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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Doch wenn ich ihn übertrage, werden Sie nicht wissen, welchen ich gerade sende, nicht wahr?« McAuliff unterbrach sich für genau drei Sekunden. Dann sagte er: »Schachmatt.«
    In der Ferne war der Schrei eines Aras zu hören. Irgendwo im Regenwald wurde ein Rudel Wildschweine aufgescheucht. Die Halme des hohen Grases bogen sich kaum merklich im warmen Wind. Überall zirpten Zikaden. Alexanders Sinne nahmen all das wahr – und auch das deutlich hörbare, zitternde Atemholen aus der Dunkelheit hinter sich. Er spürte, wie sich eine unkontrollierbare Wut aufbaute.
    »Nein, Mann!« schrie der Mann mit der Pistole und machte einen Satz nach vorn.
    Zur gleichen Zeit spürte McAuliff einen Luftzug und hörte das Rascheln von Stoff, das einen Aufprall von hinten ankündigte.
Es war zu spät, um sich umzudrehen. Er konnte sich nur noch ducken und gegen den Boden pressen.
    Einer der Männer versuchte, den Priester aufzuhalten, als dieser nach vorn hechtete. Das Gewicht von zwei kräftigen Körpern krachte auf Alexanders Schultern und seinen Rükken. Arme schlugen hin und her, Finger krallten sich ineinander. Harter Stahl und weicher Stoff und warmes Fleisch hüllten ihn ein. Er streckte den Arm aus und packte das erste, was ihm zwischen die Finger kam. Dann zog er mit aller Kraft daran und rollte sich nach vorn.
    Der Priester machte einen Salto über seinen Rücken hinweg. Alex warf sich mit den Schultern nach vorn, wobei er ein Knie hob, um zusätzliches Gewicht zu bekommen, und stürzte sich auf das rauhe Tuch des Kaftans. Als er den Priester zu Boden drückte, wurde er sofort nach hinten gerissen, mit solcher Kraft, daß sich sein Rücken vor Schmerzen krümmte.
    Die beiden Halidon drückten ihm die Arme zusammen, bis sein Brustkorb zu platzen schien. Der Mann mit der Pistole hielt ihm den Lauf an die Schläfe und bohrte ihn in seine Haut.
    »Das reicht jetzt, Mann.«
    Vor ihm auf dem Boden, das gelbe Mondlicht auf dem vor Wut verzerrten Gesicht, lag der Priester.
    Plötzlich verstand McAuliff die verwirrenden, verschwommenen Bilder von grellen, bunten Lichtern, die sein Gedächtnis mit den panischen Worten Hören Sie schon auf in Verbindung gebracht hatte.
    Er hatte diesen Priester der Halidon in London gesehen – in Soho. In der psychedelischen Hölle des Owl of Saint George. Der Mann, der jetzt in einem Kaftan auf dem Boden lag, hatte dort einen dunklen Anzug getragen und auf der überfüllten Tanzfläche gestanden. Er hatte McAuliff Hören Sie schon auf! zugerufen. Er hatte Alex mit der Faust einen Schlag in den Magen versetzt. Dann war er in der Menge verschwunden. Eine Stunde später war er in einem Regierungswagen auf einer Straße neben einer Telefonzelle aufgetaucht.
    Der Priester der Halidon war ein Agent des britischen Geheimdienstes.

    »Sie sagten, Ihr Name sei Tallon.« McAuliff sprach mühsam wegen der Schmerzen, unterbrach sich immer wieder, um zu Atem zu kommen. »In jener Nacht sagten Sie in dem Wagen, Ihr Name sei Tallon. Und – als ich Ihnen das nicht glaubte, sagten Sie, Sie – wollten mich nur testen.«
    Der Priester rollte sich herum und stand langsam auf. Er nickte den beiden Halidon zu, damit diese McAuliff wieder losließen. »Ich hätte ihn nicht getötet. Das wißt ihr«, beschwichtigte er sie.
    »Du warst wütend, Mann«, sagte der Mann, der Alex aus dem Lager geführt hatte.
    »Verzeih uns«, fügte der Mann, der aufgeschrien und sich auf den Priester gestürzt hatte, hinzu. »Es war notwendig.«
    Der Priester strich über seine Soutane und rückte das dicke Seil um seine Taille zurecht. Er sah auf McAuliff herunter. »Sie haben ein gutes Gedächtnis, Doktor. Ich hoffe nur, daß Ihr Denkvermögen genauso gut ist.«
    »Heißt das, wir reden?«
    »Wir reden.«
    »Meine Arme tun weh. Würden Sie Ihren Sergeanten bitte sagen, daß sie mich loslassen?«
    Wieder nickte der Priester und machte eine kurze Handbewegung. Alexanders Arme wurden freigegeben. Er schüttelte sie.
    »Meine >Sergeanten<, wie Sie sie nennen, haben sich offenbar besser unter Kontrolle als ich. Sie sollten ihnen dankbar sein.«
    Der Mann mit dem Pistolengürtel widersprach ihm mit Respekt in der Stimme. »Nein, Mann. Wann hast du das letzte Mal geschlafen?«
    »Das spielt keine Rolle. Ich sollte mich besser beherrschen können ... Mein Freund bezieht sich auf einige recht hektische Wochen, McAuliff. Ich mußte England verlassen, um dem Geheimdienst Ihrer Majestät aus dem Weg zu gehen, außerdem auch noch einen Kollegen

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