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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Doktortitel
dazu, sich Zugang zum Westindien-Archiv des Außenministeriums zu verschaffen. Da seine Forschungsarbeit Ereignisse betraf, die vor über einhundert Jahren geschehen waren, hatte das Außenministerium nichts einzuwenden. Die Archivare waren äußerst hilfsbereit.
    Im Jahr 1883 waren keine Dokumente aus Kingston eingetroffen.
    Jeremy Fowler, Schreiber im Auswärtigen Dienst, hatte die Middlejohn-Papiere gestohlen!
    Wenn es eine Erklärung dafür gab, hatte Walter Piersall zwei Anhaltspunkte für seine weitere Suche — den Namen >Fowler< und das Jahr 1883 in der Kolonie Jamaika.
    Da er schon einmal in London war, suchte er die Nachkommen von Jeremy Fowler. Es war nicht besonders schwierig.
    Die Fowlers — Söhne und Onkel — waren Besitzer einer Brokerfirma an der Londoner Börse. Das Oberhaupt der Familie war Gordon Fowler, ein Ururenkel von »Jeremy Fowler. Schreiber. Auswärtiger Dienst. Kolonie Jamaika.«
    Walter Piersall bat den alten Fowler unter dem Vorwand um ein Gespräch, daß er die letzten zwei Jahrzehnte von Königin Victorias Herrschaft in Jamaika untersuche. Der Name Fowler spiele dabei eine große Rolle. Der alte Herr fühlte sich geschmeichelt und gestattete ihm Einsicht in alle Dokumente, Alben und Papiere, die mit Jeremy Fowler zu tun hatten.
    Das Material erzählte Piersall eine für jene Zeit nicht ungewöhnliche Geschichte: Ein junger Mann von >mittlerem Stand< trat in den Kolonialdienst ein, verbrachte eine Reihe von Jahren auf einem Vorposten in weiter Ferne und kehrte dann — weitaus reicher als bei seiner Abreise — nach England zurück.
    So reich, daß er sich im letzten Jahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts in die Börse einkaufen konnte. Ein günstiger Zeitpunkt. Der Grundstein für den Reichtum der heutigen Fowlers war gelegt.
    Ein Teil der Erklärung.
    Jeremy Fowler hatte seine Verbindungen im Kolonialdienst geschaffen.

    Walter Piersall kehrte nach Jamaika zurück, um nach dem zweiten Teil zu suchen.
    Tag für Tag, Woche für Woche durchforstete er die schriftlich belegte Geschichte des Jamaikas des Jahres 1883. Es war mühsam.
    Doch dann fand er es. 25. Mai 1883.
    Ein Vermißter, dem nicht besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet worden war, da sich öfter kleine Gruppen von Engländern — Jagdgesellschaften — in den Blue Mountains und im Dschungel verirrten. In der Regel wurden sie von Suchmannschaften gefunden. Diese Suchteams bestanden aus Schwarzen und wurden von anderen Engländern geführt.
    So wurde auch dieser Mann gefunden.
    »Der Chronist Ihrer Majestät, Jeremy Fowler.«
    Kein Schreiber, sondern der offizielle Chronist der Krone.
    Das war auch der Grund dafür, weshalb über sein Verschwinden in der Zeitung berichtet worden war. Der Chronist der Krone war nicht unbedeutend. Natürlich kein Landadel, aber dennoch ein Mann von Gewicht.
    Der Artikel in der uralten Zeitung war kurz, ungenau und äußerst merkwürdig gewesen.
    Ein gewisser Mr. Fowler sei am Abend des 25. Mai, einem Samstag, zum letztenmal in seinem Büro im Regierungsgebäude gesehen worden. Am Montag sei er nicht dorthin zurückgekehrt und auch die ganze Woche über nicht gesehen worden. Das Bett in seiner Unterkunft sei unberührt geblieben.
    Sechs Tage später habe man Mr. Fowler in der Garnison von Fleetcourse gesehen, südlich des undurchdringlichen Cock Pit, in Begleitung mehrerer Maroon->Neger<. Er sei ausgeritten, habe er angegeben, allein, am Sonntag. Sein Pferd sei durchgegangen und habe ihn abgeworfen. Er habe sich verlaufen und sei tagelang in der Gegend umhergeirrt, bis er von den Maroon gefunden worden sei.
    Aber das war widersprüchlich. In jener Zeit — Walter Piersall wußte das — waren Männer in solchen Gegenden nicht allein ausgeritten. Wenn sie es doch getan hatten, dann hatte
ein Mann, der intelligent genug war, um der Chronist Ihrer Majestät zu sein, mit Sicherheit gewußt, daß er einfach in die Richtung links von der Sonne gehen mußte, um in wenigen Stunden, höchstens einem Tag die Südküste zu erreichen.
    Eine Woche später hatte Jeremy Fowler die Middlejohn-Papiere aus den Archiven gestohlen. Jene Dokumente, in denen von einem Stamm mit einem Häuptling namens Akaba — der vor 144 Jahren in den Bergen verschwunden war — berichtet wurde.
    Sechs Monate danach hatte Fowler den Auswärtigen Dienst verlassen — besser: den Kolonialdienst -, und war als sehr, sehr reicher Mann nach England zurückgekehrt.
    Er hatte den Stamm von Akaba entdeckt.
    Das war die

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