Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Notfall. Code eins sollte zweimal am Tag gesendet werden, alle zwölf Stunden einmal. Code zwei, wenn Hilfe gebraucht wurde.
Garvey sagte, daß das Empfangsgerät die Herkunft des Signals über einen angeschlossenen Radarbildschirm mit Geländekoordinaten bis auf einen Radius von eintausend Metern bestimmen könne. Nichts werde dem Zufall überlassen.
Unglaublich.
Es hieß, daß sich die Männer vom Geheimdienst nie mehr als vierzig Kilometer von Alex entfernt aufhielten. Für Hammonds >garantierten< Sicherheitsfaktor galt die völlig abwegige Annahme, daß der Rettungsmarsch durch den Dschungel und die Ortung des genauen Standpunktes so schnell erfolgen würden, daß jede Gefahr ausgeschlossen werden könne.
R. C. Hammond war unschlagbar, dachte McAuliff.
»Ist das alles?« fragte er den schwitzenden Garvey. »Dieses verdammte Metallkästchen ist unser ganzer Schutz?«
»Es wurden zusätzliche Maßnahmen getroffen«, erwiderte Garvey geheimnisvoll. »Ich sagte Ihnen doch, nichts wird dem Zufall überlassen ... «
»Was zum Teufel soll das bedeuten?«
»Es bedeutet, daß Sie beschützt werden. Ich bin nicht befugt,
noch mehr zu sagen. Um die Wahrheit zu sagen, Mann, ich weiß auch nicht mehr. Genau wie Sie bin ich nur ein Angestellter. Ich tue das, was ich tun soll, ich sage das, was ich sagen soll ... Und jetzt habe ich genug gesagt. Die Fahrt zurück nach Port Maria wird nicht sehr angenehm sein.«
Der Mann namens Garvey stand auf, nahm seine ramponierte Aktentasche und watschelte zur Tür des nur schwach beleuchteten Raumes. Doch bevor er ging, konnte er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, an der Bar haltzumachen, wo einer der Manager des Hotels stand, um eine Bestellung für Spirituosen von ihm zu ergattern.
McAuliff wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er die Stimmen von Ruth und Peter Jensen hinter sich hörte. Er saß auf einer ausgetrockneten Schlammzone oberhalb der Uferböschung. Die Jensens unterhielten sich miteinander, während sie über die Lichtung vor ihrem Biwakzelt zu ihm kamen. Für Alex war das erstaunlich – sie waren erstaunlich. Sie gingen so zwanglos, so völlig normal über das abgehackte Unterholz des Cock Pit, daß man denken konnte, sie würden im Regent’s Park einen kleinen Spaziergang machen.
»Grandios hier, auf eine ganz eigene Art«, sagte Peter und nahm die unvermeidliche Pfeife aus dem Mund.
»Es ist diese sonderbare Kombination aus Farbe und Materie, finden Sie nicht auch, Alex?« Ruth hatte sich bei ihrem Mann eingehängt. Ein Nachmittagsspaziergang über den Strand. »Das eine so zart, das andere so massiv und verschlungen. «
»So wie du das sagst, Liebling, klingt es wie ein Widerspruch. Aber das ist es nicht.« Peter schmunzelte, als seine Frau so tat, als wäre sie empört.
»Er ist eindeutig pornographisch veranlagt, Alex. Beachten Sie ihn gar nicht. Aber er hat recht. Es ist grandios. Und ausgesprochen dicht. Wo ist Alison?«
»Bei Ferguson und Sam. Sie testen gerade das Wasser.«
»Ich glaube, Jimbo-Man wird alle seine Filme verbrauchen«, murmelte Peter, während er seiner Frau dabei behilflich war, sich neben McAuliff zu setzen. »Er ist völlig
vernarrt in diese neue Kamera, die er aus Montego mitgebracht hat.«
»Sie muß furchtbar teuer gewesen sein.« Ruth strich den Stoff ihrer Hose glatt wie eine Frau, die es nicht gewohnt war, Hosen zu tragen. Oder eine Frau, die nervös war. »Für einen Jungen, der immer behauptet, er sei völlig blank, ist das ziemlich extravagant.«
»Er hat sie nicht gekauft. Er hat sie geliehen«, erklärte Alex. »Von einem Freund, den er letztes Jahr in Port Antonio kennengelernt hat.«
»Ach ja, das hatte ich vergessen.« Während er sprach, zündete sich Peter seine Pfeife an. »Sie waren letztes Jahr alle schon einmal hier, nicht wahr?«
»Nicht alle, Peter. Nur Sam und ich. Wir haben für Kaiser gearbeitet. Und Ferguson. Er war bei der Craft-Stiftung angestellt. Sonst niemand.«
»Nun, Charles ist Jamaikaner«, warf Ruth nervös ein. »Sicher fliegt er immer hin und her. Schließlich hat er ja genug Geld dazu.«
»Das ist reine Spekulation, Liebes.«
»Oh, hör schon auf, Peter. Alex weiß, was ich meine.«
McAuliff lachte. »Ich glaube nicht, daß er sich um Geld Sorgen macht. Er muß mir noch seine Rechnungen für die Ausrüstung geben, die er sich für die Vermessung gekauft hat. Ich habe so eine Ahnung, daß es die teuerste ist, die bei Harrods im Safari Shop zu haben war.«
»Vielleicht
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