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Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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Sie direkt zu erreichen, dann über die Polizei in Sotherton. Dort heißt es, Sie sind vor zweieinhalb Stunden in Sotherton weggefahren. Außerdem habe ich so erfahren, dass wir es jetzt mit einem dritten Mord desselben Täters zu tun haben. Das ist doch ein wichtiger Sachverhalt, finden Sie nicht? Etwas, was Sie mir hätten mitteilen können? Wir müssen dringend miteinander reden. Entscheidungen stehen an, und wir brauchen jede verfügbare Information. Morgen findet eine BCI-Besprechung
statt, die absolute Priorität hat. Rufen Sie mich sofort an!«
    Die letzte Nachricht stammte von Mike Gowacki.
    »Wollte nur durchgeben, dass wir eine Patrone aus der Küchenwand gepult haben. Eine.38, wie Sie gesagt haben. Und noch eine kleine Entdeckung, nachdem Sie weg waren. Wir haben im Postkasten nach möglichen weiteren Liebesbriefen in roter Tinte gesucht und einen toten Fisch gefunden. Im Postkasten. Von einem toten Fisch als Teil der Vorgehensweise haben Sie nichts erzählt. Melden Sie sich, wenn Ihnen das was sagt. Ich bin kein Psychologe, aber dieser Täter ist eindeutig durchgeknallt. Das wäre alles. Jetzt geh ich nach Hause und schlaf eine Runde.«
    Ein Fisch?
    Er ging hinüber zum Frühstückstisch, wo Madeleines Nachricht lag.
    »Bin um 9 beim Yoga. Vor dem Sturm zurück. 5 Nachrichten. War der Fisch eine Flunder?«
    Was hatte die letzte Frage zu bedeuten? Er blickte auf die Pendeluhr über der Anrichte. Halb zehn. Das kalte, graue Licht, das durch die Terrassentür fiel, wirkte eher wie Morgengrauen. Vor dem Sturm zurück. Es sah nach einer Wetterveränderung aus, wahrscheinlich Schnee, hoffentlich kein gefrierender Regen. Sie würde also um halb elf oder vielleicht sogar um zehn zurück sein, falls sie sich Gedanken wegen der Straßen machte. Dann konnte er sie nach der Flunder fragen. Madeleine neigte nicht zu übertriebenen Sorgen, aber bei glatten Straßen war sie extrem vorsichtig.
    Als er sich wieder zum Arbeitszimmer wandte, um die Anrufe zu beantworten, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der erste Mord war in der Stadt Peony passiert, und der Täter hatte neben die Leiche des zweiten Opfers
eine Pfingstrose gelegt, die auf Englisch Peony hieß. Der zweite Mord war in der kleinen Bronx-Siedlung Flounder Beach passiert. Flounder war das englische Wort für Flunder. Mit ihrem typischen Scharfsinn hatte Madeleine erraten, welchen Fisch der Mörder am dritten Tatort hinterlassen würde.
    Zuerst telefonierte er mit Sotherton. Der Sergeant vom Dienst verband ihn mit Gowackis Mailbox. Er bat um zwei Dinge: die Bestätigung, dass es sich um eine Flunder handelte, und ballistische Aufnahmen, um sicherzugehen, dass die Patronen in Kartchs Wand aus derselben Waffe stammten wie die in Mellerys Wand. Eigentlich hatte er in beiden Punkten keine großen Zweifel, aber Gewissheit war natürlich unabdingbar.
    Dann rief er Kline an.
    Der Bezirksstaatsanwalt war am Vormittag bei Gericht. Wie schon Kline bei seinem Anruf beschwerte sich Ellen Rackoff darüber, dass Gurney so schwer zu erreichen war und sie nicht informiert hatte. Sie ermahnte ihn, auf jeden Fall zur großen Konferenz in der BCI-Zentrale am nächsten Tag zu erscheinen. Doch selbst diesen Rüffel schien sie mit einem erotischen Unterton zu versehen. Gurney fragte sich, ob der Schlafmangel womöglich seine Wahrnehmung trübte.
    Er setzte sich mit Randy Clamm in Verbindung, bedankte sich für die Neuigkeiten und gab ihm die Nummer vom Büro des Bezirksstaatsanwalts, um Schmitts Briefe zu faxen, und die Nummer des BCI, damit auch Rodriguez Kopien erhielt. Dann informierte er ihn über Richard Kartch, einschließlich der Flunderpointe und der Tatsache, dass Alkohol in allen drei Fällen eine Rolle spielte.
    Sonyas Anfrage konnte noch warten. Und er war auch
nicht scharf darauf, sich bei Hardwick zu melden. Ständig musste er an die morgige Sitzung in der Polizeizentrale denken. Und Vorfreude war dabei garantiert nicht im Spiel. Er hasste Besprechungen sowieso. Sein Verstand funktionierte am besten isoliert. Beim ersten Anzeichen von Gruppendenken verließ er am liebsten den Raum. Was ihm aber im Hinblick auf die Sitzung besonders Kopfschmerzen bereitete, war die dichterische Granate, die er da so übereilt geworfen hatte. Er hatte nicht gern Geheimnisse.
    Er ließ sich in den weichen Ledersessel in der Ecke des Arbeitszimmer sinken, um die wesentlichen Fakten der drei Fälle zu sortieren und zu überlegen, welche Gesamthypothese sich daraus ableiten ließ. Aber

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