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Die Hazienda des Gluecks

Die Hazienda des Gluecks

Titel: Die Hazienda des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear
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schlanke Gestalt aus den Tiefen empor, und Colette schrie auf, als ein nasser, brauner Arm sie umfing.
    "Wir haben das ganze Meer für uns allein", lachte er. "Alle anderen dösen faul in der Sonne und halten Siesta. Du schwimmst gut, chica. Du hast keine Angst vor dem Wasser, und du zappelst nicht unnötig herum."
    Sie sah in sein nass glänzendes Gesicht. Er hatte ihren Nerven einen ziemlichen Schock versetzt. "Ich dachte, du wärst ertrunken", sagte sie. "Wunschdenken!"
    "Was für sündige Gedanken für eine Ehefrau", spöttelte er. "So leicht wirst du mich nicht los. Mit meinem Indianerblut bin ich zäh wie Leder und schwimme wie ein Fisch."
    "Du meinst wohl eher wie ein Hai?" fragte sie mit zuckersüßer Stimme. "Dieser lautlose, blitzschnelle und tödliche Herrscher des Ozeans?"
    "Hast du geglaubt, einer dieser Mörder hätte mich erwischt? Weiter draußen lauern sie bei den Riffen, wo gefischt wird, aber sie wagen sich nur selten in die Bucht selbst. Hier ist es tief und sauber. Es gibt keinen Abfall, und deshalb finden die Haie auch kein Futter. Es ist verboten, die Bucht oder den Strand zu verunreinigen. Ein Gesetz schreibt vor, dass die Küste in einwandfreiem Zustand zu erhalten ist, damit man hier ohne Gefahr für die Gesundheit schwimmen kann. Dieses Gesetz hat seine Entstehung unter anderem auch meiner Initiative zu verdanken. Vor einigen Jahren grassierte in dieser Gegend die Kinderlähmung, und die Ursache dafür lag in einer Verseuchung der Bucht. Aber jetzt ist das Wasser so klar, dass man bis auf den Grund sehen kann. Ein prachtvolles Fleckchen Erde, nicht wahr?"
    "Ja", gab sie ihm recht. "Es ist dir als gute Tat anzurechnen, dass du mit dafür gesorgt hast, dass man hier in Sicherheit baden kann."
    "Ja", schnitt er ihr abrupt das Wort ab. "Lass uns zurückschwimmen", schlug er vor.
    "Wäre es ein sehr harter Schlag für deinen männlichen Stolz, wenn ich vor dir dort wäre?"
    "Wer weiß?" sagte er. "Also gut, veranstalten wir ein kleines Wettschwimmen."
    Augenblicklich, begann Colette auf den Strand zuzukraulen. Sie schwamm, wie sie noch nie im Leben geschwommen war, und bemühte sich nach Le ibeskräften, einen Vorsprung zu gewinnen. Wenn sie ihn nur einmal besiegen könnte! Wenn sie nur einmal beweisen könnte, dass sie kein ganz so schwaches Wesen war, das er immer seinem Willen unterwerfen konnte!
    Als sie jedoch einen Blick zur Seite warf, sah sie, dass es ihn überhaupt keine Anstrengung kostete, mit ihr auf gleicher Höhe zu bleiben. Seine weißen Zähne blitzten, und Colette wusste, dass er nur Katz und Maus mit ihr spielte. Er hätte sie jederzeit überholen können, wenn er es gewollt hätte.
    Cole tte spritzte ihm plötzlich von einer unbändigen Wut ergriffen Wasser ins Gesicht, und genauso plötzlich ging sie unter, weil sie in ihrem Zornesausbruch ihre Bewegungen nicht mehr kontrollierte. Sie rang nach Atem, würgte und wäre beinahe bewusstlos geworden, wenn sie nicht starke Arme ergriffen hätten. Don Diablo legte mit ihr die kurze verbleibende Strecke zum Strand zurück, wo er sie wie ein Stück Strandgut einfach auf den heißen Sand fallen ließ.
    Ein Strom spanischer Schimpfwörter ergoss sich über Colette, und sie konnte nur erraten, dass dies keine sonderlich schmeichelhaften Bezeichnungen für sie waren. Sie hustete und würgte. Ärgerlich zog sie eine Grimasse, weil sie über und über mit dem feinen, weißen Sand bedeckt war.
    "Bist du wahnsinnig geworden?" setzte er seine Standpauke in Englisch fort. "Eines Tages wirst du es mit deinem kindischen und idiotischen Benehmen wirklich zu weit treiben.
    Warum wirst du nicht endlich erwachsen?"
    Er hatte tatsächlich allen Grund, wütend auf sie zu sein, und gerade das reizte Colette nur noch mehr. "Und du bist der überlegene Erwachsene, nicht wahr?" schleuderte sie ihm aufgebracht entgegen. "Du hast niemals eine Dummheit begangen - das glaubst du zumindest.
    Aber die größte Dummheit deines Lebens war es, mich zu heiraten, mich in ein Land zu bringen, das mir völlig unbekannt war. Ich muss mich dir unterwerfen, und ich hasse deinen Hochmut..."
    "Das Thema wird allmählich langweilig", unterbrach er sie. "Du führst das Wort Hass so oft im Mund, dass es seinen Stachel verloren hat. Ich muss mich selbst über meine Geduld wundern. Von keinem anderen hätte ich soviel Unverschämtheit hingenommen wie von dir.
    Es wird Zeit, dass ich dir Manieren beibringe. Zieh dich an. Wir fahren nach Hause."
    So schnell sie konnte lief

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