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Die Hand

Die Hand

Titel: Die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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abend.“
    „Einverstanden“, nickte Perry Clifton.
    Von draußen hörten sie ein knarrendes Geräusch. William Miller wußte gleich, was das bedeutete. „Hören Sie, Mister Clifton, das ist die Schuppentür. Dicki ist zurück. Na, der wird staunen.“
    Er hatte kaum ausgesprochen, als ein völlig atemloser Dicki in der Tür stand. Seine Sommersprossen gerieten in Bewegung, als er keuchte: „Na... puuuuh... da sind Sie ja endlich... Mister Clifton. Warum haben Sie mir kein Telegramm geschickt?“ Letzteres klang leicht vorwurfsvoll.
    William Miller machte große Augen: „Das klingt ja fast so, als hättest du Mister Clifton erwartet?“
    „Na klar.“ Dicki grinste und tat so, als sei dies das Selbstverständlichste auf der Welt. „Sie hätten Ihr Auto besser verstecken müssen, Mister Clifton. Außerdem weiß ich schon längst, was die Glocke geschlagen hat.“ Dabei ging er ganz nah an Perry heran und rempelte ihn mit der Schulter und machte dazu einen verheißungsvollen Augenaufschlag. „Ist Miß Julie auch da?“
    „Sie kommt nach“, sagte Perry Clifton, der sich insgeheim amüsierte, weil Dicki seinem Großvater offenbar einige Rätsel aufgab. Normalerweise war es ja umgekehrt.
    „Na, vielleicht haben wir die Fälle bis dahin schon gelöst“, meinte Dicki leichthin.
    Damit verblüffte er nun allerdings auch seinen Freund Perry Clifton, und Großvater Miller fragte voll böser Vorahnung: „Welchen Fall meinst du denn, Dicki?“
    Sein Enkel klatschte vergnügt in die Hände: „Du bist der beste Großvater, den man sich wünschen kann. Aber ein Detektiv wirst du nie.“
    „Also, jetzt bleibt mir doch glatt die Spucke weg.“ William Miller drohte Dicki spielerisch mit dem Zeigefinger. „Jetzt seh sich doch einer dieses naseweise Bürschchen an. Jetzt aber heraus mit der Sprache, Dicki.“
    Aber Dicki war sowieso in Fahrt. Nichts, was er lieber getan hätte. Schließlich wollte er nun seinen Triumph voll auskosten. Schade war nur, daß Ronnie Hastings jetzt nicht mitbekommen konnte, wie Dicki seine detektivischen Fähigkeiten wieder einmal unter Beweis stellte. Dicki warf sich in die Brust: „Du machst einfach zu viele Fehler, Großvater. Ich wollte heute ohnehin mit dir über die Schmuggler sprechen...“
    Großvater Miller schnappte nach Luft: „Also... das ist doch... Woher weißt du denn das schon wieder?“
    Dicki war nicht mehr zu bremsen. Er war voll auf der Siegerstraße. „Du hast selbst gesagt, ein schlechter Detektiv, der keine Flöhe husten hört und...“
    „Und welche Flöhe hast du gehört?“ warf Perry Clifton lachend ein.
    „Ein Floh, zum Beispiel, war Mister Spiriodakis...“ Jetzt lachte auch Großvater Miller: „Hehehe, wenn das der Grieche hört, verwandelt er dich glatt in einen Zinnsoldaten und stellt dich bei sich zu Hause auf die Kommode.“
    Dicki fuhr fort: „Vor einigen Tagen hat er mir erzählt, daß ihr seltsame Lichter auf See gesehen habt... Ich habe mir zuerst nichts weiter dabei gedacht. Bis ich dich dann zum Briefkasten schleichen sah...“
    William Miller war ehrlich entrüstet: „Was heißt hier zum Briefkasten schleichen ? Ich habe das Gefühl, man lacht hier über die Schusseligkeit vom alten William Miller.“
    Es fiel Perry Clifton schwer, in zusammenhängenden Worten darauf zu antworten: „N...nein, Mister Miller, wirklich... wir bemühen uns, möglichst alles geheimzuhalten... und... und dieser Dicki... dieses Schlitzohr...“ Dicki strahlte vor Wonne über das ganze Gesicht über dieses Kompliment seines Freundes. So war es ja wohl aufzufassen. Er wandte sich wieder seinem Großvater zu: „Du hast dich mindestens zwanzigmal umgedreht. Und als der Brief im Kasten war, bist du ganz erleichtert nach Hause gegangen. Von da an habe ich natürlich die Augen offengehalten. Und heute nacht bin ich dir zum Hafen nachgeschlichen. Ich habe dich wegtuckern gehört... Und als du zurückkamst, konnte ich hören, wie du hier unten mindestens noch eine halbe Stunde lang hin und her gelaufen bist. Die alten Dielen knarrten ja laut genug. Das tust du nur, wenn du lange über ein Problem nachdenken mußt.“
    Großvater Miller war nahe daran, die Fassung zu verlieren. „Also, Dicki, da verliert doch das berühmte Faß den Boden. Es ist ja allerhand, daß du deinem alten Großvater nachspionierst.“
    Perry Clifton meinte: „So wie er dreinschaut, hat er noch mehr auf Lager.“
    „Ich sollte ihn nach London zurückschicken“, tat William Miller betont ernst,

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