns liegen?«, fragte Zwölf. »Der Kapitän schien uns wirklich nicht zu mögen, und seine Besatzung hatte es nicht eilig, ihn vom Mast zu schneiden.«
    »Vielleicht waren wir der Auslöser«, räumte Sniper ein. »Genau das werden wir herausfinden.«
    Während sie über den Himmel brausten, sendete er ihnen sämtliche Daten, die er vom Hüter erhalten hatte.
    »Unter einer dichten Wolkendecke«, überlegte Zwölf. »Es wäre interessant herauszufinden, wie viele sonstige Schiffe in jüngster Zeit an ähnlichen Positionen waren.«
    »Ich habe nachgesehen«, sagte Sniper.
    »Wie viele?«, fragte Elf.
    »Keines.«
    Es dauerte keine Stunde, da schwebten sie an einer Stelle über dem Meer, die zwanzig Kilometer östlich der letzten bekannten Koordinaten der Vignette lag. Die Wolken hatten sich zerstreut, und die Sonne stand als wässriges grünes Auge am Himmel.
    »Warum hier?«, fragte Elf.
    »Der Grund liegt in zwei Kilometern Tiefe, und die Strömung verläuft nach Osten«, antwortete Sniper. »Das Schiff wird nicht geradlinig gesunken sein. Könnt ihr euch beide druckfest machen?«
    »Klar doch«, sagte Elf.
    »So war ich früher konstruiert, und so bin ich es jetzt«, sagte Zwölf.
    Zu dritt stürzten sie sich zu den Wogen hinab.
    »Wir benutzen Subraumfunk. Seid wachsam und haltet sämtliche Sensoren auf maximale Reichweite eingestellt«, befahl Sniper in dem Augenblick, als sie alle drei ins Meer klatschten.
    Sie brausten geradlinig in die Tiefe und zogen dabei weiße Wasserspuren wie Eiszapfen nach, ehe sie sich treiben und mit der Strömung sinken ließen. Sniper sondierte die beiden anderen und verfolgte, wie Zwölf die Booster einzog und Elf starr wie Stein wurde. Beide füllten ihre Innenräume jetzt sicher mit Prallschaum und justierten andere interne Strukturen so, dass sie dem Druck standhielten. Die alte Kriegsdrohne selbst testete kurz den Unterwasser-Schraubenantrieb und ließ ihre Luken für das Wasser offen stehen. Nur zu gern hätte Sniper das Superkavitationsfeld benutzt, räumte aber widerstrebend ein, dass eine Unterwassergeschwindigkeit von Mach drei ihm auch nicht geholfen hätte, die Vignette schneller zu finden. Er öffnete jedoch sämtliche Waffenluken, um plötzliche Druckeinschließungen für den Fall zu verhindern, dass er auf irgendetwas schießen musste. Eine Luke für unter hohem Druck stehendes Meerwasser zu öffnen, wenn dahinter normaler Luftdruck herrschte, war keine gute Idee, besonders dann nicht, wenn man gerade schnell einen Minitorpedo abschießen wollte. Außerdem benötigte der Schraubenantrieb einen Ausgleich des Innendrucks mit der Umgebung, um schnell und effizient zu arbeiten. Mehr Vorbereitungen benötigte Sniper allerdings nicht. Der größte Teil seines neuen Körpers war dicht wie Eisen, und er enthielt nur wenig Luftraum; insgesamt

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