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Die Hazienda des Gluecks

Die Hazienda des Gluecks

Titel: Die Hazienda des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear
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den sie nicht gefeit war. Sie biss sich auf die Unterlippe, sonst hätte sie laut aufgelacht. Sie dürfte ihm nicht die Genugtuung geben, sie amüsiert zu haben.
    Er hob den Blick, und sie sah den wissenden Ausdruck in seinen Augen. Er griff nach dem golden schimmernden Glas Weißwein.
    "Du wirst noch ersticken, wenn du dich so beherrschst. Glaubst du, dass ich dich in den Wochen, die ich gemeinsam mit dir verbracht habe, nicht auch ein wenig kennengelernt habe?
    Mein Witz gefällt dir, auch wenn er ein bisschen grob ist. Weißt du, was das beweist?"
    "Nein, aber du wirst es mir gleich sagen. Du bist ja sehr beschlagen, was Frauen angeht, daran besteht nicht der leiseste Zweifel."
    "Es beweist, querida, dass eine ganze Menge in dir steckt. Du hast das Zeug zu einer Vollblutfrau. Das ist so typisch für die kühle Blondine aus den nordischen Ländern, die nach außen hin so vornehm und zurückhaltend wirkt. Ein kleines Feuer glimmt in ihr, und wenn es zur Flamme emporlodert, Verbrennt es alle Hemmungen. Von all dem Eis bleiben nur noch ein paar Tropfen Wasser zurück."
    "Aber es ist nicht das Feuer der Liebe, das in mir brennt."Colette lachte verächtlich auf.
    Als sie diese Worte ausgesprochen hatte, entstand ein Schweigen zwischen ihnen, in dem die Geräusche von den anderen Tischen, die Gespräche der Gäste und das Klirren der Gläser plötzlich überlaut erschienen. Colette beobachtete voll Faszination, wie sich die Finger Don Diablos um den Stiel des Weinglases krampften, bis sie sicher war, dass es zerspringen würde. Aber dies waren solide Restaurantgläser, die etwas aushalten konnten, und nicht die zerbrechlichen Antiquitäten, aus denen sie auf der Hazienda tranken. Eine dieser Kostbarkeiten wäre in seiner Hand bestimmt klirrend zu Bruch gegangen, denn unter der gebräunten Haut standen seine Fingerknöchel weiß hervor.
    In Gedanken verfluchte sie ihn, und das war auch sehr deutlich in ihren Augen zu lesen, als sie ihn über den Tisch hinweg in diesem überfüllten Restaurant anblickte.
    Er neigte spöttisch seinen Kopf zum Zeichen, dass er sehr wohl wusste, mit welchem Namen sie ihn insgeheim belegte.
    "Und was möchtest du zum Nachtisch?" fragte er mit sarkastischer Stimme. "Etwas Süßes?" Er rief den Kellner zu sich. Während Cole tte ihre Finger in die Schüssel mit Wasser tauchte, in der das Blütenblatt einer Rose schwamm, bemerkte sie, dass die Frauen am Nebentisch ihren Mann ganz unverhohlen anstarrten.
    Kalte Verachtung spiegelte sich in ihrem Gesicht wider, als es einer der Seno ras gelang, die Aufmerksamkeit Don Diablos auf sich zu ziehen. Die Frau war recht hübsch und trug ein violettes Kleid. Sie sah ihm offen ins Gesicht, und in den wie zwei dunkle Teiche schimmernden Augen lag eine unverhohlene Einladung. Aus purer Neugier schaute Colette dann zu ihrem Mann. Sie wollte wissen, wie er auf dieses unmissverständliche Zeichen einer Frau reagierte, die sich wahrscheinlich in ihrer Ehe zu Tode langweilte und auf der Suche nach einem aufregenden Abenteuer war.
    Don Diablo erwiderte den Blick mit jenem undurchdringlichen Gesichtsausdruck, der an eine bronzene Aztekenmaske erinnerte und Colette immer einen kleinen Schauer den Rücken hinunter jagte. Er starrte die Frau mit eisigem Blick an, bis sie endlich die Wimpern niederschlug und sich mit einem gezwungenen Auflachen wieder ihren Freundinnen zuwandte.
    "Benimm dich niemals so wie diese Person dort drüben", sagte er mit rauer Stimme zu ihr.
    "Wenn ich dich jemals dabei ertappe, dann wird sich die Geschichte von Othello und Desdemona wiederholen, das verspreche ich dir."
    "Ach?" Colette spürte, wie seine Finger auf ihrer Haut brannten. In seinem Händedruck lag eine Drohung, aber gleichzeitig auch eine Liebkosung. "Findest du sie denn nicht äußerst reizvoll? Schwarzäugig, kurvenreich und bereit zur Hingabe? Du überrascht mich. Ich hätte gedacht, dass sie dein Typ ist."
    Bei diesen Worten umklammerte seine Hand ihre Finger so fest, dass es schmerzte, aber Colette nahm sich zusammen, um nicht aufzustöhnen. Er ließ sie erst in dem Augenblick los, als der Kellner mit ihrem Nachtisch kam.
    Sie aß den Obstsalat mit großem Appetit, und die ganze Zeit über spürte sie, wie der Blick Don Diablos mit eindringlicher Neugier auf ihr ruhte.
    "Du bist heute ziemlich hungrig, chica", bemerkte er. "Liegt das an der Seeluft, oder könnte es vielleicht einen anderen Grund geben?"
    Das konnte nur eines bedeuten. Aber sie sah ihn mit unschuldigen Augen

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