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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Herkunft gewußt. Dies ist nämlich kein – äh – Schwindelunternehmen, Mr. Devereaux. Natürlich möchte ich Geld damit verdienen, aber es liegt mir sehr viel mehr daran, den Leuten zu helfen.
    Viele werden es bitter nötig haben. Weit mehr Leute als ich individuell behandeln kann. Deshalb habe ich diese Methode – durch andere zu arbeiten – gewählt.“
    „Verstehe“, sagte Luke. „Sie suchen Schüler, um Apostel aus ihnen zu machen.“
    Der Psychologe lachte. „Ausgezeichnet formuliert. Aber wir wollen die Analogie lieber nicht weitertreiben – ich kann Ihnen versichern, daß ich mich keineswegs für einen Messias halte. Aber ich habe genügend Glauben in meine Fähigkeiten, anderen helfen zu können, daß ich mir meine Schüler sehr sorgfältig aussuchen möchte. Besonders da die Teilnehmerzahl an den Kursen bewußt niedrig gehalten ist, möchte ich natürlich meine Bemühungen auf Leute beschränken, die – äh – “
    „Verstehe vollkommen“, unterbrach ihn Luke. „Und jetzt zu den Fragen.“
    „Haben Sie eine höhere Schulbildung?“
    „Ich habe zwei Jahre studiert – freilich nicht sehr systematisch. Aber ich habe mein Leben lang gelesen, alles was mir unter die Finger kam.“
    „Darf ich fragen, wie lange das war?“
    „Siebenunddreißig Jahre. Moment, ich meine natürlich, daß ich siebenunddreißig Jahre alt bin. Ganz solange lese ich natürlich noch nicht.“
    „Haben Sie viel auf dem Gebiet der Psychologie gelesen?“
    „Nichts Fachliches. Eine ganze Reihe populärwissenschaftlicher Bücher, wie sie für Laien geschrieben werden.“
    „Und darf ich mich nach Ihrem Hauptberuf erkundigen?“
    „Ich schreibe Zukunftsromane.“
    „Wirklich? Zukunftsromane? Sind Sie etwa Luke Devereaux?“
    Luke spürte jenes Wohlbehagen, das ein Schriftsteller immer empfindet, wenn man seinen Namen kennt. „Ja“, sagte er. „Sagen Sie bloß noch, daß Sie Zukunftsromane läsen.“
    „Mit Wonne. Wenigstens bis vor vierzehn Tagen. Ich glaube, im Augenblick ist niemand in der Stimmung, etwas über Wesen von anderen Welten zu lesen. Dabei fällt mir ein, daß der Umsatz von Zukunftsromanen stark zurückgegangen sein muß. Ist das der Grund, warum Sie sich einem neuen – äh – Beruf zuwenden wollen?“
    „Ich fürchte, ich war schon vor dem Kommen der Martier als Schriftsteller in einer schlimmen Krise, ich kann sie also nicht ganz dafür verantwortlich machen. Freilich haben sie auch nichts zur Besserung beigetragen. Und auf das, was Sie über den Rückgang von Zukunftsromanen gesagt haben, können Sie getrost noch stärkere Ausdrücke anwenden. Es besteht überhaupt keine Nachfrage mehr danach. Vielleicht greift man wieder danach, wenn die Martier viele Jahre weg sein werden – falls sie uns je verlassen.“
    „Ich verstehe. Es tut mir leid, Mr. Devereaux, daß Sie mit dem Schreiben solches Pech gehabt haben, aber ich nehme Sie natürlich gern in einen meiner Kurse auf. Wenn Sie gleich zu Anfang Ihren vollen Namen genannt hätten, hätten sich alle weiteren Fragen erübrigt. Dann sehe ich Sie also um sieben?“
    „Abgemacht“, sagte Luke.
    Mochten die Fragen des Psychologen auch überflüssig gewesen sein, so war Luke doch ganz froh, daß er sie gestellt hatte. Er war jetzt überzeugt, daß es sich nicht um ein Schwindelunternehmen handelte und der Mann das darstellte, was er vorgab.
    Er nahm eine hastige Dusche und rasierte sich, wobei er sich leicht schnitt, als plötzlich, mitten im Strich, jemand ein unanständiges Geräusch direkt vor seinem Ohr von sich gab. Noch vor einer Sekunde war kein Martier zu sehen gewesen. Es war kein tiefer Schnitt, und die Blutung war rasch gestillt. Er fragte sich, ob sich selbst ein geschulter Psychologe bis zu dem Grade auf derartige Dinge einzustellen vermöchte, um die Reaktion zu vermeiden, die er gerade gehabt hatte? Nun, auch darauf würde Forbes die Antwort wissen. Und wenn es keine bessere Antwort war, so würde ein elektrischer Rasierapparat das Problem lösen. Am besten, er legte sich einen zu, sobald er wieder Geld hatte.
    Er wollte den Eindruck, den sein Name gemacht hatte, durch seine äußere Erscheinung nicht verwischen, und so zog er seinen besten Anzug an – den braunen Gabardine – ein sauberes weißes Hemd, überlegte eine Weile, welchen Binder er wählen sollte, und entschloß sich für einen unauffälligen blauen.
    Vor sich hin pfeifend, machte er sich auf den Weg, schritt munter aus, mit dem Gefühl, als stände er an einem

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