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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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wenn du sagst, wir wären beinahe in die Luft geflogen. Und jetzt hört auf damit. Streitet euch von mir aus, wenn wir wieder zu Hause sind. In unserem Zuhause, wohlgemerkt!“
    Die beiden Jungen warfen sich noch einen schiefen Blick zu, dann senkten beide die Köpfe und schwiegen mit mürrischen Mienen. Hans erklärte Jonathan die Situation. „Wir haben augenblicklich wohl alle ein wenig die Nerven blank liegen. Wir sind vor kurzer Zeit aus unserer Heimat katapultiert worden und suchen nun nach dem Weg zurück. Und der wird wohl noch lang werden, denke ich.“
    Jonathan nickte ahnungsvoll. „Was genau ist denn passiert?“
    Mit möglichst wenig Worten beschrieb Hans, was sich zugetragen hatte. Salvatore und Pietrino verstanden so gut wie nichts und machten nur große Augen. Jonathan aber nickte, nachdem Hans geendet hatte. „Kapiert! Ihr müsst deine Halle suchen, und ihr könnt von da aus wieder die Realität der Erde betreten, die eure Heimat darstellt. Nun gut, ich denke, da könnte ich euch vielleicht behilflich sein.“
    Hans sah überrascht auf. Mike und Lars, die während der Schilderung ihres Unglücks ihren Zorn vergessen hatten und traurig geworden waren, hefteten ihre Blicke voller Hoffnung auf den Seefahrer. Was hatte der gerade gesagt?
    Jonathan genoss offensichtlich die Aufmerksamkeit, die er erregt hatte. „Habt ihr schon einmal von Hallgard, Hüterin der Hallen der Unendlichkeit, gehört?“
    Von einer Sekunde auf die andere schien das Interesse von Hans wieder erloschen zu sein. Enttäuscht sagte er: „Ich kenne die Legende.“
    Jonathan sagte mit einem leisen Lächeln: „Ich hielt sie auch für eine Legende, bis ich kürzlich Beweise für ihre Existenz fand.“
    „Du willst mir erzählen, dass Hallgard tatsächlich existiert?“ Hans hatte die Augenbrauen zusammen gezogen und bedachte Jonathan mit einem Blick, als habe dieser soeben die Quadratur des Kreises als realisierbar bezeichnet.
    Jonathans Lächeln vertiefte sich ein wenig, als er langsam nickte.
    Mike und Lars mischten sie nun auch ein. „Was soll das heißen, wer ist Hallgard?“ – „Was ist mit Hüterin der Hallen gemeint? Und was ist sie nun, Legende oder Wirklichkeit?“ – „Und was kann diese Hallgard? Zaubern oder so etwas?“ – „Hüterin der Hallen, heißt das etwa, dass sie alle Hallen kennt? Jede einzelne?“
    Hans sagte langsam und bedächtig: „Die Menschen erzählen sich seit der Zeit, da sie die Hallen der Unendlichkeit entdeckten, von Hallgard, wobei sie keiner nachweislich gesehen hat. Darüber hinaus widersprechen sich die Legenden, ob sie eine Art Göttin, ein Engel oder ein Wesen wie zum Beispiel einer der Sieben ist. Auf jeden Fall ist mir diese Sache zu sehr im Bereich des Aberglaubens und der Mythen angesiedelt, als dass ich auf diese Hallgard meine Hoffnungen setzen würde.“
    Das Lächeln auf Jonathans Gesicht verschwand. „Du irrst. Sie existiert. Ich gebe dir darauf mein Wort, das Wort eines englischen Gentlemans.“
    Hans machte ein Gesicht, als wolle er Zweifel an der Ehrenhaftigkeit eines Mannes äußern, der selbst zugab, von einem Seeräuber abzustammen. Aber er schwieg. Also fuhr Jonathan fort. „Ich habe in einer Halle, in der die Menschen einen Hang zur Geschichtsschreibung entwickelt haben, den Bericht eines Reisenden gefunden. Er ist gleich mir durch die Hallen gereist, soweit er nur konnte. Der Unterschied ist lediglich, dass er sich zu Fuß aufgemacht hat. Ist mir völlig unverständlich, wie man so etwas tun kann, wo es doch Schiffe gibt. Wer faul ist darf nicht dumm sein.“
    „Und weiter?“, brummte Hans.
    Jonathan versuchte, Überzeugungskraft in seine Worte zu legen. „Also, dieser Reisende hat alle möglichen Hallen entdeckt; er hat viele erwähnt, die ich noch nicht kenne. Die meisten beschriebenen Hallen sind mir allerdings bekannt, und ich kann die Schilderungen nur als absolut zutreffend bezeichnen. Das macht den Bericht dieses Mannes für mich glaubhaft.“
    Hans schwieg, aber in seine immer noch skeptische Miene mischte sich aufkeimende Neugier. Also fuhr Jonathan fort.
    „Er sagt, dass Hallgard in der Halle der zerbrochenen Träume lebe. Er beschreibt sie als gut aussehende Frau in etwas fortgeschrittenen Jahren. Und sie kenne jede einzelne Halle, und vor allem: Sie kenne die kürzesten Verbindungswege dazwischen.“
    Hans schwieg beharrlich, ließ dabei seinen Blick über die Maschinen schweifen und legte die Stirn in Falten. Die anderen warteten darauf, dass er

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