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Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number

Titel: Die Handschrift des Todes - Verdon, J: Handschrift des Todes - Think of a number Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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Mobilgesprächsdaten der Gäste; Schriftanalyse der Briefe, Identifizierung von Papier und Tinte; psychologisches Profil auf Grundlage der Mitteilungen und der Vorgehensweise beim Mord; Abgleich mit der Drohbriefdatenbank des FBI. Ich glaube, das wäre alles. Hab ich was vergessen, Captain?«
    Bevor Rodriguez, der sich mit seiner Antwort Zeit ließ, etwas sagen konnte, meldete sich Klines Sekretärin an der Tür. »Entschuldigung, Sir.« Ihre Ehrerbietung war wohl
für den öffentlichen Gebrauch bestimmt. »Sergeant Wigg will den Captain sprechen.«
    Rodriguez runzelte die Stirn.
    »Schicken Sie sie rein.« Klines Appetit auf Konfrontationen schien grenzenlos.
    Die rothaarige Sergeant Wigg trat ein. Sie trug denselben schlichten blauen Anzug und hatte dasselbe Notebook dabei.
    »Was wollen Sie, Wigg?«, knurrte Rodriguez.
    »Wir haben eine Entdeckung gemacht, Sir, die ich für so wichtig halte, dass ich Sie gleich verständigen wollte.«
    »Und?«
    »Es geht um die Stiefel, Sir.«
    »Stiefel?«
    »Die Stiefel am Baum, Sir.«
    »Was ist damit?«
    »Darf ich das vielleicht auf den Tisch stellen?« Sergeant Wigg deutete auf ihr Notebook.
    Rodriguez sah Kline an. Dieser nickte.
    Eine halbe Minute später blickten die drei Männer auf zwei Fotos, die scheinbar identische Stiefelabdrücke zeigten.
    »Die links sind die echten Spuren vom Tatort. Die rechts haben wir im selben Schnee mit den Stiefeln aus dem Baum gemacht.«
    »Die Stiefel, die die Fährte hinterlassen haben, sind also die Stiefel, die wir am Ende der Fährte gefunden haben. Um uns das zu erzählen, hätten Sie nicht extra hier in diese Besprechung reinplatzen müssen.«
    Gurney konnte nicht an sich halten. »Ich glaube, Sergeant Wigg will uns genau das Gegenteil erzählen.«
    »Soll das heißen, die Stiefel am Baum sind nicht die, die der Mörder anhatte?«, fragte Kline.

    »Das macht doch keinen Sinn«, ereiferte sich Rodriguez.
    »Wie so vieles in diesem Fall«, antwortete Kline. »Sergeant?«
    »Die Stiefel sind das gleiche Modell und die gleiche Größe. Beide Paare sind nagelneu. Aber es sind eindeutig verschiedene Paare. Vor allem bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ist Schnee wie gesagt ein Medium, das selbst kleinste Details gestochen scharf erfasst. Das entscheidende Detail in diesem Fall ist die winzige Deformation in diesem Teil des Profils.« Mit einem spitzen Bleistift deutete sie auf einen fast unsichtbaren Fleck am Absatz des rechten Stiefels, der vom Baum stammte. »Diese Deformation, die wahrscheinlich im Fertigungsprozess entstanden ist, zeigt sich bei jedem Abdruck, den wir mit diesem Stiefel gemacht haben, aber bei keinem der Abdrücke am Tatort. Die einzige plausible Erklärung dafür ist, dass es sich um verschiedene Stiefel handelt.«
    »Das lässt sich bestimmt auch anders erklären«, meinte Rodriguez.
    »Woran hatten Sie da gedacht, Sir?«
    »Ich verweise nur auf die Wahrscheinlichkeit, dass etwas übersehen wurde.«
    Kline räusperte sich. »Nehmen wir doch einfach mal an, Sergeant Wigg hat Recht, und dass wir es mit zwei Paaren zu tun haben. Eins hatte der Täter an, und eins hing im Baum am Ende der Fährte. Was um alles in der Welt hat das zu bedeuten? Was sagt uns das?«
    Gereizt beäugte Rodriguez den Bildschirm. »Nichts, was uns bei der Suche nach dem Mörder auch nur einen Millimeter weiterhilft.«
    »Was meinen Sie, Dave?«
    »Es sagt mir das Gleiche wie das Gedicht auf der Leiche.
Einfach eine weitere Nachricht: ›Fangt mich doch, wenn ihr könnt. Aber ihr kriegt mich nicht, weil ich zu schlau für euch bin.‹«
    »Wie wollen Sie das aus einem zweiten Paar Stiefel herauslesen?« Rodriguez wurde allmählich wütend.
    Gurney antwortete mit fast schläfriger Ruhe auf die Frage des Captain - seine typische Reaktion auf Wut, solange er sich erinnern konnte. »Für sich genommen, würde mir das gar nichts sagen. Aber wenn man dieses Detail zu den anderen seltsamen Einzelheiten dazufügt, sieht das Ganze immer mehr nach einem ausgeklügelten Spiel aus.«
    »Wenn es ein Spiel ist, dann mit dem Ziel, uns abzulenken, und das funktioniert anscheinend bestens«, spottete Rodriguez.
    Als Gurney schwieg, griff Kline ein. »Sie sind wohl anderer Auffassung?«
    »Ich denke, das Spiel ist mehr als nur ein Ablenkungsmanöver. Es ist vielmehr der springende Punkt.«
    Genervt erhob sich Rodriguez aus seinem Sessel. »Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, Sheridan, fahre ich zurück ins Büro.«
    Nach einem grimmigen Handschlag mit Kline

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