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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Reise gekauft, schätze also, daß es eine stattliche Entfernung ist.« Er zeigte mit der Feile über die Schulter Richtung Süden. »Wie gesagt, irgendwo da unten.
    Das letzte, was er zu mir sagte war, ich soll die Rechnung auf jeden Fall an den Palast schicken, denn er hätte die Arbeit gemacht und es wäre nur fair, wenn sie bezahlen für das, was gemacht wurde. Ich hab’ ihn gefragt, wohin ich das Geld schicken soll, schließlich war das seine Arbeit, aber er meinte, ich soll es dafür nehmen, einen Neuen anzuheuern. Sagte, das wär’ nur fair, wo er mich doch so kurzfristig verläßt.«
    Verna überlegte. »Verstehe.« Sie sah ihm zu, wie er die Feile ein dutzendmal über die Schaufel zog, dann wandte sie sich an Warren. »Geh nach draußen und warte auf mich.«
    »Was!« zischelte er aufgebracht. »Warum wollt Ihr –«
    Verna hob einen Finger und brachte ihn zum Schweigen. »Tu, was ich sage. Mach einen kleinen Spaziergang um den Häuserblock und vergewissere dich … daß unsere Freunde nicht nach uns suchen.« Sie beugte sich ein wenig näher und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Sie fragen sich womöglich schon, ob wir keine Hilfe brauchen.«
    Warren richtete sich auf und sah zu dem Mann hinüber, der an seiner Schaufel feilte. »Oh. Ja, also gut. Ich gehe nachsehen, wo unsere Freunde geblieben sind.« Er nestelte am Silberbrokat seines Ärmels herum. »Ihr werdet doch nicht lange brauchen, oder?«
    »Nein. Ich bin in Kürze draußen. Geh jetzt und sieh nach, ob du sie finden kannst.«
    Verna hörte, wie die Vordertür geschlossen wurde, als Sproul einen Blick über die Schulter warf. »Die Antwort ist immer noch dieselbe. Ich sagte Euch doch, was…«
    Verna hielt plötzlich ein Goldstück in den Fingern. »So, Meister Sproul, wir beide werden jetzt ganz offen miteinander reden. Mehr noch, du wirst mir meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten.«
    Er sah sie mißtrauisch an. »Wozu habt Ihr ihn rausgeschickt?«
    Sie machte sich nicht mehr die Mühe, ihn freundlich anzulächeln. »Der Junge hat einen schwachen Magen.«
    Er zog unbeeindruckt seine Feile über die Schaufel. »Ich hab’ Euch die Wahrheit gesagt. Wenn Ihr wollt, daß ich Euch anlüge, sagt es nur und ich denke mir etwas aus, ganz wie’s Euch paßt.«
    Verna blitzte ihn bedrohlich an. »Wage nicht einmal daran zu denken, mich anzulügen. Du hast vielleicht die Wahrheit gesagt, aber nicht die ganze. Und jetzt wirst du mir den Rest erzählen, entweder im Tausch gegen diesen Beweis meiner Wertschätzung« – Verna benutzte ihr Han, um ihm die Feile zu entreißen und sie in die Luft zu schleudern, bis sie nicht mehr zu sehen war – »oder als Anerkennung dafür, daß ich dir Unannehmlichkeiten erspare.«
    Die Feile kam pfeifend aus dem Himmel geschossen, schlug krachend kaum zwei Zentimeter von den Zehen des Totengräbers in den Boden ein. Nur der Griff schaute noch heraus, und der glühte rot. Voller Wut und mit großer geistiger Anstrengung zog sie den heißen Stahl zu einem dünnen Faden geschmolzenen Metalls aus. Dessen weiße Glut beleuchtete das schockierte Gesicht des Mannes, und auch sie spürte die sengende Hitze auf ihrer Haut.
    Sie bewegte den Zeigefinger hin und her, und der biegsame Faden aus glühendem Stahl geriet vor seinen Augen ins Schwanken und tanzte zum Rhythmus ihres Fingers. Sie ließ den Finger kreisen, und der Stahl wikkelte sich um den Mann, nur wenige Zentimeter von seiner Haut entfernt.
    »Ein Zucken meines Fingers, Meister Sproul, und ich wickele dich in deiner Feile ein.« Sie öffnete die Hand, die Handfläche nach oben. Eine Flamme entzündete sich heulend und schwebte folgsam in der Luft. »Und wenn ich dich gefesselt habe, dann werde ich dich Zentimeter auf Zentimeter garen, bis du mir die ganze Wahrheit sagst. Bei deinen Füßen fange ich an.«
    Seine schiefen Zähne klapperten. »Bitte…«
    Sie nahm die Münze in die andere Hand und lächelte ihn kalt an. »Oder, wie gesagt, du kannst dich entscheiden, mir im Tausch gegen diesen Beweis meiner Wertschätzung die ganze Wahrheit zu erzählen.«
    Er schluckte, betrachtete das heiße Metall, das ihn umgab, und die zischende Flamme in ihrer Hand. »Ich glaube, ich erinnere mich doch noch an ein wenig mehr. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mich den Rest der Geschichte, der mir gerade eingefallen ist, auch noch erzählen laßt.«
    Verna löschte die Flamme in ihrer Hand und ließ die Hitze ihres Han mit einem heftigen Ruck ins Gegenteil umschlagen, zu

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