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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einzige logische Antwort. Falls sie stimmte, führte sie zu einer Vermutung: War der Stamm Akabas — Halidon?
    Piersall war überzeugt davon, daß es sich so verhielt. Er brauchte lediglich einen aktuellen Beweis.
    Einen Beweis dafür, daß die Gerüchte über eine unglaublich reiche Gemeinschaft hoch oben in den Bergen des Cock Pit stimmten. Eine isoliert lebende Sekte, die ihre Mitglieder in die Welt — nach Kingston — ausschickte, um dort ihren Einfluß auszuüben.
    Piersall testete fünf Angehörige der Regierung in Kingston, alle in einer Vertrauensstellung, alle mit einem etwas mysteriösen Lebenslauf. Gehörte einer von ihnen zu den Halidon? Er stattete allen einen Besuch ab, erzählte ihnen, daß nur der Betreffende allein seine sensationellen Neuigkeiten zu hören bekomme. Der Stamm Akabas.
    Halidon.
    Drei der fünf waren fasziniert, aber verwirrt. Sie verstanden nicht.
    Zwei der fünf verschwanden.
    In dem Sinne, daß sie nicht in Kingston blieben. Man berichtete Piersall, daß sich einer der Männer ganz plötzlich auf einer Insel der Kleinen Antillen zur Ruhe gesetzt habe. Der andere sei aus Jamaika abberufen und auf einen anderen Posten weit weg versetzt worden.

    Piersall hatte seinen aktuellen Beweis.
    Die Halidon waren der Stamm Akabas.
    Es gab sie wirklich.
    Falls er noch einer weiteren Bestätigung, eines endgültigen Beweises bedurft hätte, wären das die zunehmenden Schikanen ihm gegenüber gewesen. Zu diesen Schikanen gehörten das Durchwühlen und der Diebstahl von Akten, außerdem Anfragen — die nicht zurückverfolgt werden konnten — an die Universität hinsichtlich seiner aktuellen wissenschaftlichen Studien. Jemand außerhalb der Regierung in Kingston hatte ihn ins Visier genommen. Das war nicht das Werk besorgter Bürokraten.
    Der Stamm Akabas — Halidon.
    Jetzt mußte Piersall nur noch Kontakt mit den Anführern aufnehmen. Ein fast unmögliches Unterfangen. Denn über das Cock Pit verstreut gab es unzählige solcher isoliert lebender Gemeinschaften, die für sich blieben. Die meisten von ihnen waren arm und kaum in der Lage, sich mit Landwirtschaft über Wasser zu halten. Die Halidon würden ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit nach außen hin nicht zeigen. Welche dieser Gemeinschaften war es also?
    Der Anthropologe kehrte zu den zahllosen historischen Details über afrikanische Stämme zurück, insbesondere die Coromantees des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts. Der Schlüssel mußte dort zu finden sein.
    Und Piersall fand den Schlüssel. Aber er notierte seine Quelle nicht.
    Jeder Stamm, sogar jede Nebenlinie eines Stammes hatte einen Kennlaut, der nur von dem Stamm selbst verwendet wurde. Ein Pfeifen, einen Schlag, ein Wort. Dieses Symbol war nur den ranghöchsten Mitgliedern des Stammesrates bekannt und wurde nur von wenigen verstanden, die es den gleichrangigen Angehörigen anderer Stämme mitteilten.
    Das Symbol, der Laut, das Wort — war >Halidon<.
    Seine Bedeutung.
    Piersall brauchte fast einen Monat schlafloser Tage und Nächte dazu, außerdem logarithmische Tabellen aus Lautsystemen,
Hieroglyphen und afrikanischen Symbolen, die heute noch existierten.
    Schließlich gelang es ihm. Er entschlüsselte den uralten Code.
    Es war zu gefährlich, ihn in dieser Zusammenfassung zu nennen. Denn falls er starb — oder umgebracht wurde -, könnte es sein, daß sie in die falschen Hände geriet. Deshalb existierte eine zweite Archivkassette, in der das Geheimnis gelüftet wurde.
    Die zweite war ohne die erste bedeutungslos. Piersall hatte einem Mann Anweisungen gegeben. Die dieser ausführen sollte, falls er selbst das nicht mehr tun konnte.
    Charles Whitehall blätterte zur letzten Seite um. Der Schweiß rann ihm über Gesicht und Nacken, obwohl es in dem Schuppen kühl war. Zwei halboffene Fenster in der Südwand ließen den leichten Wind herein, der aus den Hügeln von Drax Hill kam, aber das Feuer der Unruhe in ihm konnte der Wind nicht löschen.
    Die Wahrheit war ans Licht gekommen. Und bald würde eine noch gewaltigere, überwältigende Wahrheit offenbart werden.
    Er war sicher, daß es jetzt soweit war.
    Der Wissenschaftler und der Patriot waren wieder eins.
    Der Prätorianer von Jamaika würde die Halidon für seine Sache gewinnen.

20.
    James Ferguson, der in einer schicken Bar in Montego Bay saß, war aufgeregt. So ging es ihm immer, wenn sich unter dem Objektiv seines Mikroskops etwas Bedeutsames ereignete und er wußte, daß er der erste Beobachter oder zumindest

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