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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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musste zu Fuß geflohen sein. Aber wie hatte er es geschafft, aus der Höhle zu kommen, ohne bemerkt zu werden?
    Doch darüber würde sich Milford den Kopf zerbrechen, wenn er im sicheren England war. Zunächst musste er unauffällig die Grenze erreichen. Gesehen werden durfte er keinesfalls, das war wichtig für sein Alibi.

10. Kapitel
    Die Lider waren zu schwer, um sie zu öffnen, daher verharrte Ewan mit geschlossenen Augen. Sein Kopf dröhnte, aber anders, als wenn er erneut einen Knüppel über den Schädel bekommen hätte.
    Ewan versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Nur vage kam die Erinnerung zurück. Anna hatte angedroht, ihn zu entmannen und dann zu töten, sie war hinaus zu ihrem Komplizen gelaufen … und dann? Dann tauchte dieses eigenartige Summen auf, das ihm das Bewusstsein geraubt hatte.
    Er bemerkte, dass sich etwas verändert hatte. Ruckartig riss er die Augen auf. Es war stockfinster, doch der Strick an seinen Handgelenken war nicht mehr fest verknotet, sondern schien wie durch ein Wunder morsch geworden zu sein. Als Ewan die Arme bewegte, gab der Strick widerstandslos nach und riss.
    Ganz vorsichtig bewegte Ewan die Hände, er war tatsächlich von den Fesseln befreit. Wer war dafür verantwortlich, hatte Anna letztendlich Mitleid mit ihm gehabt?
    Wohl kaum. Sie hasste ihn so sehr, wie er Hauptmann Milford hasste, also musste jemand anderer dafür verantwortlich sein. Langsam massierte Ewan seine tauben Beine, bis er spürte, wie das Blut wieder zirkulierte; erst dann erhob er sich schwankend und tastete sich langsam in der Finsternis vorwärts, bis er den Ausgang gefunden hatte.
    Mattes Licht fiel in das Gewölbe, in dem sich Ewan nun befand, er richtete sich kerzengerade auf, und nachdem sich seine Augen an die trübe Helligkeit gewöhnt hatten, identifizierte er den Raum als eine Höhle, die er noch nie zuvor gesehen hatte.
    Wo mochten Anna und Milford stecken? Von draußen drang kein Laut nach innen, doch Ewan vermutete, dass sich das teuflische Paar ganz in der Nähe befand. Womöglich trieben sie ein grausames Spiel mit ihm, hatten ihm vermeintlich die Freiheit geschenkt, um ihn, wenn er sich in Sicherheit wähnte, hinterrücks zu überfallen.
    Angestrengt lauschte Ewan, ohne sich zu bewegen; nicht einmal zu atmen wagte er. Erst als die Kälte erneut an ihm hoch kroch, setzte er sich wieder in Gang, schlich wie eine Raubkatze zum Höhlenausgang und hielt dann wieder inne.
    Der Ausgang war versperrt durch eine dichte immergrüne Hecke und zu seiner Verwunderung trug sie frische Knospen, obwohl es kurz vor Wintereinbruch war.
    Er hockte sich nieder und teilte die Zweige, um eine bessere Sicht zu haben und zwängte sich zwischen den Zweigen hindurch.
    Noch immer darauf bedacht, einen seiner Entführer hinter einer der Eichen hervorspringen zu sehen, hielt sich Ewan zunächst am Rande des Höhleneinganges auf. Bei einem Blick nach oben stellte er fest, dass auch das Laub der Bäume grün war.
    Was war geschehen? Um das dumpfe Gefühl in seinem Kopf endgültig zu vertreiben, holte Ewan tief Luft und atmete sie in einem Stoß wieder aus. Ein Rascheln im Laub ließ ihn zusammenfahren und sich ducken, doch es war nur ein flügelschlagender Eichelhäher in einer der Baumkronen, der den Menschen dort unten voller Misstrauen beäugte.
    Ewan ließ einige Minuten verstreichen, bevor er sich erhob und nach allen Richtungen umschaute. Nichts deutete darauf hin, dass sich seine Entführer in der Nähe aufhielten, sodass er schließlich beschloss, diesen verteufelten Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Die Suche nach seinem Pferd erwies sich als ergebnislos, Anna und Robert mussten es mitgenommen haben.
    Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand, die Wälder von Glenbharr und die der umliegenden Clans sahen alle ähnlich aus, abgesehen von einigen herausragenden Merkmalen wie eine vom Blitz gefällte Eiche, ein bestimmter Wasserlauf oder ein auffälliger Felsbrocken.
    Ein pelziges Gefühl auf der Zunge und das Brennen in der Kehle erinnerten Ewan daran, dass er seit Tagen nichts getrunken hatte, und so spitzte er die Ohren, um nicht ein eventuelles Plätschern zu überhören, das auf einen Bach hinwies. Als er tatsächlich auf einen stieß, kniete er erleichtert nieder und trank gierig mit vollen Händen, bevor er sich gründlich wusch und sich dann flüchtig mit seinem Plaid abtrocknete.
    Die Waldluft war erfüllt von Vogelgezwitscher und dem Geruch nach frischem Grün. Wie war das möglich? Er

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