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Die Hassliste: Roman (German Edition)

Die Hassliste: Roman (German Edition)

Titel: Die Hassliste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Brown
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Ballon, den ich gerade aufgeblasen hatte, und zog noch einen aus der Tüte.
    »Tja, mein Vater hat mir über einen Kollegen Kartenbesorgt«, sagte Jessica. »Er ist nach Hause gekommen und hat gesagt: ›Hey, Jess, schon mal von diesem Sänger gehört, Dustin Timberlake oder so? Macht der Country oder was?‹« Wir lachten. »Und ich natürlich: ›Mann, klar, natürlich kenn ich Justin Timberlake!‹, und er: ›Na ja, ich hab zwei Karten für das Konzert, kannst sie haben, aber du musst mit Roddy hin.‹ Jetzt kommt mein Bruder fürs Wochenende von der Uni heim und geht mit mir, was ich okay finde. Roddy ist meistens total in Ordnung.«
    »Nie im Leben würden mich meine Eltern zusammen mit Troy zu so was gehen lassen«, sagte Meghan. »Der hängt doch immer mit diesen Versagern rum, Duce Barnes und so. Mit Troy würd ich am Ende nur ’ne Kugel abkriegen, echt.« Ihr Gesicht lief rot an und sie warf einen Blick herunter auf mich.
    Ich kannte Troy. Manchmal, wenn Nick gerade nicht da war, hatten Duce und er zusammen rumgehangen. Troy hatte vor drei Jahren seinen Abschluss hier an der Schule gemacht und hatte einen üblen Ruf. Einmal bekam er riesigen Ärger, weil er vor lauter Wut Dellen in eine ganze Reihe von Schließfächern hineingeboxt hatte. Meghan himmelte ihren Bruder an. Aber sie ähnelte ihm kein bisschen.
    Einen Augenblick lang sagte niemand etwas. Ich verknotete den Ballon, mit dem ich gerade zugange war, und ließ ihn auf den Boden gleiten. Dann drehte ich mich um, zupfte noch einen aus der Tüte und steckte ihn mir zum Aufblasen in den Mund.
    »Gehst du denn zu dem Konzert, Valerie?«, fragte Meghan.
    Ich räusperte mich. Ich fühlte mich immer noch nichtso richtig wohl in Meghans Gegenwart und war ziemlich sicher, dass es ihr umgekehrt genauso ging. »Mhm«, sagte ich, erst mal nur um meine Stimme zu testen, die sich viel lässiger anhörte, als ich mich fühlte. »Glaub nicht. Ich hab lebenslänglich Hausarrest oder so ähnlich.«
    »Wieso?«, fragte sie. Jessica hüpfte von ihrem Stuhl herunter und half mir mit den Ballons.
    »Na ja. Der Amoklauf«, sagte ich. Ich merkte, wie mein Gesicht zu brennen begann.
    Meghan warf mir einen forschenden Blick zu, dann sagte sie: »Aber das war doch nicht deine Schuld. Du hast schließlich selbst einen Schuss abgekriegt.«
    »Schon, aber meine Eltern sehen das eben anders. Sie reden im Augenblick dauernd von ›fehlendem Urteilsvermögen‹.«
    Meghan stöhnte auf. »Das ist total unfair«, sagte sie leise.
    Jessica knotete ihren Ballon zu. »Hast du sie denn gefragt, ob du mal ausgehen darfst?«, wollte sie wissen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Gibt doch sowieso nichts, wo ich hingehen könnte.« Ich zuckte mit den Achseln. Im Hintergrund zankten sich die andern leise darüber, wo die Geburtstagskerzen hin sollten.
    »Jess, lad sie doch zur Party von Alex ein«, sagte Meghan. Sie hüpfte von ihrem Stuhl herunter und stellte sich mit etwas Abstand hin, um die Girlande zu bewundern. »Und, wie sieht das aus?«
    Jessica stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete die Wand. »Ich find’s perfekt. Was meinst du, Val?«
    Ich richtete mich auf. »Super.«
    Eine Weile lang pusteten wir alle Luftballons auf, dannsagte Jessica: »Also, diese Party, die Meghan meint   … da gehen wir alle hin, am Fünfundzwanzigsten. Das wird eine Scheunenparty. Warst du schon mal auf einer?«
    Ich schüttelte den Kopf und knotete meinen Ballon zu. »Sie steigt auf der Farm von Alex Gold. Seine Eltern sind zwei Wochen in Irland. Wird wahrscheinlich echt wild.«
    »Letztes Mal hab ich meine Schuhe verloren«, fügte Meghan hinzu. »Und irgendwer hat Jamie Pembroke total vollgekotzt. Weißt du noch?« Sie und Jessica lachten. »Du solltest mitkommen, Val«, meinte Meghan. »Es ist ein Wahnsinnsspaß.«
    »Ja, mach doch«, sagte Jessica. Sie streckte den Arm aus und stupste mich an. »Hinterher schlafen alle bei mir.«
    Ich tat so, als würde ich über die Einladung nachdenken, aber in meinem Kopf schrillten derart laut die Warnglocken, dass ich kaum noch denken konnte. Mit Jessica zu einem Treffen wie diesem hier zu gehen war eine Sache. Oder in der Mittagspause mit ihr im Gang zu sitzen und zu essen. Aber auf eine Party zu gehen, wo es von ihren Freunden nur so wimmelte, war etwas absolut anderes. Ich konnte mir in etwa vorstellen, was die meisten aus ihrer Clique davon halten würden, wenn sie mich dorthin mitbrachte. Und ich konnte mir auch vorstellen, was Nick davon halten

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