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Die Heimkehr des Prinzen

Die Heimkehr des Prinzen

Titel: Die Heimkehr des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa Day
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ihnen gefangen zu sein, für jetzt und alle Ewigkeit.
    Doch Gedanken daran, in Quinns Innerem zu sein, führten zu dunklen, verbotenen Sehnsüchten wie der, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und in sie einzutauchen, hier und jetzt auf diesem Bett, auf dem er sie geheilt hatte. So tief in sie einzutauchen, dass sie ihn nie wieder freigeben würde.
    Dass sie nie wieder den Wunsch verspürte, ohne ihn zu sein.
    Unerfüllbare Sehnsüchte.
    Â»Alaric?« Ihr Atem stockte, als sie seinen Namen aussprach, als könne sie seine Fantasien lesen oder in die hintersten Winkel seines Denkens sehen. Sie war aknasha, und vielleicht hatte er seine Gedanken nicht ausreichend abgeschirmt.
    Er saß immer noch auf dem Stuhl, unfähig, irgendwelche Worte zu formen, hin- und hergerissen von der Versuchung, all seine Schutzmechanismen einzureißen, fahren zu lassen, und sie, Quinn, ganz und gar in sein verdurstendes Herz einzulassen, und sei es nur für wenige Minuten. Nur lange genug, um herauszufinden, ob es ihr gelänge, einen Rest jener Menschlichkeit in ihm zu entdecken, die er im jahrhundertelangen Dienst für Poseidons Gerechtigkeit ausgemerzt hatte.
    Doch sein Pflichtbewusstsein war einfach zu tief verwurzelt. Sein Schicksal schien ihm schon seit zu langer Zeit vorausbestimmt, um noch einen anderen Weg einzuschlagen. Er verankerte seine Schutzschilde fest und atmete tief durch. »Tut mir leid, Quinn, Ich bin … einfach müde.«
    Sie schob sich vom Bett hoch und stellte sich mühsam auf ihre noch wackligen Beine. »Ist ja auch verständlich. Irgendetwas sagt mir, dass ich dir schon wieder dafür danken muss, mir das Leben gerettet zu haben.« Mit zwei Schritten kam sie vom Bett zum Stuhl herüber, kniete vor ihm nieder und legte ihm die Hände auf die Knie. »Also, hiermit sage ich dir meinen aufrichtigen Dank.«
    Er saß vollkommen erstarrt auf seinem Platz, und die Wärme ihrer Hände schien ihm durch den Stoff seiner Hosen auf der Haut zu brennen, durch die Nervenenden darunter in das Blut, das ihm durch die Adern rauschte.
    In einem gleißenden Prisma von Empfindungen gefangen, spürte er, dass ihre Dankbarkeit seinen Untergang herbeiführen würde.
    Â»Du darfst nicht …« Es gelang ihm kaum, die Worte an dem Schmerz vorbei hervorzustoßen, der ihn erstickte. »Du darfst mich nicht berühren, Quinn. Du darfst mich niemals berühren.«
    Sie sah zu ihm hoch, und der Ausdruck ihrer riesigen Augen verdunkelte sich in qualvoller Verzweiflung jenseits all dessen, was solch ein zerbrechliches Menschlein eigentlich tragen sollte. »Ich weiß, Alaric. Ich bin es nicht wert, dich zu berühren. Ich werde es niemals wert sein können. Doch für diesen einen Augenblick, den wir nur für uns haben, lass uns die Wirklichkeit vergessen und lass mich dich einen Moment lang berühren.«
    Er schüttelte den Kopf. Da lag sie vollkommen falsch. Er war es, der niemals ihrer wert sein könnte, er, der niemals seine Leute, seine Pflicht und Atlantis verlassen durfte, der so viele nicht wiedergutzumachende Dinge getan hatte, die ihn für immer belasteten. »Quinn, du verstehst mich nicht recht …«
    Doch bevor er den Satz beenden konnte, dessen Ende sowieso schwer zu formulieren gewesen wäre, erhob sie sich und legte sanft ihre Lippen auf die seinen. Damit brachen alle Dämme. Mit einem gewaltigen Satz sprang er auf und riss sie in seine Arme. Er küsste sie mit all der Leidenschaft und der Raserei seines brennenden Verlangens, das seit ihrer ersten Begegnung an ihm zehrte. Sie legte ihm die Arme um den Hals und küsste ihn mit demselben Verlangen zurück, das sich in ihrem Geschmack, ihrer Berührung und im Paradies ihres warmen, erwartungsvollen Mundes zeigte.
    Er küsste sie, und seine Arme waren so fest um sie geschlungen, dass ein letzter kühler Rest seines Hirns ihn warnte, dass er ihr vielleicht wehtat; daher lockerte er seine Umklammerung, doch nicht so weit, dass er sie losgelassen hätte. Er würde sie nie wieder loslassen können.
    Sie zog sich einen Moment von ihm zurück, um Atem zu holen, und er presste ihr Küsse auf Gesicht und Hals und stieß zärtlich liebende Worte auf atlantisch hervor, Worte, die sie nicht verstehen konnte, und die sein Verlangen, sein verzweifeltes Begehren nach ihr ausdrückten.
    Als er den Kopf hob, um ihre Lippen wieder zu erobern, bemerkte er das Glitzern

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