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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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Jonathan zog eine bedenkliche Miene, Hans und Brutus hingegen machten eindeutig finstere Gesichter.
    „Wo zum Teufel seid ihr gewesen?“, fauchte Hans los. Es war ihm anzumerken, dass er am Liebsten gebrüllt hätte, aber wohl fürchtete, dadurch zuviel Aufmerksamkeit auf sich und die Gruppe zu ziehen. „Wir suchen euch seit einer Ewigkeit. Wie kommt ihr dazu, einfach abzuhauen?“
    Lars und Mike blieben schwer atmend vor den Gefährten stehen, sahen sich dann verblüfft um und registrierten, dass die ganzen befreiten Männer und Frauen ihnen gefolgt waren und nun ebenfalls stehen blieben. Unverwandt sahen sie Lars und Mike mit einem verträumten Lächeln an.
    „Wir … waren … Karten spielen“, keuchte Mike schließlich.
    „Was? Karten spielen?“, fuhr Hans auf. Seine Miene und die von Brutus wurden noch finsterer. „Und was sind das hier für Leute? Warum rennen die euch nach?“
    „Mein Fanclub“, sagte Mike heiser. Langsam beruhigte sich seine Atmung. Bevor Hans vor Zorn explodieren konnte erklärte Lars in knappen Worten, was sich zugetragen hatte.
    „Von welcher Drehtür redet ihr?“, fragte Hans sichtlich verwirrt.
    „So etwas haben wir nicht gesehen“, ergänzte Brutus. „Auch keinen gefährlichen blonden Schönling.“
    Die Miene von Hans wurde nachdenklich. „Offensichtlich versucht irgendjemand oder irgendetwas uns zu trennen. Wir müssen ab sofort noch mehr darauf achten, dass wir zusammenbleiben.“
    Mike drehte sich zu den Männern und Frauen um, die immer noch bei ihnen standen. „Das war´s, Leute! Die Party ist zu Ende, ihr könnt nach Hause gehen.“
    Doch statt sich zu entfernen verbeugten sich die Leute und antworteten im Chor: „Ihr habt uns befreit und wir sind euch dankbar. Verfügt über uns, ihr seid unsere Herren! Wir unterstehen fortan eurem Befehl.“ Und dann standen alle erwartungsvoll da und starrten Mike und Lars freundlich lächelnd an.
    Lars zuckte ratlos die Schultern. „Wenn es noch eines Beweises bedarf, dass wir die Wahrheit gesagt haben – bitte schön! Hier ist er!“ Und er wies auf die Männer und Frauen.
    Hans, Jonathan und Brutus warfen sich bedenkliche Blicke zu, Salvatore zog Pietrino an sich, dem der merkwürdige Chor unheimlich war.
    „Die müssen wir loswerden, mit diesem Gefolge fallen wir viel zu sehr auf“, murmelte Hans unsicher.
    „Stimmt!“, pflichtete Jonathan bei. „Außerdem sollten wir peinlich genau darauf achten, dass wir sieben Gefährten bleiben. Denkt daran, immer sieben oder einer allein. Mit denen da sind wir viel zu viele.“
    „Wenn die mich als ihren Herrn ansehen, sollte das kein Problem sein“, meinte Mike. Und dann wandte er sich wieder an die Befreiten. „Befehl Nummer Eins: Geht nach Hause!“
    „Ihr seid unser Zuhause!“, antwortete der Chor.
    „Ach du grüne Neune!“, brummte Mike und wischte sich über das Gesicht.
    „Kommt!“, sagte Hans. „Wir gehen einfach. Mal sehen, was passiert.“
    Und mit diesen Worten drehte er sich um und durchquerte im Spaziertempo den Saal. „Eine Frage noch“, sagte er dabei. „Der Mann mit dem Schnurrbart war also eindeutig ein Mensch, der wie wir auf der Reise durch diese Halle ist und den Ausgang sucht?“
    „Ich vermute es“, sagte Lars.
    „Der ist bestimmt so eine Art verwegener Glücksritter, der hier Reichtümer abstauben und damit in seine Halle zurückkehren will“, sprach Mike seine Vermutungen aus.
    „Interessant“, sagte Hans nachdenklich.
    „Finde ich auch“, pflichtete Jonathan bei. „Haltet die Augen nach ihm offen. Wenn wir ihn finden, sollten wir ein Wörtchen mit ihm reden. Vielleicht hat der Mann bereits Dinge über diese Halle herausgefunden, die uns dienlich sein könnten.“
    „Und ob ich die Augen nach ihm offen halten werde“, knurrte Mike grimmig.
    Sie steuerten nun eine Tür mit zwei großen, weit offen stehenden Flügeln an. Alle sahen sich immer wieder unauffällig um und registrierten mit Unbehagen, dass der Zug der befreiten Männer und Frauen ihnen weiterhin folgte. Mehr noch: Ein paar der lächelnden Nichtstuer fragten die merkwürdige Prozession nach dem Grund ihres Marsches. Und dann antworteten alle im Chor: „Wir folgen unseren neuen Herren, die uns befreit haben. Wir folgen unseren Befreiern!“
    Vielleicht lag es an der Inbrunst und Überzeugungskraft, mit der die Fragen beantwortet wurden, aber Lars, Mike und die anderen mussten zu ihrem Entsetzen feststellen, dass sich darauf immer wieder einige Leute dem Zug anschlossen,

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