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Die Heilerin

Die Heilerin

Titel: Die Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Rüben nehme ich gerne, dann brauchen wir unsere Vorräte nicht angreifen. Sie soll Eva mitnehmen.«
    Margaretha nickte. Sie half der Magd, das Kind anzuziehen, sah den beiden hinterher, als sie in Richtung Markt verschwanden.
    Gretje und Margaretha räumten die große Küche aus undauch die Stube. Sie kehrten das Stroh in den Hof, schrubbten die Böden und legten schließlich neues Stroh aus. Dann stellten sie die Möbel wieder in die Räume.
    Zufrieden sah sich Gretje um. »Wunderbar. Das haben wir gut gemacht.«
    Margaretha wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn. Der Staub des Strohes hatte sich gelegt, es duftete nach Farnkraut, Lavendel und anderen Kräutern, die Gretje unter das Stroh gemengt hatte, um Ungeziefer fernzuhalten.
    »Es wird Zeit, Essen zu kochen«, meinte sie und nahm den großen Topf vom Haken über dem Herd, um Wasser zu holen.
    »Wo bleibt nur Annemieke?« Draußen wurde es dämmerig. »Der Markt schließt doch gleich.«
    Gretje ging zur Haustür, schaute die Straße entlang, doch von der Magd und Eva war nichts zu sehen. Sie ging in die Werkstatt im Nachbarhaus. Dort klapperten die Webstühle in einem regelmäßigen Rhythmus. Isaak unterbrach seine Arbeit, schaute seine Frau verwundert an.
    »Ist etwas geschehen, oder haben wir die Zeit vergessen und das Mahl ist schon bereit?«, fragte er.
    »Annemieke ist noch nicht heimgekehrt. Ich hatte sie und Eva zum Markt geschickt.« Gretje hielt für einen Moment die Luft an. »Kannst du Dirck entbehren? Damit er nachschauen gehen kann?«
    Dirck sprang auf, griff nach seiner Jacke, ohne auf die Antwort des Vaters zu warten.
    »Warte, ich möchte mitkommen«, sagte Margaretha, die ihrer Mutter gefolgt war.
    »Du?« Gretje sah sie überrascht an.
    »Aber du hast doch Angst«, sagte der Vater bedächtig.
    Margaretha war nicht bewusst gewesen, wie offensichtlich sie ihre Angst gezeigt hatte. »Ja, schon, aber noch ist es hell. Und ich habe so ein komisches Gefühl.« Sie stockte. »Ich kann es nicht erklären.«
    »Dann gehe deinen Mantel holen«, sagte Gretje. »Und beeilt euch, es scheint wieder ein Unwetter aufzuziehen.«
    Kurze Zeit später hasteten die Geschwister die Straße entlang in Richtung Schwanenmarkt. Margaretha pochte das Herz bis in die Kehle, es fiel ihr schwer zu schlucken. Sie hatte Mühe mit ihrem Bruder mitzuhalten. Als sie ihn endlich eingeholt hatte, sah sie in sein Gesicht. Grimmig schaute er drein.
    »Dirck? Bist du erzürnt, weil Mutter dich schickt?«
    »Was?« Er verlangsamte den Schritt, schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Aber ich ärgere mich über Annemieke. Sie hat seit Wochen ein Techtelmechtel mit Wilhelm, dem Knecht der Familie Floh. Ich wette mit dir, dass sie sich mit ihm irgendwo aufhält und die Zeit vergessen hat.«
    »Aber Wilhelm findet sie doch nur nett. Er ist freundlich zu ihr.«
    »Margret!« Dirck blieb stehen und sah sie entsetzt an. »Natürlich findet er sie nett und sie ihn. Aber die beiden sind viel zu jung.«
    »Wofür?«
    Dirck verdrehte die Augen. »Für alles und vor allem dafür, unsere Zeit zu verschwenden. Es ist bitterkalt, und sie hat Evchen dabei. Das muss nicht sein, auch nicht für ein paar nette Worte. Damit kann sie warten, bis er mindestens fünfundzwanzig ist und ein paar Taler zurückgelegt hat.«
    »Aber warum soll sie nicht ein paar nette Worte mit ihm wechseln? Und was hat das mit den Talern zu tun? Sie wollen doch keinen Hausstand gründen.«
    Dirck lachte auf. »Natürlich nicht, Margret. Hemmeltje, mit ein paar netten Worten fängt es an, und dann führt eines zum anderen, und wenig später wird Mutter gerufen und muss helfen. Du solltest doch wissen, wie das ist. Und nun komm.« Er lief wieder los.
    Margaretha schnaubte. »Natürlich weiß ich, wie das ist. Was denkst du denn? Ich gehe oft genug mit Mutter mit. Aber Annemieke würde so etwas nie tun. Nein, nicht Annemieke.«
    »Ganz sicher nicht.« Dirck lachte leise. Sie erreichten den Schwanenmarkt. Die Bauern waren dabei, die Karren und Stände abzubauen und ihre nicht verkaufte Ware zu verstauen. Immer wieder schauten sie besorgt zum Himmel, an dem sich bedrohlich dunkle Wolken auftürmten.
    »Du gehst rechts herum, ich links. Am Brunnen treffen wir uns«, beschloss Dirck und ging los. Für einen Moment sah Margaretha ihm fassungslos nach. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Unschlüssig besah sie sich das Getümmel auf dem Markt. Viele Leute waren unterwegs. Die Ärmsten der Armen warteten am Rande,

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