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Die Heimkehr Der Tochter

Die Heimkehr Der Tochter

Titel: Die Heimkehr Der Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
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Laureis Hand und tätschelte sie. „Also, wie geht es Ihrem Vater heute?"
    Maggie lehnte sich zurück und ließ Laurel reden. Sie unterbrach sie nur selten, um einen eigenen Kommentar oder eine Frage einzufügen. Laurel erklärte, dass Jacob sich heute nicht wohl gefühlt habe, dass er sich in der Regel jedoch wacker halte. Dann berichtete sie ihm aufgeregt von der experimentellen Behandlung, die in Houston durchgeführt wurde, und von ihren Gesprächen mit den dortigen Ärzten.
    Neil lauschte aufmerksam, ohne sie zu unterbrechen. Als Laurel fertig war, verzog er jedoch bedauernd das Gesicht und seufzte. „Tut mir Leid, Laurel, meiner Meinung nach, und ich bin mir sicher, Dr. Lockhart stimmt mir da zu, ist Ihr Vater kein Kandidat für so eine Studie. Sein Krebs ist zu weit fortgeschritten."
    Laureis Augen füllten sich mit Tränen. Sie sah ihn flehentlich an und schüttelte den Kopf. „Nein. Nein, es muss doch etwas geben, das er noch probieren kann. Es muss!"
    „Oh Laurel, es tut mir so Leid. Ich würde alles darum geben, wenn ich Jacob für Sie retten könnte, aber ich kann es nicht." In einer unbewussten Geste nahm er ihr blasses Gesicht zwischen beide Hände und wischte ihr mit dem Daumen eine Träne von der Wange. Dabei sah er sie so zärtlich an, dass Maggie aus dem Staunen nicht herauskam.
    Du liebe Güte, der ist ja völlig in sie verknallt!
    Maggie beobachtete die beiden, die ihre Gegenwart offenbar vergessen hatten, mit Sympathie, aber auch verzweifelt.
    Neil Sanderson wäre der ideale Partner für ihre Schwester. Er war genau der Typ Mann, den sie selbst für Laurel ausgesucht hätte, intelligent, freundlich und sanft. Und das Beste war, seine ganze Haltung - vom liebeskranken Blick über den sanften Ton bis zur übrigen Körpersprache - offenbarte, wie sehr er Laurel verehrte. Und nach dem mädchenhaften Erröten ihrer Schwester zu urteilen, war die Anziehung gegenseitig.
    Leider war Laurel mit diesem Halunken Martin verheiratet. Und von allen Tugenden ihrer Schwester war Loyalität wohl die größte.
    10. KAPITEL
    Wie jeden Abend ging Maggie auch an diesem Tag nach der Rückkehr von Dr. Sanderson ins Büro ihres Vaters. Doch so sehr sie sich auch auf die Zahlen zu konzentrieren versuchte, ertappte sie sich alle paar Minuten dabei, wie ihre Gedanken zu ihrer Schwester und dem attraktiven jungen Doktor abschweiften.
    Sie fragte sich, ob Laurel wusste, was Neil Sanderson für sie empfand. Wie sollte es ihr verborgen bleiben? Man musste den Mann nur ansehen und erkannte seine Gefühle.
    Seufzend tippte sie sich mit dem Radiergummi ihres Bleistiftes gegen das Kinn. Andererseits hatte Laurel bei ihrer Naivität vielleicht gar keine Ahnung, was er für sie empfand.
    Dass es für die beiden keine Hoffnung gab, stimmte sie traurig. Die zwei wären einfach ideal füreinander. Wenn es nur Martin nicht gäbe.
    Sie seufzte erneut. Martin gab es nun mal, und so sehr sie ihn auch verabscheute, sie konnte sich nicht in die Ehe ihrer Schwester einmischen. Außerdem wäre wohl schon der Versuch zum Scheitern verurteilt. Laurel schien wild entschlossen, an dieser Ehe festzuhalten, und tat alles, damit sie funktionierte.
    Verärgert schnaubend warf sie den Stift auf den Schreibtisch und stand auf. Es war sinnlos weiterzuarbeiten, wenn sie sich auf nichts anderes konzentrieren konnte als das verkorkste Liebesleben ihrer Schwester.
    Sie räumte rasch den Schreibtisch auf, stellte alle Akten an ihren angestammten Platz zurück, verließ das Gebäude und schloss hinter sich zu.
    Sobald sie aus dem Lichtkreis der Sicherheitsbeleuchtung um das Firmengebäude verschwand, zog sie die kleine Taschenlampe aus ihrer Rocktasche, schaltete sie ein und betrat die finstere Plantage. Sie war etwa hundert Meter gegangen, als sie entnervt feststellte, dass sie vergessen hatte, die Batterien zu wechseln. Der kleine Lichtkegel war so schwach, dass er ihr kaum den Weg erhellte. Ein Stückchen weiter begann die Lampe zu flackern und ging schließlich aus.
    Leise vor sich hin schimpfend blieb Maggie stehen, um sich zu orientieren. Sie wartete einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und setzte dann ihren Weg in Richtung des Elternhauses fort.
    Obwohl sie die Plantage wie ihre Westentasche kannte, war sie ihr im Dunkeln etwas unheimlich. Sie wusste zwar, dass sie automatisch am hinteren Gartentor ankam, wenn sie stets zwischen denselben Baumreihen blieb. Es war jedoch äußerst schwierig, die richtigen Baumreihen zu

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