Die Heilerin des Sultans
perlendes Lachen. Mit einem betörenden Augenaufschlag
griff sie nach einer der glänzenden Haarsträhnen und
wickelte sie um den Finger, während die Spitze ihrer kleinen,
feuchten Zunge über ihre Unterlippe glitt. Ein übermütiges
Funkeln trat in ihre blauen Augen, welche ihn stets an die Sterne
erinnerten, mit denen die Dichter die Augen einer Frau so gerne
verglichen. »Das hast du nicht ernst gemeint«, erwiderte
sie trocken und trat auf ihn zu. Mit einem geübten Griff löste
sie die Schnürung ihres Gewandes und ließ es provozierend
langsam über ihre Schultern gleiten. »Sie sieht mir
ähnlich, weißt du?«, gurrte sie und wiegte die
Hüften hin und her, bis der Stoff schließlich ganz zu
Boden geglitten war. Splitternackt stand sie vor ihm und blickte ihn
herausfordernd an – beinahe wie ein Krieger auf dem
Schlachtfeld, fuhr es ihm durch den Kopf. »Hat es dir mit ihr
genauso viel Spaß gemacht wie mit mir?« Ein harter
Unterton war in ihre Stimme getreten, und als sie die Hand prüfend
in seinem Schritt platzierte, zuckte er kaum merklich zusammen. »Ich
könnte dich wegen deines Ungehorsams hinrichten lassen«,
brachte er krächzend hervor, doch alles, was er damit erreichte,
war, dass sie ihren Griff verstärkte. »Das kannst du
hinterher immer noch befehlen«, gab sie ungerührt zurück,
ließ von ihm ab und steuerte auf die Bettstatt zu. Geschmeidig
wie eine Gazelle zog sie die Beine unter das Gesäß und bog
den Oberkörper zurück, sodass ihre vollen Brüste in
ihrer ganzen Pracht zur Geltung kamen. Hin und her gerissen zwischen
dem Eid, den er sich geschworen hatte, und der Anziehungskraft,
welche sie auf ihn ausübte, zögerte Bayezid einige
Augenblicke lang, bevor er sich mit einem kehligen Laut das
Untergewand über den Kopf zog und sich mit beinahe schmerzhaft
pulsierender Männlichkeit neben sie kniete. »Du weißt,
was geschieht, solltest du jemals ein Kind von mir empfangen«,
warnte er halbherzig, nur um mit einem Stöhnen zu verstummen,
als sich ihre warme Hand um ihn schloss. Mit der energischen, aber
dennoch angenehmen Berührung zwang sie ihn näher zu sich.
Fordernd und flehend zugleich reckte sie ihm ihre keck aufgerichteten
Brustwarzen entgegen, die er gierig zwischen die Lippen nahm. Der
Taumel der Lust vernebelte ihm bereits die Sinne, als sie ihn mit
erstaunlicher Stärke von sich stieß, sodass er auf dem
Rücken zu liegen kam. Wie ein hilfloser, vom Pferd abgeworfener
Kämpfer harrte er auf das, was sie vorhatte, während das
Rauschen des Blutes in seinem Kopf anschwoll. Mit glühenden
Wangen beugte sie sich über ihn, biss ihn in Kehle, Wangen und
Ohrläppchen, bevor sie sich schließlich rittlings auf ihn
schwang und ihn in sich hinein dirigierte. Als habe jemand einen Damm
geöffnet, schoss ein überwältigendes Gefühl der
Befriedigung durch seinen Körper, als sie ihn mit immer
schneller werdenden Bewegungen in einen Rausch versetzte, der sich
endlich in einem heiseren Schrei Luft verschaffte.
Erhitzt
blickte sie einige Zeit lang auf ihn hinab, bevor sie von ihm glitt
und den Kopf auf seinem mächtigen Brustkorb bettete. Wie jedes
Mal erschrak er über das heftige Hämmern ihres Herzens.
Doch als sie mit der Hand in sein Brusthaar griff, wurde ihm bewusst,
dass sein Puls ebenso raste wie der ihre. »Willst du mich jetzt
immer noch hinrichten lassen?«, fragte sie spöttisch, und
obgleich er wusste, dass er sie irgendwann für ihre
Unverschämtheit würde bestrafen müssen, schob er es
auch dieses Mal wieder auf. »Heute nicht«, flüsterte
er ihr ins Ohr. »Aber glaube nicht, dass ich meine Drohung
nicht wahr mache.« Er sog ihren Duft ein, der ihn stets an die
Luft nach einem Regenguss denken ließ. »Wenn du schwanger
wirst, werde ich Befehl geben, das Kind zu töten!« Er
fühlte, wie sich ihre Glieder versteiften und ihr Atem flacher
wurde. »Das würdest du nicht tun«, zischte sie und
fuhr unvermittelt in die Höhe, um ihn hasserfüllt
anzufunkeln. »Doch, das würde ich«, versetzte er
ruhig, zog den Arm unter ihr hervor und warf sie ohne Anstrengung auf
den Rücken. Während er sich zwang, sich gegen ihre
betörenden Reize zu verhärten, legte er den Unterarm über
ihre Kehle, bis die in ihren Augen aufflackernde Furcht ihm
mitteilte, dass sie verstand, wie ernst es ihm war. Wann würde
sie endlich aufhören, dieses ermüdende Spiel zu treiben?,
fragte er sich, während ihm gleichzeitig klar wurde, wie sehr es
ihn erregte. »Du solltest keine Sekunde lang
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