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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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des Hüters kämpft und angetreten ist, um uns gegen ihn zu vereinen. Ihr Ziel ist lediglich das gemeinsame Wohl aller Völker. Magie verweigert der Menschheit dieses Recht. Ich bin Keltone und stolz darauf, aber es ist an der Zeit, diese Kleinstaaterei hinter uns zu lassen. Wir haben umfassende Gespräche mit der Imperialen Ordnung geführt, und sie als zivilisierte und ehrbare Menschen kennengelernt, deren Interesse es ist, alle Länder in Frieden zu vereinen.«
    »Ein nobles Ideal«, antwortete Lord Rahl mit ruhiger Stimme, »das in der Einheit der Midlands bereits verwirklicht war, das Ihr jedoch aus Habsucht aufgegeben habt.«
    »Die Imperiale Ordnung ist anders. Sie bietet wahre Stärke und echten, dauerhaften Frieden.«
    Lord Rahl fixierte den Herzog mit einem wütend funkelnden Blick. »Auf Friedhöfen wird nur selten der Frieden gebrochen.« Er richtete sein wütendes Funkeln auf die Menschenmenge. »Es ist noch nicht lange her, als eine Armee der Imperialen Ordnung durch das Herz der Midlands fegte und danach trachtete, andere in ihren Schoß aufzunehmen. Viele schlossen sich ihnen an, was bewirkte, daß ihre Streitmacht immer größer wurde. Ein d’Haranischer General mit Namen Riggs führte sie an, zusammen mit Offizieren verschiedener Länder. Dabei unterstützte ihn ein Zauberer Slagle, von Keltonischem Geblüt.
    Über einhunderttausend Mann fielen über Ebinissia her, den Sitz der Krone Galeas. Die Imperiale Ordnung befahl dem Volk von Ebinissia, sich ihnen anzuschließen und Untertanen der Imperialen Ordnung zu werden. Als man sie aufforderte, sich der Aggression gegen die Midlands zu widersetzen, tat das Volk von Ebinissia dies voller Tapferkeit. Sie weigerten sich, ihre Verpflichtung gegenüber der Einheit und der gemeinschaftlichen Verteidigung aufzugeben, die die Midlands ausmachte.« Der Herzog öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch zum allerersten Mal nahm Lord Rahls Stimme einen bedrohlichen Unterton an, der ihm das Wort abschnitt.
    »Die galeanische Armee verteidigte die Stadt bis zum letzten Mann. Der Zauberer benutzte seine Kraft dazu, die Stadtmauern einzureißen, und die Imperiale Ordnung stürmte sie. Als die galeanischen Verteidiger, bei weitem in der Unterzahl, vernichtet waren, besetzte die Imperiale Ordnung die Stadt nicht, sondern zog durch sie hindurch wie ein Rudel heulender Wölfe – und vergewaltigte, folterte und ermordete brutal hilflose Menschen.«
    Lord Rahl, die Kiefer fest zusammengebissen, beugte sich über den Tisch vor und zeigte auf Herzog Lumholtz. »Die Imperiale Ordnung schlachtete jeden lebenden Menschen in Ebinissia ab: die Alten, die Jungen, die Neugeborenen. Sie pfählten wehrlose, schwangere Frauen, um auf diese Weise sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind zu töten.«
    Mit zornrotem Gesicht schlug er krachend mit der Faust auf den Tisch. Der ganze Saal fuhr zusammen. »Mit dieser Tat strafte die Imperiale Ordnung alle ihre Worte Lügen. Sie haben das Recht verwirkt, irgend jemandem zu erzählen, was richtig ist und was gottlos. Sie wissen nicht, was Tugend ist. Sie kommen aus einem ganz bestimmten Grund, und aus diesem Grund allein: zu besiegen und zu unterwerfen. Sie haben die Menschen in Ebinissia dahingemetzelt, um anderen zu zeigen, was jedem droht, der sich ihnen entgegenstellt.
    Weder Grenzen noch Vernunft können sie aufhalten. Männer mit dem Blut von kleinen Kindern an ihren Klingen kennen keine Moral. Wagt es nicht, mir etwas anderes zu erzählen. Die Imperiale Ordnung läßt sich durch nichts rechtfertigen. Sie hat die Fangzähne hinter ihrem Lächeln gezeigt, und bei den Seelen, sie hat das Recht verwirkt, Reden zu schwingen, denen man Glauben schenken kann!«
    Lord Rahl atmete tief durch und richtete sich auf. »Beide, sowohl die Verteidiger als auch die Angreifer, verloren viel an jenem Tag. Die Verteidiger ihr Leben. Die Angreifer ihre Menschlichkeit und das Recht, gehört zu werden – oder daß man ihnen irgendwann noch Glauben schenkt. Sie haben sich und jeden, der sich ihnen anschließt, mir zum Feind gemacht.«
    »Und wer waren diese Soldaten?« fragte jemand. »Viele waren D’Haraner, wie Ihr selbst zugebt. Ihr führt die D’Haraner an, wie Ihr gesagt habt. Als die Grenze vergangenes Frühjahr fiel, stürmten die D’Haraner ins Land und begingen scheußliche Greueltaten, ganz so, wie Ihr berichtet. Zwar blieb Aydindril diese Grausamkeit erspart, viele andere Städte und Ortschaften erlitten jedoch das gleiche Schicksal

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