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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
Vom Netzwerk:
Es gibt aktive und weniger aktive Netzwerke, richtige Schnarch-Vereine und hoch aktive. Außerdem eignet sich nicht jedes Netzwerk für jeden. Eine weitere Gefahr besteht darin, sich zu verzetteln: auf zu vielen Hochzeiten zu tanzen, zu viel zu machen – und dabei nichts richtig. Besser als viele halbherzige Engagements ist ein richtiges.
Das Geheimnis des Netzwerkens
    Man muss ein Hansdampf in allen Gassen sein? Unsinn. Auch introvertierte, leise Menschen können gute Netzwerker sein. Manchmal sind sie auf ihre stille Art sogar erfolgreicher, denn sie achten auf Qualität.
Gute Netzwerker haben nicht nur Kontakte, Sie nutzen sie auch.
Gute Netzwerker geben und nehmen in einem ausgewogenen Verhältnis.
Gute Netzwerker investieren am Anfang in eine Beziehung, Sie nehmen nicht sofort.
Gute Netzwerker interessieren sich für den Menschen und nicht nur für seine Qualitäten als Jobvermittler.
Gute Netzwerker können um etwas bitten, es tut ihnen nicht weh.
Gute Netzwerker kommen zur rechten Zeit auf den Punkt, also nach einem Warm-up.
Gute Netzwerker fühlen sich nicht schlecht dabei, zum Geschäftlichen zu kommen und um etwas zu bitten. Es ist ja nur ein Tagesordnungspunkt.
Gute Netzwerker sind, und das ist ganz entscheidend, zudem fähig, Beziehungen aufrechtzuerhalten.
Gute Netzwerker schätzen jeden Kontakt wert, und nicht nur die besten Freunde. Für sie gibt es auch Wegbegleiter, die sie ernst und wichtig nehmen und bei denen sie sich immer mal wieder melden – ohne zu große Nähe zu suchen und zu bieten.
    Die richtige Mischung aus Nähe und Distanz gelingt Männern meist wesentlich besser als Frauen. Männer sind von daher oft auch leichter in der Lage, Nutzen aus Ihren Netzen zu ziehen, siehe Martin. Sie haben weniger Dünkel und sind nicht nachtragend. Das soll jedoch nicht heißen, dass Frauen keine fähigen Netzwerkerinnen sind. Sie müssen die Kunst des Netzeknüpfens oft aber lernen und im Kopf bisweilen mehr Schalter umlegen als Männer.
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Meine Erfahrung
    Ich habe mich immer gesträubt, meine Kontakte auszunutzen. Ja, auszunutzen – dieses Wort habe ich mit dem Netzwerken in Verbindung gebracht. Nach zwei Jahren oder länger den Kontakt suchen, nur weil man einen Aufhebungsvertrag unterschrieben hat – nein, das wollte ich nicht. Neun Monate weigerte ich mich, von meinem Weg – auf Stelleninserate hin Bewerbungen zu schreiben – abzukommen, obwohl FrauHofert immer wieder versuchte, mir die Bedeutung des Netzwerkens darzulegen. Als nur Absagen eintrudelten, habe ich mir dann einen Stoß gegeben und einen alten Freund angerufen, der inzwischen Marketingleiter in München ist. Wir haben uns getroffen und über Möglichkeiten gesprochen. Es war ein angenehmes Gespräch. In seinem Unternehmen war aktuell nichts zu machen, aber er gab mir Tipps, wo ich es noch versuchen könne. Das positive Gespräch gab mir einen Schub, es weiter auf diesem Weg zu versuchen. Ich habe dann tatsächlich eine Stelle gefunden, und das hat keine weiteren zwei Monate gedauert.
    Monika, 29 Jahre
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Jeder kennt jeden über sechs Ecken
    Das ist wissenschaftlich erwiesen und eindrücklich auszuprobieren, beispielsweise bei Xing. Geben Sie Ihren Namen ein und den Namen einer Person, zu der Sie Kontakt aufnehmen wollen: Sie sehen sofort, wie viele Personen zwischen Ihnen stehen – es sind nie mehr als sechs, bei mir persönlich sogar regelmäßig maximal zwei. Haben Sie ein vollständiges Netzwerk bei Xing? Wenn Sie einen Job suchen, sollte es eine ihrer ersten Maßnahmen sein, daran zu arbeiten. Manchmal müssen Sie sich dazu erst einmal erinnern und Ihre Vergangenheit Revue passieren lassen.
    Setzen sich einfach einmal hin und zählen Sie Ihre Kontakte. Wie vielen Menschen sind Sie im Laufe Ihres Lebens begegnet, mit denen Sie mindestens ein paar Worte ausgetauscht haben? An viele Menschen werden Sie sich nicht mehr erinnern, aber Sie können grob schätzen, wie viele es wahrscheinlich waren:
Mit wem habe ich in der Sandkiste gespielt?
Wen habe ich in der Schule kennen gelernt?
Wer waren meine Studien- und Ausbildungskollegen?
Wer ist mir beim Sport begegnet?
Wer ist mir beim ehrenamtlichen Engagement begegnet?
Wen kenne ich aus dem ersten, zweiten, dritten Job?
Wen kenne ich aus Weiterbildungsveranstaltungen?
Wer ist mir auf der Straße, beim Einkaufen begegnet?
Welche Urlaubsbekanntschaften habe ich?
Welche Bekannten kenne ich über Partner?
Welche über meine Kinder?
Welche Nachbarn habe ich im Laufe der Zeit kennen

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