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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seine Ringe hinterlassen hatten.
    Es war Christabel, eine der Schwestern der Finsternis, die Ulicia im Palast zurückgelassen hatte. Die Schwestern der Finsternis im Palast hatten den Boden für ihre Rückkehr bereiten sollen. Offenbar bereiteten sie jetzt den Boden für Jagangs Ankunft. Was er mit dem Palast der Propheten wollte, konnte sie sich beim besten Willen nicht erklären.
    Jagang drehte seine Hand herum und zeigte auf sie. »Stell dich vor mich.«
    Schwester Christabel eilte um den Tisch herum, um sich vor Jagang zu stellen. Bevor sie sich verbeugte, ordnete sie noch rasch ihr zerzaustes Haar und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Womit kann ich Euch dienen, Exzellenz?«
    »Nun, Christabel, ich muß diesen sechs hier ihre abschließende Lektion erteilen.« Er riß dem Fasan das andere Bein heraus. »Und damit ich das kann, mußt du sterben.«
    Sie verneigte sich. »Ja, Exzell –« Sie erstarrte, als ihr bewußt wurde, was er gerade gesagt hatte. Ulicia sah, wie ihre Beine zitterten, als sie sich wieder aufrichtete. Doch noch immer wagte die Frau nicht zu widersprechen.
    Er deutete mit dem Fasanenbein auf die beiden Frauen, die vor ihm auf dem Bärenfell hockten, und sie stürzten davon. Jagang lächelte fies. »Auf Wiedersehen, Christabel.«
    Sie warf die Arme in die Luft und brach kreischend auf dem Boden zusammen. Christabel drosch wie wahnsinnig auf den Fußboden ein und schrie dabei so laut, daß Ulicia die Ohren schmerzten. Die sechs Frauen, die am Rande des Bärenfells über ihr standen, verfolgten die Szene mit großen Augen und hielten den Atem an. Jagang nagte an seinem Fasanenschenkel. Die Schreie, die einem das Blut gefrieren ließen, gingen ohne Unterlaß weiter, während Christabels Kopf von einer Seite auf die andere peitschte und ihr Körper unter heftigen Zuckungen hin- und hergeworfen wurde.
    Jagang befaßte sich mit seinem Fasanenschenkel und ließ sich den Weinkrug nachfüllen. Niemand sprach, als er den Schenkel verspeist hatte und sich umdrehte, um sich ein paar Trauben zu nehmen.
    Ulicia ertrug es nicht länger. »Wie lange dauert es, bis sie stirbt?« fragte sie mit heiserer Stimme.
    Jagang zog die Augenbrauen hoch. »Bis sie stirbt?« Er warf seinen Kopf in den Nacken und brüllte vor Lachen. Er hämmerte mit den von goldenen Ringen strotzenden Fäusten auf den Tisch. Niemand sonst im Raum lächelte auch nur. Sein stämmiger Körper schüttelte sich. Das dünne Kettchen zwischen seiner Nase und seinem Ohr sprang hin und her, während sein Gelächter sporadisch aufflackerte und dann ganz verstummte.
    »Sie war tot, bevor sie auf den Boden aufschlug.«
    »Was? Aber … sie schreit noch immer.«
    Auf einmal verstummte Christabel, ihre Brust war so reglos wie Stein.
    »Sie war vom ersten Augenblick an tot«, beharrte Jagang. Ein Lächeln breitete sich langsam auf seinen Lippen aus, während er seinen schwarzen, vollkommen leeren Blick auf Ulicia richtete. »Dieser Keil, von dem ich dir erzählt habe. Er gleicht genau dem, den ich in eure Gehirne getrieben habe. Was du hier siehst, ist ihre schreiende Seele. Du siehst, wie sie in der Welt der Toten gepeinigt wird. Offenbar ist der Hüter mit seiner Schwester der Finsternis nicht recht zufrieden.«
    Jagang hob einen Finger, und Christabel setzte ihr Umsichschlagen und Kreischen fort.
    Ulicia mußte schlucken. »Wie lange … dauert es, bis sie … damit aufhört?«
    Er leckte sich die Lippen. »Bis sie verfault.«
    Ulicia spürte, wie ihre Knie nachgeben wollten, und durch die Verbindung fühlte sie, daß die anderen kurz davor waren, genau wie Christabel in wilder Panik loszuschreien. Das waren also die Qualen, mit denen der Hüter sie bestrafen würde, wenn es ihnen nicht gelang, ihm seinen Einfluß in dieser Welt zurückzugeben.
    Jagang schnippte mit den Fingern. »Slith! Eeris!«
    Licht schimmerte vor einer Wand. Ulicia stockte der Atem, als zwei Gestalten in Kapuzen aus dem dunklen Stein zu treten schienen.
    Die beiden schuppigen Wesen glitten lautlos um den Tisch herum und verbeugten sich. »Ja, Traumwandler?«
    Jagang fuchtelte mit seinem dicken Finger und deutete auf die kreischende Frau auf dem Boden. »Werft sie in die Sickergrube.«
    Die Mriswiths schwangen ihre Capes über die Schulter und bückten sich, hoben den um sich schlagenden, kreischenden Leichnam einer Frau in die Höhe, die Ulicia über einhundert Jahre gekannt hatte, einer Frau, die ihr geholfen hatte und die eine gehorsame Sklavin des Hüters

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