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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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denn, was aus all den…« Warren schlug sich an die Stirn. »Es tut mir leid, Verna. Ich dachte, Ihr wüßtet Bescheid. Wir haben uns mittlerweile so sehr daran gewöhnt, daß ich einfach vergessen habe, daß Ihr es nicht wissen könnt.«
    Verna verschränkte die Arme. »Was denn nun?«
    Warren kam zurück, um ihren Arm zu nehmen und sie zum Weitergehen zu bewegen. »Ja’La ist ein Spiel, ein Wettkampf.« Er deutete über seine Schulter. »Draußen in der Senke zwischen den beiden Hügeln am Stadtrand hat man ein großes Spielfeld errichtet, dort drüben ungefähr … nun, das muß vor schätzungsweise fünfzehn, zwanzig Jahren gewesen sein, als der Kaiser kam, um die Herrschaft zu übernehmen. Die Menschen sind alle vollauf begeistert.«
    »Ein Spiel? Die ganze Stadt ist wie leergefegt, weil alle einem Spiel zuschauen?«
    Warren nickte. »Ich fürchte ja. Bis auf einige wenige – meist ältere Leute. Sie verstehen es nicht und sind nicht sonderlich interessiert daran, aber sonst fast jeder. Es ist die reinste Volksleidenschaft. Kinder spielen es in den Straßen, kaum daß sie laufen können.«
    Verna blickte in eine Seitenstraße und sah sich prüfend um, in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Und was ist das für ein Spiel?«
    Warren zuckte die Achseln. »Ich war bislang noch nie bei einem Spiel, da ich den größten Teil meiner Zeit in den Gewölbekellern verbringe, doch ich habe mich ein wenig in die Angelegenheit vertieft. Für Spiele habe ich mich schon immer interessiert und dafür, wie sie in das Gefüge der verschiedenen Kulturen passen. Ich habe alte Völker und ihre Spiele studiert, aber hier bekomme ich endlich die Gelegenheit, ein lebendiges Spiel mit eigenen Augen zu beobachten, also habe ich darüber nachgelesen und Erkundungen eingeholt.
    Ja’La wird von zwei Mannschaften auf einem quadratischen Spielfeld gespielt, über das ein Schachbrettmuster gelegt wird. In jeder Ecke befindet sich ein Tor, zwei für jede Mannschaft. Die Mannschaften versuchen, den ›Broc‹ – einen schweren, mit Leder überzogenen Ball, ein wenig kleiner als ein Menschenkopf – in eines der Tore ihres Gegners zu befördern. Gelingt ihnen das, erhalten sie einen Punkt, und die andere Mannschaft kann sich ein Feld des Schachbrettmusters aussuchen, von dem aus sie ihrerseits nun einen Angriff starten kann.
    Die Strategie ist mir nicht recht klar, sie wird ziemlich kompliziert, trotzdem scheinen Fünfjährige sie im Nu zu begreifen.«
    »Wahrscheinlich, weil sie Spaß am Spielen haben und du nicht.« Verna band ihr Tuch auseinander und wedelte mit den Enden, um sich Luft zuzufächeln. »Was ist so interessant daran, daß sich alle dicht gedrängt in die pralle Sonne stellen, um es sich anzuschauen?«
    »Wahrscheinlich, daß sie dafür ihre schwere Arbeit liegenlassen und einen Tag lang feiern können. Es bietet ihnen eine Entschuldigung dafür, zu jubeln und zu schreien, zu trinken und zu feiern, wenn die eigene Mannschaft gewinnt, oder zu trinken und sich gegenseitig zu trösten, wenn sie verliert. Alle geraten darüber ziemlich außer Rand und Band. Vielleicht mehr, als ihnen guttut.«
    Verna spürte, wie eine erfrischende Brise ihren Nacken kühlte und dachte einen Augenblick darüber nach. »Das klingt doch alles recht harmlos.«
    Warren sah sie aus den Augenwinkeln an. »Es ist ein blutiges Spiel.«
    »Blutig?«
    Warren wich einem Kothaufen aus. »Der Ball ist schwer, und die Regeln sind locker. Die Männer, die Ja’La spielen, sind wüst. Natürlich, sie müssen geschickt im Umgang mit dem Broc sein, doch hauptsächlich werden sie wegen ihrer Muskelkraft und ihrer brutalen Aggressivität ausgesucht. Kaum ein Spiel geht vorbei, ohne daß wenigstens ein paar Zähne ausgeschlagen werden oder sich jemand die Knochen bricht. Nicht selten bricht sich sogar jemand den Hals.«
    Verna starrte ihn ungläubig an. »Und den Menschen gefällt es, sich so etwas anzusehen?«
    Warren bestätigte dies mit einem freudlosen Brummen. »Nach dem, was die Wachen mir erzählen, wird die Menge ungehalten, wenn kein Blut fließt, weil sie dann denken, ihre Mannschaft strenge sich nicht genügend an.«
    Verna schüttelte den Kopf. »Also, das klingt nicht so, als würde ich mir das gerne ansehen.«
    »Das ist noch nicht das Schlimmste.« Warren hielt den Blick nach vorn gerichtet, während er forschen Schritts die schattige Straße entlangging. Rechts und links waren die schmalen Fenster mit Läden verschlossen, die so verblichen

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