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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bewerbungsgespräch bedeutete, daß es an dem Tag gewesen war, an dem er sich nachmittags mit Julian Warfield im Belgravia Square getroffen hatte.
    Und anschließend mit einem Mann namens Hammond, einem britischen Geheimdienstagenten.
    Wieder spürte McAuliff den stechenden Schmerz in seinem Magen, der jetzt noch heftiger pochte. Aber er konnte nicht weiter darüber nachdenken. Über den dunklen Innenhof kam James Ferguson mit unsicherem Gang auf ihren Tisch zu. Er war offensichtlich betrunken.
    »Du lieber Himmel, hier sind Sie! Wir haben uns schon gefragt, wo zum Teufel Sie abgeblieben sind! Wir haben uns alle in der Bar getroffen. Whitehall ist einfach großartig am Klavier! Ein schwarzer Noel Coward! Oh, übrigens, ich hoffe, Ihr Gepäck ist angekommen. Ich habe gesehen, daß Sie Schwierigkeiten am Zoll hatten, deshalb habe ich eine Nachricht für diese Idioten geschrieben, damit sie es herbringen. Ich hoffe, sie konnten meine Handschrift lesen, ich hatte nämlich schon etwas Whisky intus.«
    Der junge James Ferguson ließ sich auf einen freien Stuhl fallen und warf Alison ein alkoholseliges Lächeln zu. Dann drehte er sich um und sah McAuliff an. Sein Lächeln verschwand, als er sah, daß Alex ihn anstarrte.
    »Das war sehr nett von Ihnen«, sagte McAuliff leise. Da sah er es. Es war in Fergusons Augen. Die angespannte Konzentration hinter den vermeintlich glasigen Augen.
    James Ferguson war keineswegs so betrunken, wie er zu sein vorgab.

9.
    Sie hatten beschlossen, bis in den frühen Morgen hinein aufzubleiben. Das war ihre stumme, wütende Antwort auf die >miesen kleinen Käfer<. Sie gingen zu den anderen in der Bar, dann sprach McAuliff — wie dies von einem guten Kapitän erwartet wurde — mit dem Oberkellner. Alle verstanden, daß der Abend vom Leiter der Vermessung bezahlt werden würde.
    Charles Whitehall war wirklich so gut, wie Ferguson gesagt hatte. Er besaß das Talent eines Profis, seine Lieder — voll von karibischen Redewendungen und jamaikanischem Witz — waren lustig, spröde, kühl und manchmal anzüglich. Whitehalls Stimme hatte die klare, hohe Tonlage eines Balladensängers aus Kingston. Nur seine Augen blieben distanziert. Er war unterhaltsam und amüsant, aber er selbst unterhielt und amüsierte sich nicht, dachte Alex. Er spielte eine Rolle.
    Schließlich, nach fast zwei Stunden, wurde er seiner Aufgabe müde, bedankte sich für den Beifall seines angetrunkenen Publikums und kam zu ihrem Tisch. Nachdem er Ferguson, den Jensens, Alison Booth und Alex die Hände geschüttelt beziehungsweise sie umarmt hatte, nahm er auf einem Stuhl neben McAuliff Platz. Ferguson hatte dort gesessen — er war von Alex dazu aufgefordert worden -, aber der junge Botaniker hatte seinen Platz bereitwillig gewechselt. Auf unsicheren Beinen.
    »Das war fantastisch!« sagte Alison, beugte sich an McAuliff vorbei und griff nach Whitehalls Hand. Alex beobachtete, wie der Jamaikaner reagierte. Die dunkle, karibische Hand — manikürte Fingernägel, glitzernder Goldring — schloß sich behutsam wie die Hand einer Frau um Alisons. Doch dann hob Whitehall ihre Hand und küßte ihre Finger.
    Ein Kellner brachte Whitehall eine Flasche Weißwein. Der Schwarze las das Etikett im dämmrigen Licht des Nachtclubs, sah den freundlich lächelnden Kellner an und nickte. Dann drehte er sich wieder zu McAuliff um. Alison unterhielt sich gerade mit Ruth Jensen, die ihr gegenübersaß.

    »Ich muß mit Ihnen unter vier Augen sprechen«, sagte der Jamaikaner beiläufig. »Kommen Sie in mein Zimmer, sagen wir, zwanzig Minuten, nachdem ich gegangen bin.«
    »Allein?«
    »Allein.«
    »Kann das nicht bis morgen warten?«
    Whitehall sah McAuliff mit seinen dunklen Augen an und sagte leise, aber bestimmt: »Nein, kann es nicht.«
    Da sprang unvermittelt James Ferguson von seinem Stuhl am Ende des Tisches auf und hob Whitehall sein Glas entgegen. Er schwankte und hielt sich mit der freien Hand an der Tischkante fest wie ein sehr betrunkener junger Mann. »Auf Charles den Ersten von Kingston! Der schwarze Sir Noel! Charles, Sie sind einfach fantastique!«
    Einen Augenblick lang herrschte verlegene Stille, während das Wort >schwarz< noch im Raum hing. Der Kellner schenkte Whitehall hastig Wein ein, aber jetzt war nicht der Moment, ihn zu probieren.
    »Danke«, sagte Whitehall höflich. »Das ist wirklich ein großes Kompliment — Jimbo.«
    »Jimbo!« rief Ferguson entzückt. »Das ist gut! Nennen Sie mich Jimbo! Und jetzt möchte ich

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