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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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wie sie nur noch in den Erzählungen der Feen vorkommt.«
    Â»Das scheint ja auch zu passen, da die atlantische Rasse ungefähr so alt sein dürfte wie die der Feen.«
    Gennae nickte und nahm dann Erins Hand in die ihre. »Leider muss ich dir berichten, dass wir heute Nacht eine Katastrophenmeldung nach der anderen bekommen haben, Erin. Es hat heute überall in der Stadt Angriffe gegeben, zur gleichen Zeit wie der auf euch. Einige Hexen sind dabei umgekommen, andere in Gefangenschaft geraten. Eine komplette Mannschaft der neuen paranormalen Einsatzbrigaden wurde ermordet. Alle fünf Mannschaftsmitglieder hingen ausgeweidet vom Dach des Polizeibüros in Seattle.«
    Erin zuckte bei der Vorstellung zusammen. »Caligula? Das muss er gewesen sein, Gennae. Jetzt siehst du sicher ein, dass wir dieses Monster erledigen müssen.«
    Diesmal widersprach ihr die ältere Hexe nicht. »Aber es ist noch mehr passiert. Für mich persönlich am schlimmsten ist die Nachricht, …« Ihre Stimme versagte ihr den Dienst, und sie senkte den Kopf. Erin sah Gennaes Tränen auf die verkrampften Hände heruntertropfen.
    Â»Was ist denn los?« Sie sah sich um, und ihr wurde plötzlich bewusst, wer durch Abwesenheit glänzte. »Wo sind Berenice und Lillian?«
    Gennaes Schultern bebten unter den Schluchzern, die sie unterdrückte. »Weg. Sie sind weg. Verschollen oder vielleicht sogar tot. Und was noch schlimmer ist – noch viel, viel schlimmer – eine der beiden hat uns wahrscheinlich verraten.«

18
    Alaric wachte über Quinns Schlaf. Sogar wenn sie schlief und keinen klaren Gedanken fassen konnte, durchdrangen ihn ihre Gefühle in einer Aura von Tiefblau, Weinrot und Nebelgrau. Man hatte ihn den mächtigsten Hohepriester genannt, den Poseidon je gesalbt hatte, doch wenn er so vor dieser zerbrechlichen Menschenfrau stand und auf sie hinuntersah, dann wusste er tief im Herzen, dass sie die Macht besaß, ihn zu zerstören.
    Er verharrte noch eine Weile, hungrig danach, ein paar kostbare Sekunden in ihrer Gegenwart zu verbringen, ohne weiter darüber nachzudenken, wie sie seine Seele hatte erobern können, oder warum.
    Es war ja auch egal.
    Nur eines wusste er sicher, mit Wissen, das aus dunklem, unstillbarem Verlangen kam: dass er sie wollte – mit seinem Herzen, seinen Sinnen und seinem Verstand – mehr, als er je etwas anderes im Leben gewollt hatte.
    Und mit derselben Gewissheit wusste er auch, dass seine Pflicht und sein Schicksal ihm dies verwehrten.
    Und doch wäre es bestimmt keine Pflichtverletzung, wenn er ihre Lippen auch nur ein einziges Mal küsste. Leise beugte er sich vor, doch als er sich ihr näherte, öffnete sie die Augen.
    Â»Alaric, wir dürfen uns einfach nicht immer auf diese Weise treffen«, sagte sie, und ihre sanften Kusslippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Er konnte einfach nicht den Blick von diesem Mund abwenden. Selbst ein Priester Poseidons, der dem Zölibat verpflichtet war, musste von diesem Mund träumen.
    Sie befeuchtete ihre trockenen Lippen mit der Zungenspitze, und sexuelle Erregung durchzuckte ihn wie ein Blitz. Er stolperte einen Schritt zurück, und seine Knie schienen plötzlich ganz weich.
    Quinn setzte sich auf dem schmalen Bett auf und ließ ihren Blick durch das kleine Zimmer wandern, das die Hexen ihr zugewiesen hatten. »Bist du okay? Du bist so blass um die Nase, das sieht gar nicht gut aus. Wo sind meine Leute?«
    Er hob die Hand, um die Flut von Fragen zu unterbrechen und setzte sich mühsam auf den einzigen Stuhl im Raum. »Eins nach dem anderen, bitte. Anscheinend bin ich nicht ganz so stark, wie ich es mir eigentlich wünschte.«
    Schlagartig fiel ihr alles wieder ein. »Der Angriff. Dieser Vampir – er hat mich erstochen – ich müsste eigentlich tot sein.«
    Sie schwang die Beine aus dem Bett und stützte sich mit beiden Armen ab. »Ich kann mich nur noch dran erinnern, dass ich das Gefühl hatte, ich würde in meinen eigenen Lungen ertrinken, und dann bin ich entweder ohnmächtig geworden, oder der Himmel ist explodiert. Und warum kommt es mir so vor, als ob wieder du etwas damit zu tun hättest?«
    Er starrte sie an und fragte sich, wie er sich jemals über Dichter hatte lustig machen können. Offensichtlich war es doch möglich, in den Augen einer Frau zu ertrinken, oder zumindest davon zu träumen, für immer in

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