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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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der auf diese Weise langsam, aber stetig größer wurde. Mike fühlte sich anfangs noch geschmeichelt, aber als ihnen schließlich so viele Leute folgten, dass sie beinahe einen der kleineren Säle ganz gefüllt hätten, wurde auch ihm angst und bange.
    „Ich glaube, wir sollten mal unser Tempo steigern“, sagte Lars mit drängendem Unterton. „Vielleicht können wir die Meute abhängen.“
    „Versuchen wir es“, antwortete Hans. „Salvatore, klemm dir Pietrino unter den Arm!“
    Und dann rannte er ohne jede Vorwarnung los. Die Gefährten folgten, leider aber auch der Tross aus Menschen, der sich nicht abhängen ließ. Zwar waren nicht alle gleich schnell, aber der Zug riss nicht ab. So liefen sie von einem Saal in den nächsten, bis Hans irgendwann stehen blieb.
    „Das glaube ich einfach nicht“, keuchte er. „Seht euch das an.“
    Vor sich sahen sie das Ende der Prozession, die langsamsten ihrer ungeliebten Anhänger, die den schnelleren folgten und sich redlich bemühten, nicht den Anschluss zu verlieren.
    „Wir laufen im Kreis“, knurrte Brutus schwer atmend. „Ich hoffe nur, dass wir bald aus ihm herausfinden werden.“
    Bald waren sie wieder von der Menge ihrer Anhänger umgeben, die sie eingeholt hatten und nun Mike und Lars freudig und selig anglotzten. Achselzuckend und die flachen Hände an die Seiten seiner Oberschenkel schlagend brummte Hans: „Versuchen wir es mal in eine andere Richtung. Au Mann, ich habe ja noch nie viel für´s Tanzen übrig gehabt, aber Polonaisen fand ich immer schon besonders bescheuert!“
    Sie betraten den nächsten Saal. Hier standen lange Tische, die mit allen möglichen Speisen und Getränken bedeckt waren und an denen Menschen saßen, die sich davon bedienten. Lars hörte Mike plötzlich laut aufkeuchen.
    „Sieh doch!“, knurrte er dann vor Wut. Der ausgestreckte Zeigefinger wies Lars den Blick zu einem Tisch, an dem ein Mann gerade den Kopf in den Nacken legte, um einen riesigen Weinkelch zu leeren. Als er den Kopf wieder senkte und den Kelch vor sich absetzte erkannte Lars sein Gesicht. Die Hand, die über den großen Schnurrbart wischte, verharrte plötzlich in der Bewegung, dann sank sie langsam, während in die Augen des Mannes ein ungläubiges Staunen trat, dem sich nach und nach Furcht beimischte.
    Wie ein Feldherr wandte sich Mike an die Schar der Anhänger. „Seht den Mann dort! Das ist der, der vor mir Karten spielte. Bringt ihn mir!“
    Der Schnurrbärtige plumste nach hinten von der Bank herunter und versuchte auf allen Vieren unter den Tischen davon zu kriechen, immer darauf bedacht, nicht gesehen zu werden. Aber die Anhänger von Lars und Mike hatten schnell den gesamten Bereich umringt, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie des Gesuchten habhaft würden.

Gespräch mit einem Desperado
     
     
    Die sieben Gefährten sahen, teils mit Erstaunen, teils mit Belustigung, zu, wie sich die Anhänger von Mike und Lars auf den schnurrbärtigen Mann stürzten. Der schien allerdings durchtrainiert und sportlich zu sein, denn er schaffte es eine ganze Weile lang, seinen Häschern zu entkommen. Doch so, wie viele Hunde des Hasen Tod sind, griffen schließlich einige Dutzend Hände nach dem Flüchtigen, der auf Dauer seinen Verfolgern ins Netz gehen musste, da er eingekreist war. Schwer atmend und schwitzend wurde er von den Anhängern Lars und Mike präsentiert. Die Männer und Frauen strahlten die beiden Jungen selig an und warteten offensichtlich auf ein Lob ihrer Herren.
    Das begriff auch Mike, und schon legte er los: „Das habt ihr sehr gut gemacht. Ich danke euch dafür. Nun bildet einen großen und weiten Kreis um uns, denn wir müssen vertraulich mit diesem Mann sprechen. Gebt aber Acht, dass er nicht entkommt, falls er erneut zu fliehen versucht.“
    Glücklich ob des Lobes bewegten sich nun die Anhänger einige Schritte weit fort, aber außer Hörweite standen sie in einer undurchdringlichen Mauer um die Gefährten und den Fremden. Hans nahm von einer der Tafeln einen freien Stuhl, drückte den Schnurrbärtigen darauf nieder und beugte sich über ihn, wobei er ihn fest an der Schulter gepackt hielt. Brutus, die Hand am Griff seines Schwertes, das der Mann furchtsam aus den Augenwinkeln betrachtete, stand direkt neben ihm, Jonathan hinter dem Stuhl, Lars und Mike auf der anderen Seite, Salvatore mit ausnahmsweise finsterem Blick ebenfalls in der Nähe. Pietrino betrachtete den Mann nur neugierig.
    Immer noch erschöpft von der Jagd, die für

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