Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
das tat. Er würde diesem Halunken Rupert keinen Zutritt zur Firma gewähren, und wenn er zehnmal der Schwiegervater seiner geliebten Laurel war.
    Vielleicht hatte Martin Recht. Vielleicht war der Verkauf an Bountiful Foods der einzige Weg, um Lily und den Mädchen eine Zukunft zu sichern.
    Doch der bloße Gedanke war ihm schon zuwider. Nein. Entschieden nein. Es musste eine andere Lösung geben.
    „Alles in Ordnung mit dir, Jacob?"
    Nans sachte Berührung an seinem Unterarm brachte ihn in die Gegenwart zurück. Erst da merkte er, dass er seine Tasse so fest hielt, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. „Ja, natürlich, es geht mir gut." Er trank rasch den restlichen Kaffee und stellte Tasse und Untertasse auf den Tisch.
    „Wirklich?"
    „Ja, wirklich. Eigentlich habe ich heute sogar einen meiner besseren Tage. Das scheint typisch für die Krankheit zu sein. Manchmal fühle ich mich, als ginge es rapide bergab, und dann wieder, ohne dass es dafür einen besonderen Grund gibt, habe ich einige gute Tage, an denen ich mich recht wohl fühle. Ich kann es nicht erklären, aber ich bin dankbar dafür und nehme, was ich bekommen kann."
    Nan legte den Toast ab, den sie mit Butter bestrich, und berührte wieder seinen Arm. In ihren blauen Augen, die seinen so sehr glichen, glitzerte es feucht. „Jacob, es tut mir so Leid. Ich würde alles geben, wenn ich ..."
    „Ich weiß, Liebes." Er bedeckte ihre Hand mit seiner und drückte sie leicht. „Ich weiß."
    Er empfand tiefe Zuneigung zu seiner Schwester. Wie alle Geschwister hatten sie sich als Kinder geneckt und gestritten, und über die Jahre hatten sie auch hin und wieder Meinungsverschiedenheiten gehabt. Trotzdem bestand immer eine besondere Verbundenheit, die weder Zeit noch Entfernung zerstören konnten. Schmerz und der Kummer, die in ihrem Blick zum Ausdruck kamen, gingen ihm zu Herzen.
    Nan war am Vorabend angekommen, wie immer mit einem Berg an Koffern. Das hatte Katherine veranlasst, sie im Cadillac ihrer Mutter vom Flughafen in Dallas abzuholen, anstatt in ihrem kleinen unpraktischen Sportwagen. Bei Nans Ankunft am Abend war er schon so erschöpft gewesen, dass er sie nur kurz begrüßt hatte, ehe er sich zurückzog.
    Wie durch seine Gedanken herbeigerufen, öffnete sich die Tür zur Küche, und seine älteste Tochter kam auf die Terrasse. Sofort verflog sein zärtliches Lächeln. Er versuchte ruhig und gelassen zu bleiben, doch als er sie auf sich zukommen sah, stieg die alte Abneigung in ihm hoch wie Galle, und er presste die Lippen zusammen.
    Nan entzog ihm rasch die Hand und betupfte sich die Augen mit der Serviette, ehe sie sich mit einem herzlichen Lächeln ihrer Nichte zuwandte.
    „Guten Morgen, Schlafmütze. Ich habe mich schon gefragt, wann du aufwachst. Komm, setz dich zu uns. Wie immer hat Ida Lou doppelt so viel gemacht, wie Jacob und ich schaffen können. Was dir gerade ausreichen könnte, um satt zu werden", fügte sie augenzwinkernd hinzu, was Jacob ärgerte.
    Die Hinwendung seiner Schwester zu seiner Ältesten würde er nie begreifen. Zweifellos liebte sie Laurel und Jo Beth, aber für Katherine - oder Maggie, wie alle anderen sie nannten - hatte sie eindeutig eine Schwäche. Es hatte ihn nicht überrascht, als Katherine sich vor sieben Jahren Mitleid heischend an Nan gewandt hatte. Und Nan hatte Trost gespendet.
    „Ich bin schon seit Stunden auf. Im Morgengrauen habe ich einen Dauerlauf gemacht und hatte einen kleinen Imbiss mit Ida Lou, ehe ich unter die Dusche gegangen bin."
    „Hmm, aber ich wette, dass du trotzdem noch ein Frühstück verdrücken kannst, richtig?"
    Sie grinste. „Richtig."
    Maggie ging zum Servierwagen und häufte einen Teller voll mit Pfannkuchen, Rühreiern und Speck. „Wo sind Mom und Jo Beth?" fragte sie, als sie sich an den Tisch setzte und sich aus der Kanne eine Tasse Kaffee einschenkte.
    „Sie sind zum Frühgottesdienst gegangen. Etwas, das dir auch dann und wann gut tun würde."
    „Sicher hast du Recht, Daddy", erwiderte sie mit frechem Grinsen und nahm eine Gabel voll Pfannkuchen, der von Butter und Sirup nur so triefte. Sie kaute nachdenklich und zeigte mit der Gabel in seine Richtung, als sie schluckte. „Aber weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob Bruder Taylor und seine Gemeinde sehr erfreut wären, eine Sünderin wie mich im sonntäglichen Gottesdienst zu sehen!"
    „Was für ein Unsinn. Schäm dich, Kind, deinen Vater so aufzuziehen!" schimpfte Nan. „Und was dich betrifft, Jacob. Ich weiß

Weitere Kostenlose Bücher