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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schritte auf das Fell zu. Durch die Verbindung konnte Ulicia fühlen, wie ihre Beine zitterten.
    »Christabel gehörte ganz allein mir. Sie war mir die Liebste. Aber jetzt ist sie tot, und das nur, weil sie als Lektion für euch dienen mußte.« Er blickte auf die Stelle, wo die Seeleute ihr Kleid bereits zerrissen hatten. »Du wirst ihren Platz einnehmen.«
    Er richtete seine trüben Augen auf ihre. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du doch gesagt, daß du mir die Füße lecken würdest, wenn du müßtest. Jetzt mußt du.« Auf Merissas überraschten Blick hin setzte Jagang sein tödliches, von den geflochtenen Schnäuzern eingerahmtes Lächeln auf. »Ich habe es dir bereits gesagt, mein Liebes. Du träumst die Dinge, die du im Wachzustand aussprichst.«
    Merissa nickte schwach. »Ja, Exzellenz.«
    »Zieh das Kleid aus. Du brauchst vielleicht etwas Hübsches für später, wenn ich dir gestatte, Richard Rahl für mich zu töten.« Er sah zu den anderen Frauen hinüber, während Merissa tat, was von ihr verlangt worden war. »Ich werde euch die Verbindung fürs erste lassen, damit ihr die Lektionen spüren könnt, die die anderen erteilt bekommen. Ich möchte wirklich nicht, daß ihr etwas verpaßt.«
    Als Merissa ausgezogen war, drehte Jagang das Messer zwischen Daumen und Zeigefinger und zeigte damit nach unten. »Unter den Tisch, Liebes.«
    Ulicia spürte den rauhen Fellvorleger an Merissas Knien, und dann den groben Steinfußboden unter dem Tisch. Der Anblick entlockte den Seeleuten ein anzügliches Grinsen.
    Durch reine Willenskraft schöpfte Ulicia Kraft und gewann Entschlossenheit aus ihrem Reservoir an Haß für diesen Mann. Sie war die Anführerin der Schwestern der Finsternis. Durch die Verbindung sprach sie zu den anderen. »Wir haben alle das Ritual durchgestanden. Uns ist schon Schlimmeres widerfahren als das hier. Wir sind Schwestern der Finsternis. Denkt daran, wer unser wahrer Herr und Gebieter ist. Im Augenblick sind wir die Sklavinnen dieses Blutsaugers, aber er macht einen großen Fehler, wenn er glaubt, wir hätten keinen eigenen Verstand. Er besitzt keine eigene Macht, außer der, sich unserer zu bedienen. Wir werden uns etwas überlegen, und dann wird Jagang bezahlen. Oh, geliebter Herr und Meister, und wie er bezahlen wird.«
    »Aber was sollen wir bis dahin tun?« schrie Armina.
    »Ruhe!« herrschte Nicci sie an. Ulicia spürte die tastenden Finger auf Niccis Körper, sie spürte das weiße Glühen ihre Zorns, und sie spürte ihr schwarzes Herz aus Eis. »Merkt euch jedes einzelne Gesicht. Sie alle werden bezahlen. Hört auf Ulicia. Wir werden uns etwas überlegen, und dann werden wir ihnen eine Lektion erteilen, wie nur wir sie uns ausdenken können.«
    »Und daß keine von euch wagt, hiervon zu träumen!« warnte Ulicia sie. »Das einzige, was wir uns nicht leisten können, ist zuzulassen, daß Jagang uns tötet. Denn dann ist alle Hoffnung verloren. Solange wir leben, haben wir die Chance, uns die Gunst unseres Herrn und Meisters von neuem zu verdienen. Man hat uns eine Belohnung für unsere Seelen versprochen, und ich habe die Absicht, sie mir zu holen. Seid stark, meine Schwestern.«
    »Aber Richard Rahl gehört mir«, zischte Merissa. »Und wer ihn sich an meiner Stelle nimmt, wird sich vor mir verantworten müssen – und vor dem Hüter.« Selbst Jagang wäre angesichts der Gehässigkeit in ihrer Warnung blaß geworden, hätte er sie hören können. Durch die Verbindung spürte Ulicia, wie Merissa ihr dichtes Haar nach hinten aus dem Weg schob. Sie schmeckte dasselbe, was Merissa schmeckte.
    »Mit dir bin ich fertig…« Jagang hielt einen Augenblick inne und atmete durch. Er schwenkte sein Messer. »Verschwindet.«
    Captain Blake packte Ulicia an den Haaren. »Zeit, die Schulden zu begleichen, Schätzchen.«

28. Kapitel
    Sie setzte eine verwunderte Miene auf und blickte an der Klinge des rostigen Schwertes entlang, das man ihr vors Gesicht hielt. Die Spitze war nicht mehr als Zentimeter entfernt.
    »Muß das wirklich sein? Ich habe euch doch gesagt, nehmt euch, was ihr wollt. Wir werden euch nicht daran hindern. Aber ich muß euch sagen, ihr seid die dritte Bande Banditen, die uns in den letzten zwei Wochen überfallen hat, und wir besitzen nichts Wertvolles mehr.«
    Nach dem Zittern der Hand des Jungen zu urteilen, schien er in seinem Handwerk nicht sehr erfahren zu sein. Und so wie ihm die Haut um die Knochen schlotterte, hatte er bisher auch nicht sehr viel Erfolg gehabt.
    »Halt

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