Die Heimkehr Der Tochter

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nicht, warum du unterstellst, sie würde nicht in die Kirche gehen. Wenn Maggie in New York ist, gehen wir zwei jeden Sonntagmorgen in die Kirche."
    Jacob wusste, dass er sich über diese Information freuen und sich vermutlich entschuldigen sollte, aber er konnte sich nicht überwinden. Im Gegenteil, er war frustrierter denn je.
    Er konnte sich darauf verlassen, dass Katherine immer genau das Gegenteil von dem tat, was er unterstellte.
    Sie ignorierte ihn, sah auf ihre Armbanduhr und sagte zu Nan. „Wir schaffen es noch zum nächsten Gottesdienst, wenn du willst."
    „Ich leide ein wenig unter der Zeitverschiebung, Liebes. Geh du nur ohne mich. Ich bleibe hier sitzen und leiste Jacob Gesellschaft."
    Die Tür zur Küche ging wieder auf, und Ida Lou steckte den Kopf heraus. „Maggie, da ist eine Frau namens Val am Telefon. Möchtest du, dass ich dir das Telefon auf die Terrasse bringe?"
    „Nein, schon okay. Ich nehme den Anruf drinnen entgegen." Sie nahm noch zwei Bissen Pfannkuchen, ehe sie sich den Mund betupfte. „Das ist Val Brownley, die Chefin der Modelagentur. Sie will wahrscheinlich wieder die Daumenschrauben ansetzen, damit ich einen Auftrag annehme.
    „Einen Auftrag?" schnaubte Jacob verächtlich. „Du nennst das, was du tust, doch sicher nicht Arbeit. Es ist einfach eine Peinlichkeit, mit praktisch nichts am Leib für Fotos zu posieren. Vor drei Monaten war die ganze Stadt in Aufruhr wegen dieses Titelfotos auf dem Sportmagazin. Stolzierst da vor aller Welt am Strand herum mit nichts als zwei Stoffstreifen an."
    Maggie lachte. „So etwas nennt man Bademode, Daddy. Eine sehr teure, möchte ich betonen, von einem Top-Designer."
    „Als Kind hast du zum Schwimmen mehr angehabt."
    „Ja, aber ich bin kein Kind mehr."
    „Das hast du jedem glotzenden Idioten, der dich anstarren wollte, deutlich gezeigt. Wohin ich in der Stadt auch gegangen bin, überall lag dieses Magazin mit dem Titelbild von dir. Du hast dich zur Schau gestellt wie eine Prostituierte. Es war beschämend."
    Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Ich habe dich nicht nach Harvard geschickt, damit du Exhibitionistin wirst. Du hast einen scharfen Verstand und ein Magisterdiplom, aber nutzt du das etwa? Nein, du entscheidest dich für einen nutzlosen, narzisstischen Beruf, der nicht einen Funken Intelligenz erfordert und dir gestattet, ein unanständiges Spektakel aus dir zu machen."
    Wie gewöhnlich fand sein Ärger kein Ziel, jedenfalls nicht bei seiner Tochter. Dafür ärgerte sich Nan. „Jacob, also wirklich!" Maggie zuckte nur die Achseln und schenkte ihm noch ein unverschämtes Grinsen.
    „Ein Mädchen muss eben tun, was ein Mädchen tun muss." Sie erhob sich, klopfte ihm die Schulter, als sie an ihm vorbeiging, und sagte leise: „Sieh es mal so, Daddy. Jede Familie muss ihr schwarzes Schaf haben."
    Dann tänzelte sie zum Haus in diesem kessen Gang, als hätte sie keine Sorge auf der Welt. Innerlich kochend sah Jacob ihr nach, und Gefühle, die er seit Jahren begraben glaubte, kamen wieder in ihm hoch.
    „Du bist ein Idiot, Jacob Patrick Malone! Ein kompletter Hornochse!"
    „Fang nicht damit an, Nan. Ich will das nicht hören."
    „Ich werde es trotzdem sagen!" schimpfte sie und sprang auf. „Zu deiner Information, als Titelbild für The Sports Gazette ausgewählt zu werden, ist eine Ehre. Jedes Model träumt davon, diesen Auftrag an Land zu ziehen. Und noch etwas", fuhr sie fort, ehe er etwas erwidern konnte, und schlug sich ärgerlich gegen die Brust. „Wenn du etwas an ihrer Karrierewahl auszusetzen hast, dann wende dich an mich. Ich bin verantwortlich dafür, dass Maggie Model wurde. Glaube mir, sie selbst wäre nie auf den Gedanken gekommen. Als ich ihr den Vorschlag damals gemacht habe, war sie so überrascht, dass sie mich ausgelacht hat."
    Einmal in Fahrt gekommen, ging Nan neben dem Tisch auf und ab.und unterstrich ihre Argumente mit scharfen Handbewegungen. „Da sie in diesem Haushalt mit einer Mutter und zwei Schwestern gelebt hat, die aussehen wie Dresdner Porzellanfigurinen, hat sich das arme Ding immer für unattraktiv und ungelenk gehalten. Zugegeben, in ihrer frühen Teenagerzeit hat sie ein unglückliches Stadium durchlaufen. Aber niemand, am wenigsten Maggie selbst, schien zu bemerken, dass sie mit achtzehn aufzublühen begann. Zuerst war sie von meiner Idee gar nicht angetan. Doch ich blieb beharrlich, und schließlich ging sie zur Valentina Modelagentur, damit ich sie nicht länger bedränge."
    Nan machte