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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Rippen. Die beiden Männer drängten sich durch die Menge hindurch und rannten auf den Profikiller zu.
    Alexander erreichte ihn zuerst. Der Korse zuckte zusammen. Seine rechte Hand fuhr zu seinem Gürtel, seine linke hob automatisch das Funkgerät. McAuliff packte das Handgelenk, rammte dem Korsen seine Schulter gegen die Brust und drückte ihn gegen den Pfosten, der das Schild trug.
    Da verzerrte sich das Gesicht des Korsen zu einer zuckenden Grimasse. Aus seinem weit aufgerissenen Mund drang ein grauenhaftes, bellendes Geräusch. McAuliff spürte, wie sich weiter unten warmes Blut über ihn ergoß.
    Er sah hinunter. Hammond hielt ein langes Schnappmesser in der Hand. Der Agent hatte dem Korsen den Magen aufgeschlitzt, vom Becken bis zum Brustkorb, und ihm dabei den Gürtel aufgetrennt und den Stoff des braunen Gabardineanzugs zerfetzt.
    »Schnappen Sie sich das Funkgerät!« befahl der Agent. »Laufen Sie auf der östlichen Seite der Straße nach Süden. Ich werde Sie an der nächsten Ecke treffen. Schnell jetzt!«

    Alex war so schockiert, daß er ohne einen weiteren Gedanken gehorchte. Er riß das Funkgerät aus der toten Hand und stürzte sich in die Menge, die gerade die Kreuzung überquerte. Erst als er schon halb über der Straße war, wurde ihm klar, was Hammond tat: Er drückte den toten Korsen gegen den Pfosten und hielt ihn aufrecht. Er gab ihm Zeit zu entkommen!
    Plötzlich hörte er die ersten Schreie hinter sich. Dann ein immer lauter werdendes Crescendo aus Schreien und Kreischen und entsetztem Gebrüll. Und über dem ganzen Tumult den durchdringenden, schrillen Ton einer Pfeife – dann noch mehr Pfiffe, dann das Donnern von Körpern, die auf der glühendheißen Straße entlangstürmten.
    McAuliff rannte – nach Süden? War er auf der östlichen Seite der Straße? Er konnte nicht denken. Er spürte nur den panischen Schrecken. Und das Blut. Das Blut! Überall war dieses verdammte Blut! Die Menschen mußten es doch sehen!
    Er lief an einem Restaurant vorbei, dessen Tische auf dem Bürgersteig standen. Die Gäste standen alle auf, sahen nach Norden in Richtung der in Panik geratenen Menge und der Schreie und der Pfiffe – und jetzt auch der Sirenen. Neben einer Reihe aus Topfpflanzen stand ein leerer Tisch. Darauf lag das übliche rotweißkarierte Tischtuch. Eine Zuckerschale und Salz- und Pfefferstreuer standen darauf.
    McAuliff beugte sich über die Blumen und riß das Tischtuch herunter. Die Gewürze krachten auf den Zementboden, eines oder alle zerbrachen in tausend Stücke – er wußte es nicht, wollte es nicht wissen. Er wollte nur noch dieses verdammte Blut verdecken, das inzwischen sein Hemd und seine Hose durchnäßt hatte.
    Die Ecke war noch zehn Meter entfernt. Was zum Teufel sollte er jetzt tun? Was, wenn Hammond es nicht geschafft hatte? Sollte er dann mit diesem verdammten Tischtuch vor dem Bauch dort herumstehen wie ein Idiot, während auf den Straßen um ihn das Chaos tobte?
    Da hörte er plötzlich eine Stimme. »Schnell!«
    Erleichtert drehte sich McAuliff um. Hammond war direkt hinter ihm. Alex konnte nicht umhin, auf die Hände des
Agenten zu starren. Sie waren tiefrot und glänzten. Das Blut des Korsen hatte seine Spuren hinterlassen.
    Die Querstraße vor ihnen war breiter. Auf dem Straßenschild stand QUEENS DRIVE. Sie führte in einem leichten Bogen nach Westen. Alex hatte den Eindruck, hier schon einmal gewesen zu sein. An der Ecke schräg gegenüber hielt ein Auto an. Der Fahrer steckte den Kopf aus dem Fenster und sah nach Norden in Richtung der rennenden Menschen und des Lärms, der sich wie ein Aufstand anhörte.
    Alex mußte schreien, um gehört zu werden.»Da!« sagte er zu Hammond. »Der Wagen!«
    Der Engländer nickte.
    Sie jagten über die Straße. McAuliff hatte seine Brieftasche aus der Tasche geholt und zog Scheine daraus hervor. Er rannte zu dem Fahrer, einem schwarzen Jamaikaner mittleren Alters, und redete hastig auf ihn ein.
    »Können Sie uns mitnehmen? Ich zahle Ihnen, was Sie wollen!«
    Aber der Jamaikaner starrte Alexander nur an, einen Ausdruck der Angst in den Augen. Und dann wußte McAuliff auch warum: Das Tischtuch klemmte unter seinem Arm – wie war es nur unter seinen Arm gekommen? – und der riesige dunkelrote Blutfleck hatte sich über seine ganze Vorderseite ausgebreitet.
    Der Fahrer griff nach dem Schalthebel. Alex streckte seine Hand durch das Fenster, packte ihn an der Schulter und riß den Arm vom Armaturenbrett weg. Er warf Hammond seine

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