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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gleichgewicht nicht zu stören. Vor einigen Jahren habe ich bei einer Vermessung in Alaska einen Mann begraben. Sam wird euch bestätigen, daß ich weiß, was man bei einer Beerdigung sagt.«
     
    Alison stand am Flußufer und starrte auf das Wasser hinunter. Die Wärme der Morgensonne weckte jetzt auch die letzten Schläfer des Waldes. Die Geräusche der kämpferischen Futtersuche waren zu hören. Vogel gegen Vogel, Kriechtier gegen Kriechtier. Auf den grünen Schlingpflanzen, die von den hohen Macca-fat-Palmen baumelten, glitzerte die von unten aufsteigende Feuchtigkeit. Farne und Moose grenzten an das träge dahinfließende Wasser dieses Seitenarmes des Martha Brae. Das Wasser war klar und von einem bläulichen Grün.
    »Ich war bei deinem Zelt«, sagte McAuliff, während er auf sie zuging. »Sam sagte mir, daß du hier draußen bist.«
    Sie drehte sich um und lächelte. »Ich bin eigentlich nicht ungehorsam gewesen, Liebling. Ich laufe nicht weg.«
    »Ich wüßte auch nicht, wohin ... Es wird alles gutgehen, Alison. Der Läufer wartet schon auf mich.«
    Alison machte zwei Schritte und stellte sich vor ihn hin. Sie sprach leise, es war kaum mehr als ein Flüstern. »Ich möchte dir etwas sagen, Alexander T. McAuliff. Und ich weigere mich, dramatisch oder weinerlich oder sonst irgendwie theatralisch zu sein, weil das nur emotionale Krücken sind und wir beide auch ohne sie laufen können. Vor sechs Wochen war ich auf der Flucht. Ich habe verzweifelt versucht, mich selbst davon zu überzeugen, daß ich durch meine
Flucht allem entgehen kann – aber tief in meinem Inneren wußte ich, daß das absurd ist. In Kingston habe ich dir gesagt, wie absurd es ist. Sie finden dich. Überall. Die Computer, die Datenbanken, diese furchtbaren, komplizierten Überwachungseinrichtungen, die sie in ihren Kellern und Geheimräumen haben, sind viel zu real. Zu gründlich. Es gibt kein Leben im Untergrund, weit weg, immer unterwegs. Ich erwarte nicht von dir, daß du das verstehst, und deshalb ist es ja auch richtig, was du tust ... >Man muß immer eine Sekunde schneller sein als der Feind<, hast du gesagt. Ich glaube, das ist eine furchtbare Art zu denken. Aber ich glaube auch, daß es die einzige Möglichkeit ist, wie wir ein eigenes Leben bekommen können.«
    McAuliff berührte ihr Gesicht. Ihre Augen waren blauer, als er sie jemals zuvor gesehen hatte. »Das hört sich sehr nach einem Heiratsantrag an.«
    »Meine Bedürfnisse sind einfach, meine Ausdrucksweise unkompliziert. Und – wie du einmal gesagt hast – ich bin ein Profi, und zwar ein guter.«
    »›McAuliff und Booth. Vermessungsingenieure. Büros: London und New York<. Das würde sich gut auf dem Briefpapier machen.«
    »>Booth und McAuliff< würdest nicht in Betracht ziehen? Ich meine, alphabetisch betrachtet ...«
    »Nein, würde ich nicht«, unterbrach er sie zärtlich. Dann nahm er sie in die Arme.
    »Redet man eigentlich immer solchen Unsinn, wenn man Angst hat?« fragte sie, das Gesicht an seiner Brust vergraben.
    »Ich glaube schon«, erwiderte er.
     
    Peter Jensen griff in die Tasche und schob die Hand zwischen den weichen Stoff der Kleidungsstücke. Die Tasche war vollgestopft. Jensen schaffte es nur mit Mühe, den Gegenstand, den er gesucht hatte, seitlich am Rand herauszuziehen.
    Es war die Luger, in Plastikfolie eingewickelt. Der Schalldämpfer war abgenommen und – in Plastikfolie – an den Lauf gebunden worden.
    Seine Frau stand am Eingang ihres Zeltes, die Plane gerade
so weit beiseite geschoben, daß sie hinaussehen konnte. Peter wickelte beide Teile der Waffe aus und steckte den Schalldämpfer in die Tasche seiner Feldjacke. Er löste die Sperre, ließ das Magazin herausfallen und griff in die andere Tasche, aus der er eine Schachtel mit Munition herausholte. Er steckte eine Kugel nach der anderen in das Magazin, bis die Feder gespannt war und die oberste Kugel in die Kammer eingeschoben werden konnte. Dann ließ er das Magazin wieder in den Griff gleiten, bis es mit einem Knacken einrastete.
    Ruth hörte das metallische Klicken und drehte sich um. »Mußt du das denn wirklich tun?«
    »Ja. Julian war sehr deutlich. Ich habe McAuliff ausgesucht, und das Problem mit ihm ist die Konsequenz dieser Wahl. McAuliff hat Kontakt aufgenommen. Mit wem? Mit was? Ich muß es herausfinden.« Peter öffnete seine Jacke und schob die Luger zwischen ein Dreieck aus Lederstreifen, das in das Futter eingenäht worden war. Er knöpfte die Feldjacke zu und stellte sich

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