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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wie Ebinissia, allerdings durch die Hände D’Haras. Und jetzt sollen wir Euch glauben? Ihr seid kein bißchen besser.«
    Lord Rahl nickte. »Was Ihr über D’Hara sagt, ist wahr. D’Hara wurde von meinem Vater, Darken Rahl, geführt, der für mich jedoch ein Fremder war. Er hat mich nicht erzogen. Was er wollte, war größtenteils das gleiche, was auch die Imperiale Ordnung will: alle Länder erobern und alle Menschen beherrschen. Ging es bei der Imperialen Ordnung um den Zusammenschluß zu einem einzigen festen Block, so hatte er nur sein persönliches Wohl im Blick. Neben brutaler Gewalt benutzte er auch Magie, um seine Ziele zu erreichen, genau wie die Imperiale Ordnung.
    Ich bin gegen alles, wofür Darken Rahl einst stand. Er machte vor keiner Bosheit halt, um seinen Willen durchzusetzen. Er folterte und tötete unzählige unschuldige Menschen und unterdrückte die Magie, damit sie nicht gegen ihn eingesetzt werden konnte, genau wie es die Imperiale Ordnung tut.«
    »Dann seid Ihr genau wie er.«
    Lord Rahl schüttelte den Kopf. »Nein, das bin ich nicht. Ich giere nicht nach Macht. Ich ergreife das Schwert nur, weil ich dabei helfen kann, der Unterdrückung Widerstand zu leisten. Ich habe auf Seiten der Midlands gegen meinen Vater gekämpft. Am Ende habe ich ihn für seine Verbrechen getötet. Als er seine abscheuliche Magie dazu benutzte, aus der Unterwelt zurückzukehren, wandte ich ebenfalls Magie an, um ihn aufzuhalten und seine Seele zurück zum Hüter zu schicken. Ich benutzte Magie, um ein Tor zu schließen, das der Hüter dazu mißbrauchte, seine Günstlinge in diese Welt zu entsenden.«
    Brogan biß die Zähne aufeinander. Aus Erfahrung wußte er, daß Verderbte oft ihre wahre Natur hinter Geschichten darüber zu verbergen suchten, wie tapfer sie den Hüter und seine Günstlinge bekämpft hatten. Er hatte genug von diesen verfälschten Berichten gehört, um zu erkennen, daß sie von der eigentlichen Bosheit in den Herzen dieser Menschen ablenken sollten. Die Anhänger des Hüters waren oft zu feige, wahres Wesen zu offenbaren und versteckten sich daher hinter Prahlereien und erfundenen Heldentaten.
    Tatsächlich wäre er viel eher in Aydindril eingetroffen, wäre er nach seinem Abzug aus Nicobarese nicht auf so viele Nester voller Verderbter gestoßen. Ganze Dörfer und Ortschaften, wo jeder ein frommes Leben zu führen schien, waren, wie sich herausstellte, von Verdorbenheit zerfressen. Einige der hartnäckigeren Verfechter ihrer eigenen Tugendhaftigkeit mußten erst gründlichen Verhören unterzogen werden, bevor sie schließlich ihre Blasphemie gestanden. Im Verlauf dieser gründlichen Verhöre waren ihnen die Namen der streganicha und der Verderbten, die in der Gegend lebten und sie zum Bösen verleitet hatten, ganz leicht über die Lippen gekommen.
    Die einzige Lösung war Läuterung gewesen. Ganze Dörfer und Ortschaften hatten dem Feuer übergeben werden müssen. Nicht einmal ein Ortsschild zum Versteck des Hüters blieb von ihnen. Der Lebensborn aus dem Schoß der Kirche hatte das Werk des Schöpfers vollendet, doch das hatte Zeit und Mühe gekostet.
    Innerlich brodelnd, richtete Brogan seine Aufmerksamkeit wieder auf Lord Rahls Worte.
    »Ich nehme diese Herausforderung nur deswegen an, weil man mir das Schwert aufgedrängt hat. Ich bitte Euch, mich nicht danach zu beurteilen, wer mein Vater war, sondern nach meinen eigenen Taten. Ich schlachte keine unschuldigen, hilflosen Menschen ab. Doch die Imperiale Ordnung geht so vor. Solange ich nicht gewaltsam das Vertrauen ehrlicher Menschen breche, habe ich das Recht auf eine gerechte Beurteilung.
    Ich kann nicht danebenstehen und mitansehen, wie das Böse triumphiert. Ich werde mit allem kämpfen, was ich habe, auch mit Magie. Wenn Ihr Euch auf die Seite dieser Mörder schlagt, werdet Ihr unter meinem Schwert keine Gnade finden.«
    »Wir wollen nichts weiter als Frieden!« rief jemand.
    Lord Rahl nickte. »Ich wünsche mir auch nichts mehr als Frieden, damit ich nach Hause in meine geliebten Wälder gehen und ein einfaches Leben führen kann. Doch das kann ich nicht, ebensowenig wie wir zur schlichten Unschuld unserer Kindheit zurückkehren können. Man hat mir die Verantwortung aufgedrängt. Wenn man hilfsbedürftigen Unschuldigen den Rücken zukehrt, macht man sich zum Komplizen des Aggressors. Im Namen der Unschuldigen und Wehrlosen ergreife ich das Schwert und fechte diesen Kampf aus.«
    Lord Rahl legte seinen Arm wieder über den Sessel in

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