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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Haken an der Wand und band sich die Schürze um.
    Rance hatte sein Jackett inzwischen übergezogen und war hinter die Theke getreten, wo er zwei Fünf-Dollar-Scheine aus der Kasse nahm.
    „Kah – li – for – nien, schön und fein – “ sang er und hielt plötzlich inne, da ihm die zweite Zeile zu fehlen schien.
    „Aber jetzt geht’s endlich heim“, ergänzte Luke.
    Rance riß den Mund vor Bewunderung auf und starrte ihn an.
    „Sagen Sie mal, haben Sie das jetzt eben so erfunden?“ Er schnippte mit den Fingern. „Mann, Sie sollten Schriftsteller oder so etwas werden.“
    „Es wird sich schon was Passendes finden“, sagte Luke. „Noch etwas Besonderes, was ich für die Arbeit hier wissen muß?“
    „Kaum. Die Preise hängen drüben an der Wand aus. Was nicht ausliegt, steht im Kühlschrank dort. Hier ist der Fünfer. Vielen Dank und alles Gute.“
    „Gleichfalls“, sagte Luke. Sie schüttelten sich die Hände, und Rance machte sich fröhlich trällernd davon.
    Luke verbrachte zehn Minuten damit, sich mit dem Inhalt des Kühlschrankes und den Preisen vertraut zu machen. Eier mit Schinken schienen das komplizierteste Gericht zu sein, das er unter Umständen zuzubereiten haben würde. Und das hatte er bei sich zu Hause oft genug getan. Jeder Schriftsteller, der Junggeselle ist und Unterbrechungen wie Essengehen haßt, wird ein ziemlich guter Schnellkoch.
    Ja, es war leichte Arbeit, und er hoffte, daß der Chef sich das Schließen des Ladens noch überlegen würde. Zehn Dollars pro Tag und freie Kost dazu würden ihn für eine ganze Weile über Wasser halten. Und wenn der Druck von ihm genommen wäre, könnte er abends vielleicht sogar wieder etwas schreiben.
    Aber der Umsatz oder vielmehr der Mangel daran machte diese Hoffnung noch im Laufe des Nachmittags zunichte. Die Kunden kamen in großen Abständen und gaben gewöhnlich nicht mehr als fünfzig Cents aus, und sogar ein so geschäftsuntüchtiger Mensch wie Luke sah alsbald ein, daß der Laden mit Verlust arbeitete.
    Gelegentlich kwimmte ein Martier herein, aber zufällig nie, solange gerade ein Kunde da war. Da sie Luke allein vorfanden, hielt sich keiner von ihnen lange auf oder versuchte irgendeine Dummheit anzustellen.
    Um dreiviertel fünf hatte Luke zwar noch immer keinen rechten Appetit, beschloß jedoch, etwas auf Vorrat zu essen, was so gut wie gespartes Geld war. Er machte sich ein Schinkensandwich zurecht und verzehrte es. Dann noch eines, das er einpackte und in seine Jackettasche verstaute.
    Als er es hineinsteckte, fand er den gefalteten Zettel, den man ihm am Vormittag in die Hand gedrückt hatte. Er nahm ihn an sich und kehrte damit an die Theke zurück, um ihn bei einer letzten Tasse Kaffee durchzulesen.
    DER KRISE ZU LEIBE DURCH NEUEN BERUF, hieß es da. Und in kleinerer Schrift: „Werden Sie ein beratender Psychologe.“
    Dann kam eine Frage: „Sind Sie intelligent, ansehnlich, vorgebildet – aber stellungslos?“ Luke nickte fast, ehe er weiter las:
    „Wenn das zutrifft, so besteht jetzt eine Gelegenheit für Sie, der Menschheit und sich selber einen Dienst zu erweisen, indem Sie den Beruf eines beratenden Psychologen ergreifen und den Leuten helfen, ruhig und vernünftig zu bleiben, den Mar-tiern zum Trotz, wie lange sich ihr Aufenthalt auch ausdehnen mag.
    Wenn Sie die Befähigung dazu mitbringen und sich bereits als Laie mit Psychologie befaßt haben, so dürften wenige Unterrichtsstunden, vielleicht nur zwei oder drei, genügen, Ihnen die nötigen Kenntnisse zur Selbsthilfe zu vermitteln und Sie instandzusetzen, andere dazu anzuleiten, den vereinten Angriffen der Martier auf die menschliche Vernunft zu wiederstehen.
    Um freie Diskussion und das Stellen von Fragen zu ermöglichen, ist die Teilnehmerzahl an den Kursen auf sieben Personen beschränkt. Die Gebühr ist äußerst niedrig gehalten, fünf Dollars pro Stunde. Ihr Dozent wird der Unterzeichnete sein, Bachelor of Science (Staatsuniversität von Ohio, 1953), Doktor der Psychologie (U. S. C, 1958), mit anschließender fünfjähriger Erfahrung als Industriepsychologe bei der Convair Korporation, aktives Mitglied der Vereinigung amerikanischer Psychologen, Verfasser mehrerer Monographien sowie eines Buches ,Du und deine Nerven’, Dutton, 1962.
    Dr. Ralph S. Forbes“
    Und eine Long-Beach-Telefonnummer.
    Luke las den Zettel noch einmal durch, ehe er ihn zusammenfaltete und einsteckte. Klang nicht nach Schwindel – nicht, wenn der Kerl wirklich diese Qualifikationen

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