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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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hatte.
    Und es war etwas daran. Die Leute würden Hilfe brauchen, dringend; sie schnappten schon jetzt rechts und links über. Wenn Dr. Forbes nur halb soviel hielt, wie er versprach –
    Luke warf einen Blick auf die Uhr, stellte fest, daß es zehn nach fünf war und fragte sich, wann „der Chef“ wohl endlich kommen würde.
    Im selben Augenblick trat ein Mann in mittleren Jahren ein, musterte Luke mißtrauisch und fragte: „Wo ist Rance?“
    „Unterwegs nach Missouri. Sind Sie der Besitzer?“
    „Ja. Was hat sich denn zugetragen?“
    Luke erklärte es ihm kurz. Der Besitzer nickte und kam hinter die Theke. Er öffnete die Registrierkasse, las Rances Zettel und brummte etwas vor sich hin. Dann zählte er das Bargeld durch – es dauerte nicht lange – und verglich die Summe mit der Ziffer auf dem Kassenzettel, murmelte erneut etwas und wandte sich an Luke.
    „War das Geschäft wirklich so schlecht?“ fragte er. „Oder haben Sie sich was auf die Seite gebracht?“
    „Erbärmlich“, sagte Luke. „Wenn ich wenigstens zehn Dollars eingenommen hätte, wäre ich vielleicht in Versuchung gewesen. Aber nicht, wenn es sich um kaum fünf handelt. Dafür lohnt es sich wahrhaftig nicht, krumme Sachen zu machen.“
    Der Besitzer seufzte. „Schön, ich glaub’s. Schon etwas gegessen?“
    „Ein Sandwich. Ein zweites hab ich mir eingepackt.“
    „Machen Sie sich ruhig noch ein paar zurecht, damit es für morgen reicht. Ich schließe jetzt – hat gar keinen Zweck den Abend hier zu vertrödeln – und nehme mit nach Hause, was übrig bleibt. Aber es ist mehr als wir, meine Frau und ich, schaffen können, ehe es anfängt schlecht zu werden.“
    „Vielen Dank. Wenn’s so ist, gern“, sagte Luke.
    Er machte sich noch drei Sandwiches zurecht und nahm sie mit; auf die Art brauchte er morgen kein Geld für Essen auszugeben.
    Auf seinem Zimmer verstaute er die Sandwiches in dem Koffer, der am festesten schloß, um sie vor Mäusen und Kakerlaken zu schützen – falls es Mäuse und Kakerlaken geben sollte; er hatte bis jetzt noch keine zu Gesicht bekommen, aber er war ja auch erst diesen Morgen eingezogen.
    Er nahm den Handzettel aus der Tasche und las ihn noch einmal durch. Plötzlich saß ein Martier auf seiner Schulter, der den Zettel ebenfalls las. Der Martier war zuerst fertig, er schüttete sich aus vor Lachen und verschwand.
    Was auf dem Zettel stand, klang vernünftig. So vernünftig, daß Luke entschlossen war, fünf Dollars dafür zu riskieren. Er nahm seine Brieftasche heraus und zählte sein Geld. Einundsechzig Dollars; fünf mehr als er heute früh nach dem Bezahlen einer Wochenmiete im voraus besessen hatte. Durch den glücklichen Zufall in dem Imbißstand war er nicht nur um fünf Dollars reicher, sondern würde auch heute und morgen kein Geld für Essen auszugeben brauchen.
    Warum sollte er nicht fünf Dollars dranwenden und zusehen, ob er dadurch zu einem festen Einkommen gelangte? Und zum Teufel, selbst wenn er durchfiel und kein Geld damit verdiente, so bekam er vielleicht brauchbare Hinweise, wie er sein eigenes Temperament und seine Reaktionen gegenüber den Martiern zügeln könnte. Das allein war fünf Dollars wert. Möglicherweise verhalf es ihm sogar dazu, daß er bald wieder schreiben konnte.
    Um nicht erst wieder davon abzukommen, ging er an das Telefon in der Diele und wählte die auf dem Handzettel angegebene Nummer.
    Eine ruhige, volltönende männliche Stimme gab sich als die von Ralph Forbes zu erkennen.
    Luke nannte seinen Namen. „Ich habe Ihren Handzettel gelesen, Doktor“, erklärte er. „Die Sache interessiert mich. Wann findet der nächste Kursus statt, oder ist er schon besetzt?“
    „Ich habe bis jetzt noch keinen Kursus abgehalten, Mr. Devereaux. Ich fange mit den ersten Teilnehmern heute abend um sieben an, in etwa einer Stunde. Und mit einer anderen Gruppe morgen nachmittag um zwei. In beiden sind noch Plätze frei; Sie können also wählen.“
    „Dann je früher, je besser“, sagte Luke. „Merken Sie mich bitte für heute Abend vor. Finden die Kurse in Ihrer Privatwohnung statt?“
    „Nein. Ich habe ein kleines Büro für diesen Zweck gemietet. Zimmer sechs-vierzehn im Draeger-Gebäude, Pine Avenue direkt nördlich vom Ocean Boulevard. Aber einen Moment noch; bevor Sie auflegen, möchte ich gern noch einiges klarstellen und ein paar Fragen an Sie richten.“
    „Bitte schön, Doktor.“
    „Danke. Ehe ich Sie einschreibe, hätte ich gern etwas über Ihr Leben und Ihre

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