Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hazienda des Gluecks

Die Hazienda des Gluecks

Titel: Die Hazienda des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear
Vom Netzwerk:
drang auf sie ein und verwirrte sie vollends. Sie spürte, wie sich seine Brust heftig hob und senkte.
    Er beugte sich nieder und küsste sie mit einer Leidenschaft, die kein Widerstreben duldete. Sein Kuss war verzehrend. Sie war in seiner Umarmung gefangen. Doch sie schmiegte sich an ihn, öffnete unbewusst ihren Mund unter seinen Lippen und nahm seiner Wildheit so die Härte. Tief in ihr begann sich etwas zu regen, höher zu steigen in ihr, und für einen Augenblick blitzte so etwas wie Verstehen in ihr auf. Ja, es war gut, so fest und sicher gehalten zu werden ...
    Doch als er sie hochhob und sie begriff, dass er sie zur Hazienda trug, ergriff sie wieder die Angst, und wie ein kleines Raubtier grub sie ihre Zähne in seine Schulter. Doch der Laut, den sie ihm damit entlockte, klang gar nicht wie Schmerz, lustvoll drückte er sie enger an sich.
    "Was soll das?" Sie versuchte vergeblich, sich aus dem Griff seiner Arme zu befreien, die sie wie Stahlfesseln umschlangen. "Wohin willst du?" Als ob sie daran hätte Zweifel haben können!
    Er sah flüchtig auf sie herab, während er eine Treppe mit schmiedeeisernem Geländer hinaufeilte, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, hätte Colette am liebsten um Hilfe gerufen. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie so einen Blick gesehen, wie er jetzt in den Augen Don Diabios brannte.
    "Du bist doch eine Frau. Weißt du es denn nicht?" spottete er. Neben seinem Mundwinkel zuckte ein Nerv, den sie wie gebannt anstarrte, als er die Galerie entlang auf das Zimmer zuging, in dem sie letzte Nacht geschlafen hatte - allein. Es lag direkt neben dem Raum, den er bewohnte, aber er hatte sie nicht angerührt...
    Das war jetzt anders. Sie fühlte es mit jeder Faser ihres Körpers. Er stieß die Tür auf und trug sie hinüber auf das große Bett mit den seidenen Laken und der Überdecke aus Spitze.
    Behutsam legte er sie auf die Kissen.
    Colette strich sich das Haar aus der Stirn zurück und sah mit weitaufgerissenen Augen, wie er zu ihr kam. Sie konnte sich nicht rühren und beobachtete stumm, wie er sein Hemd aufknöpfte und es mit einer einzigen Bewegung über den Kopf zog.
    Er blickte sie an, und in seinen südländischen Augen brannte ein verzehrendes Feuer. Sein Verlangen wurde übermächtig, und er griff nach ihr.... bei seiner Berührung erwachte Colette plötzlich aus ihrer Erstarrung. Sie wollte ihn von sich stoßen und spürte doch gleichzeitig, wie seine Nähe, die Hitze, die von ihm ausging, das Gewicht seines muskulösen Körpers ganz andere Gefühle und Bewegungen in ihr hervorrief. Don Diablo musste ihren Zwiespalt bemerkt haben, denn sein Gesicht schien seltsam verändert, als er ihr heiser zuraunte:
    "Komm, mit mir." Seine fordernde Männlichkeit überflutete alle ihre Sinne.
    "Geh - geh zum Teufel!" keuchte sie und presste doch gleich wieder ihre Lippen auf seine Haut. Seine Umarmung und seine fordernden Küsse trieben ihre Verwirrung auf die Spitze.
    Plötzlich durchdrang sie ein stechender Schmerz. Fremde, unbekannte Gefühle, von denen sie nicht wusste, woher sie kamen, wohin sie führten, nahmen ihr den Atem.
    Wirre Gedankenfetzen und Visionen jagten sich in ihrem Hirn. Einen Moment lang glaubte sie wieder in England zu sein, in jener kleinen Kirche, wo sich der Rauch der Wachskerzen mit dem Duft der Rosen gemischt hatte. Die Ehe bestand nicht nur aus einem Paar Ringe auf einem Gebetbuch und den Worten eines Priesters ... die wirkliche Ehe war dies hier - ein Mann und eine Frau ...

3. KAPITEL
    Stunden später erwachte Colette. Sie war allein. Das Zimmer war in völlige Dunkelheit getaucht.
    Sie lag ganz still unter dem seidenen Bettlaken, und als ihr Bewusstsein langsam wiederkehrte, wurde diese Stille zur Qual. Mit einem plötzlichen Aufschluchzen drehte sie sich um und begrub ihr Gesicht im Kopfkissen.
    Der glatte Stoff strömte einen starken Tabaksgeruch aus. Colette versteifte sich plötzlich.
    Sie erinnerte sich an das, was geschehen war, und eine Hitzewelle überflutete ihren Körper.
    Die bloße Erinnerung an seine Kraft ließ sie erschauern. Er hatte eine Frau aus ihr gemacht, aus dem Mädchen, das immer so behütet aufgewachsen war. Als sie das Laken in der Hand zusammenkrampfte, schienen ihre Fingerspitzen noch immer die glatte, warme Haut eines Männerrückens zu spüren, unter dem die Muskeln spielten ... es lag eine gewisse Schönheit darin, die sie nie aus ihrem Gedächtnis verlieren würde.
    Und doch, es

Weitere Kostenlose Bücher