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Die Händlerin von Babylon

Die Händlerin von Babylon

Titel: Die Händlerin von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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konnte.
    »Sie wird«, widersprach Kidu. »Sie wird sich noch heute in Puabi verwandeln.« Er sah Rudi an. »Nimm den Karren, fahr zu deiner Schwester zurück und befiehl ihr, unverzüglich abzureisen.« Er wandte sich an Asa. »Ich werde das Mädchen heute Nacht nach Ur zurückbringen.«
    »Und was ist mit -«
    »Du hast deine Aufgabe erledigt, Asa. Lass mir deine Sklaven hier. Rudi, du schickst mir später einen Schlitten und frische Kleider für mich und die neue Puabi.«
    »Ich werde nicht -«, tobte die Gefangene.
    Der En musterte sie genervt. »Sie ist perfekt.« Er wandte sich wieder ab. »Geht jetzt. Wir vertun unsere Zeit.«
    »Uns bleiben nicht einmal drei Tage«, wandte Asa ein.
    »Mögen die Götter deine Schritte beflügeln«, sagte Kidu.
    »Das darfst du nicht zulassen«, flehte die Fremde Rudi an.
    »Ich .« Rudis Miene ließ sie verstummen.
    »Es ist deine Bestimmung, Weib«, sagte Rudi. Sie wünschte nur, ihnen wäre die Zeit zu einem Gespräch vergönnt gewesen. Vor dieser Chloe war Rudi noch nie einer Frau begegnet, die etwas von Sternen verstand. Woher hatte dieses einfache Kha-miten-Mädchen ihr Wissen?
    Asa verneigte sich und die beiden verschwanden. Kidu blieb im Schatten der Palmen stehen und beobachtete, wie sie in ihre Karren kletterten und abfuhren. Das Mädchen kauerte erschöpft zwischen zwei Sklaven, dicht neben Kidu, der beide Hände in die Hüften gestemmt hatte. Er würde ihr nicht wehtun, dachte Rudi. Es war töricht von der Frau, gegen ihre Bestimmung anzukämpfen.
    Dann richtete sie ihren Blick nach vorn, auf die Mauern von Ur.
    »Du wirst Puabi?«, fragte Guli. Ulu nickte.
    »Wie ist es denn dazu gekommen?« Sie zog die Schultern hoch. Sie wirkte weniger lebendig als je zuvor. Nicht einmal wie ein matter Abglanz jener Frau, die er gekannt hatte. »Was ist aus der >neuen< Ulu geworden?«
    »Die ist hinüber. Der Keim wurde nicht gegossen, darum ist er verdorrt.«
    Er ließ sich auf dem verdreckten Bett nieder und gab sich Mühe, seinen Blick nicht wandern zu lassen. Wie viel Zeit seines Lebens hatte er in irgendwelchen Zellen verbracht! Oder in der Scheiße. »Was ist denn los mit dir?«
    Sie sagte nichts. Guli ließ sich zurücksinken und wartete ab. Er konnte niemanden schminken, der in dieser Stimmung war. Geheul, Geschrei, alles war besser als diese gefühllose Statue. »Uns beiden bleibt nicht mehr viel Zeit«, sagte er. »Ich werde also warten. Wenn du reden möchtest, dann rede. Der einzige Ort, an den ich noch reisen muss, ist Kur.« »Was für ein genialer Plan«, sagte Chloe zu Cheftu/Kidu. »Du lässt mich umbringen?«
    »Lasst sie frei«, befahl er den Wachen.
    Sie ließen ihre Arme los, und Chloe richtete sich mühsam auf. In goldene Ketten und weiße Wolle gehüllt, ragte Cheftu/Kidu über ihr auf. Chloe roch ihre eigenen Ausdünstungen und gleichzeitig nur zu gut seinen angenehmen Duft. Außerdem schaffte sie es nicht, die Sklaven und Wachen zu ignorieren, die sie umringten. Hatte er nicht behauptet, er würde ausspioniert? War das der Grund für diese Scharade?
    Trotzdem wirkte er so fremd, so anders. Und mein Gott, er war einfach riesig. Cheftu war nie zart oder klein gebaut gewesen, doch dieser Hüne - dieser neue Körper - hätte als Rugbyspieler durchgehen können.
    »Wie kommst du darauf, du könntest mich überreden, für diese Frau zu sterben?« Immer noch brachte sie die Courage, ihm in die Augen zu sehen, nicht auf. Die Sklaven standen daneben und warteten auf Anweisungen.
    »Bereitet uns etwas zu essen«, befahl er ihnen. »Sofort.«
    Beide verschwanden. Die beiden anderen Sklaven verharrten knapp außer Hörweite, doch nah genug, um jedes noch so kleine Mienenspiel mitzubekommen. Cheftu trat auf Chloe zu. Sie hätte sich liebend gern an seine Brust geworfen, doch spielten sie hier nicht ein Spiel? Oder waren ihm tatsächlich die Sicherungen durchgebrannt? »Versuchst du, mich zurück in den Schuppen zu treiben?«, fragte sie. Wo sie sich ungestört unterhalten konnten.
    Aus seinen goldenen Augen schlugen Flammen. An einer Unterhaltung war ihm im Moment weniger gelegen. »Wer hat dir das angetan?«, wollte er wissen. Seine Stimme klang weich und liebevoll. »Wer hat dich geschlagen, gegen wen hast du dich wehren müssen?«
    Die Wunden auf ihrem Körper, die blauen Flecken und auch das eingetrocknete Blut unterstrichen, wie ernst dieses Spiel war. Ihr war klar, dass die Sklaven und Wachen und weiß der Himmel wer sonst noch die Ohren gespitzt hatten. »Das

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