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Die Heidehexe - Historischer Roman

Die Heidehexe - Historischer Roman

Titel: Die Heidehexe - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gloria Frost
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und nochmals nein. Ich werde für die gerechte Sache kämpfen bis zu meinem letzten Atemzug.“
    „Für die gerechte Sache oder für deine Cousine Elisabeth und den Pfalzgrafen? Sag, Christian, was hattest du mit deinem Aufenthalt und Säbelrasseln bei Moritz von Oranien in Holland zu suchen?“
    „Habe das Handwerk des Schlachtenführers von der Pike auf gelernt. Bin eben ein Krieger, durch und durch.“
    „Schweig, Christian. Denk an die unschuldigen Menschen, die von dir und deiner ehrlosen Meute bereits um ihr Hab und Gut gebracht wurden. Mit den Pfründen, die dir von der Kirche gezahlt werden, finanzierst du deine Machenschaften. Erstaunlich, dass du überhaupt mal in deinem Bistum anzutreffen warst.“
    „Das möchte ich nicht gehört haben, Mutter. Es war dein Bruder König Christian IV von Dänemark, der die Stände des niedersächsischen Kreises in Segeberg versammelt hat. Gemeinsam wurde beschlossen, ernsthaft gegen die kaiserlichen Feldherren aufzurüsten, bevor sie uns unbewaffnet besiegen. Besonders die spanischen Heeresführer Spinola und Cordoba machen den Holländern das Leben schwer, belagern das Land, wollen keinen Frieden. “
    Christian hielt inne, schnaubte vor Wut. „ Und Kaiser Ferdinands ergebener Feldherr Johann t´Serclaes Tilly will uns am liebsten ausrotten, nicht eher Ruhe geben, bis sämtliche Länder wieder katholisch sind, koste es, was es wolle. Elende Kriegstreiber. Sollen wir tatenlos zusehen, wie der Habsburger Kaiser unser geliebtes Niedersachsen einheimst? Nein, Mutter, wir haben die Pflicht, nicht kampflos dabei zuzusehen. Wir müssen uns wehren, wenn wir keine Feiglinge sind.“
    Seine Stimme klang schneidend. „Wenn Euch mein Lebenswandel nicht gefällt, sehe ich keinen Grund, hier länger zu verweilen.“  
    Bevor das Wiedersehen in einen Streit ausarten konnte, klopfte es an der Tür zur Eingangshalle. Dröhnend und ungeduldig. Mutter und Sohn horchten auf.
    Kaum, dass der eiligst herbeilaufende Diener geöffnet hatte, stürmte ein Ritter gleich einem Wirbelwind herein, küsste der Herzogin die Hand und umarmte Christian mit einer Heftigkeit, die selbigen einen Schritt zurückweichen ließ. Dann drückten beide einander, als wollten sie sich nie mehr loslassen.
    Victor von Grimmshagen, genannt der Schöne, Sohn des benachbarten Alois Kaspar Alfons, Graf von Grimmshagen zur Osten, der ein Freund und Lehnsmann von Elisabeths verstorbenem Gatten gewesen war, lächelte.
    Er besuchte Christian, sobald der in der Stadt erschien. Das Band der Freundschaft konnte niemand zerreißen. Nicht nur durch Schul- und Studentenjahre hatten sich beide gemeinsam gequält. Nicht die bei Christians Onkel, dem Dänenkönig, verbrachten Kinderjahre hatten sie zusammengeschweißt, eher zahllose, keineswegs harmlose Streiche, Abenteuer und Geheimnisse. Dunkle Seiten, von denen keiner ahnte.  
    „Verehrte Fürstin“, wandte Victor sich an Elisabeth, „es geht die Kunde, dass morgen Eure Nichte, die Pfalzgräfin und sogenannte Winterkönigin von Böhmen, als Gast in Eurem Schloss eintreffen wird. “ Seine Augen blitzten wie Jade, mystisch und rätselhaft.
    Elisabeth nickte stumm. Warum war es unmöglich, mit fester Stimme zu antworten? Warum zitterten ihre Knie, wenn sie den Jüngling mit dem Haarschopf aus Wikingerblond sah? Und warum vermochte sie sich nicht zu wehren gegen das bittersüße Gefühl des Verlangens nach seinem gestähltem Körper, das ihr die Schamesröte ins Gesicht trieb? Ihr, der verwitweten Herzogin, die so viel älter war als der kaum den Kinderschuhen Entwachsene? Jünger als die meisten ihrer Söhne und Töchter, verursachte er in der Fürstin einen Aufruhr, der einem dreizehnjährigen Mädchen angestanden hätte.
    Schönheit ist ein scharfes Schwert, das sich tief in die Seele rammt. Im Blut dieser Wunde keimen Sehnsucht und Liebesweh, die nicht nach dem Alter der Getroffenen fragen, dachte Elisabeth. Ohne Hoffnung auf Erfüllung, bleibt lediglich die Möglichkeit, mir nichts von dem Schmerz, der durchs Innerste wütet, anmerken zu lassen, um nicht als verhuschtes Mütterchen belächelt zu werden. Weiß er überhaupt, welch kostbares Geschenk ihm die Götter in die Wiege gelegt haben, grübelte sie. Er nimmt es als Selbstverständlichkeit hin, die Frauen ob seines Anblicks zu verzaubern. Dass ich ihm verfallen bin, hat er längst durchschaut, treibt sein Spiel mit mir, wie die Katze mit der Maus. Doch die Jahre werden ihm das Kleinod, mit dem er die Menschen

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